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0102 - Der Satan mischt die Karten

0102 - Der Satan mischt die Karten

Titel: 0102 - Der Satan mischt die Karten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Haus verließ, und war mir gefolgt. Als er festgestellt hatte, wohin ich fuhr, hatte er MA 77 413 angerufen. Unter dieser Nummer hatte er John Morgan erreicht. Morgan begriff die Bedeutung der Meldung.
    »Die Gelegenheit ist günstig. Ich schicke dir drei Leute. Beschäftige den Burschen für einige Zeit.«
    Taylor machte sich an mich heran. Zwischendurch ging er hinaus, um nach seinen Freunden zu sehen. Er fand sie an seinem Fairlane. Morgan selbst hatte sie herausgefahren war aber sofort weitergefahren. Er wollte sie an einer bestimmten Stelle erwarten. Dort sollte ich ihm übergeben werden.
    Die drei Burschen, rüde Gangstertypen, hießen Jack Stone, Chuk Spyer und Hank Prant. Sie verabredeten mit Taylor, daß er mich zu seiriem Wagen lotsen sollte. Dort wollten sie über mich herfallen, mich ins Auto zerren und mit mir verschwinden.
    Für alle Fälle verabredeten sie ein Signal. Dieses Signal, einen Pfiff, stieß Taylor aus, als es ihm nicht gelang, mich zu dem Fairlane zu locken, und er es mit Gewalt versuchte.
    Den Rest kennen Sie. Al Taylor hatte sich schon in den Wagen geflüchtet, während wir uns noch schlugen. Als ihnen die Flucht vom Parkplatz gelungen war, stiegen die drei Berufsgangster, die wußten, daß ich ihnen in Kürze auf den Fersen sitzen würde, schon nach einer Fahrt von zwei Meilen aus und schlugen sich in die Büsche. Taylor wollte den Wagen, der ihm gehörte, nicht im Stich lassen. Er fuhr weiter, und erst als ich hinter ihm auftauchte, sah er ein, daß er einen schrecklichen Fehler gemacht hatte.
    »So«, sagte ich, als Taylor nichts mehr zu berichten hatte, »jetzt wollen wir diesen Gentleman beim nächsten Polizeirevier abliefem. Am besten nehmen Sie Ihren Cadillac, während ich den Fairlane dieses Burschen fahre.«
    Der Besitzer des Autos setzte sich hinter das Steuer, zündete, aber der Motor sprang nicht an. Nur der Anlasser schnarrte.
    »Kein Sprit«, sagte er mit einer entmutigten Geste. »Nicht ein Tropfen Sprit mehr.« Im nächsten Augenblick brachen wir gleichzeitig in schallendes Gelächter aus.
    Al Taylor stand dabei und ließ die Ohren hängen. Er wußte nicht einmal, worüber wir lachten.
    ***
    Taylor konnte mir die Stelle nicht nennen, an der ich Morgan übergeben werden sollte. Der Teufel hatte den Ort nur Chuk Spyrer genannt. Aber die Telefonnummer wußte ich.
    Sobald ich Taylor an der nächsten Polizeiwache abgeliefert hatte, ließ ich mich von einem Streifenwagen nach New York zurückbringen. Ein Anruf beim Fernsprechamt genügte, um den Inhaber des Anschlusses MA 77 413 zu ermitteln. Es war eine Kneipe in der 96. Straße.
    Ich fuhr hin, aber als ich den nicht großen Raum betrat, trug ich die Waffe nicht mehr in der Aktentasche, sondern griffbereit im Halfter unter der Achsel.
    Ich sah auf den ersten Blick, daß es sich nicht um eine Ganovenkneipe handelte, sondern um ein Lokal, in dem biedere Leute, Arbeiter und kleine Angestellte, ihr Bier oder ihren Brandy zu trinken pflegten. Ein paar Männer in Sonntagsanzügen standen an der Theke, hinter der sich ein schmaler Barkeeper hin und her schob. Ich stellte mich dazu, verlangte einen Whisky und erkundigte mich:
    »Ist John Morgan nicht hier?«
    »Heute morgen war er da«, antwortete der Keeper arglos, »aber dann ging er nach einem kurzen Anruf fort und ist nicht wiedergekommen.«
    Ich winkte den Mann näher heran und zeigte ihm den Ausweis.
    »FBI«, sagte ich leise. »Wir suchen Morgan. Erzählen Sie mal, was er hier getrieben hat.«
    Der Keeper erschrak beim Anblick des Ausweises.
    »Er hat hier von morgens bis abends, manches Mal bis in die Nacht hinein, gesessen, aber ganz unregelmäßig. Hin und wieder kam er auch tagelang nicht. Ab und zu wurde er am Telefon verlangt. Er gab mir immer einen Dollar extra, wenn er ein Telefongespräch geführt hatte.«
    »Es hat in allen Zeitungen gestanden, daß ein John Morgan wegen verschiedener Verbrechen gesucht wird. Sind Sie nie auf die Idee gekommen, Ihr Gast könnte der gesuchte Gangster sein?«
    »Nein, er sah doch ganz anders aus, als er in den Zeitungen beschrieben wurde. Er hatte einen blonden Bart und eine randlose Brille. Und wenn er der Gangster gewesen wäre, dann hätte er doch nicht den Namen benutzt, unter dem er gesucht wird. Ich erinnere mich, daß wir darüber sprachen. Er lachte und sagte, jetzt müsse er seinen Namen ändern, sonst würde er noch verhaftet, und ich antwortete, es gäbe mindestens tausend John Morgan in New York. - Nein, Mister G-man, ich bin

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