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0103 - Asmodinas Todesengel

0103 - Asmodinas Todesengel

Titel: 0103 - Asmodinas Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu schützen, doch die beiden wollten mir nicht ans Leben, zudem waren sie unbewaffnet.
    Sie sprachen mich aber an.
    Und ich verstand, was sie sagten.
    »Geh in die Burg!« wisperte die linke von ihnen. »Geh, denn dort wartet man auf dich!«
    Und die rechte sagte: »Nimm die schmale Tür. Du wirst dort im Turm eine Treppe finden, die zu ihm führt.«
    »Zu wem?« fragte ich, obwohl ich genau wußte, wen sie meinten, aber ich wollte es von ihnen hören.
    »Dein Freund Myxin wartet auf dich!«
    Also doch.
    Myxin war hier. Asmodina hatte ihn in ihr Reich verschleppt.
    Wie ich bereits geahnt hatte.
    Warum sollte ich den beiden nicht den Gefallen tun? Ich hatte sowieso vorgehabt, Myxin aus seinem Gefängnis herauszuholen, doch über meine Chancen durfte ich gar nicht nachdenken: Sie standen mehr als mies.
    Ich drehte mich und spürte eine Gänsehaut. Ein komisches Gefühl war es doch, den beiden den Rücken zuzuwenden.
    Sie griffen mich nicht an. Ich konnte unangefochten die Tür öffnen und sah vor mir eine Holztreppe, die in die Höhe führte.
    Es war keine Wendeltreppe, die einzelnen Absätze standen rechtwinklig zueinander.
    Wie auch schon bei der Brücke, so machte die Beschaffenheit des Materials durchaus den Eindruck, daß es mein Gewicht halten konnte.
    Ich stieg die Stufen hoch, blieb auf dem ersten Absatz stehen und warf einen Blick zurück.
    Die Todesengel waren mir nicht gefolgt.
    Automatisch wurde ich an ein Abenteuer erinnert, das noch gar nicht lange zurücklag. Damals jagte ich Grimes, den Ghoul. Da war ich auch in einen Turm gestiegen und hätte in der Spitze einen Teufelsdiener gefunden, einen ehemaligen Vampir.
    Wie würde es hier sein?
    Stufe für Stufe schritt ich in die Höhe. Unter meinen Sohlen knarrte das Holz. Hin und wieder rieselte es aus den Spalten des Mauerwerks zu Boden, sonst blieb alles ruhig.
    Plötzlich blieb ich stehen.
    Ich hatte ein Stöhnen gehört.
    Es klang so verzweifelt, daß es mir kalt den Körper hinunterlief.
    Da wurde jemand gequält.
    Myxin?
    Die Chance, daß er es war, lag durchaus im Bereich des Möglichen.
    Denn Asmodina haßte ihn. Sie würde an dem Magier ihren Mut kühlen. Myxin hatte sich im Gegensatz zu dem Spuk nicht auf ihre Seite gestellt. Und so etwas vergaß die Teufelstochter nicht.
    Das Stöhnen wurde lauter, und als ich den nächsten Absatz erreichte, sah ich die schmale Tür, die in das Mauerwerk führte und damit in ein Verlies, in dem man Myxin, den Magier, gefangenhielt.
    Ich mußte den Kopf einziehen, um eintreten zu können.
    Direkt hinter dem Eingang blieb ich stehen. Was ich sah, war grauenhaft.
    Asmodina hatte sich eine schlimme Art ausgesucht, um Myxin zu quälen.
    Er war angekettet worden, so daß er sich kaum bewegen konnte.
    Über ihm an der Wand befand sich ein Regal, auf dem eine große Flasche stand. Sie war mit einer wasserhellen Flüssigkeit bis zur Hälfte gefüllt. Die Flasche besaß einen Ausguß, an dem ein kurzes Stück Gummischlauch befestigt war. Eine Klammer drückte ihn dicht vor der Öffnung zusammen, aber nur so weit, daß der Wasserdruck einen Tropfen durch den Schlauch schieben konnte.
    Und dieser Tropfen fiel genau auf Myxins Kopf.
    In regelmäßigen Abständen traf er den Magier. Myxin war kein Mensch, sondern ein Dämon, und daß sich kein normales Wasser in der Flasche befand, hörte ich sofort, denn es zischte jedes Mal, wenn Myxin getroffen wurde.
    So etwas passierte nur bei Weihwasser.
    Ein Teil seines Gesichts hatte sich bereits aufgelöst. Er stöhnte und jammerte, sah mich jetzt, und in seinen Augen glomm so etwas wie Hoffnung auf.
    »John Sinclair!« keuchte er. »Du?«
    Ich nickte und ging vor. Weiter brauchte ich nichts zu sagen, ich handelte. Mit beiden Händen packte ich die bauchige Flasche und drehte sie zur Seite, damit aus dem Schlauch nichts mehr nach unten tropfte.
    Jetzt war Myxin von seinen Qualen ein wenig erlöst.
    Vor ihm ging ich in die Knie. Er versuchte ein Lächeln, das ihm jedoch mißlang.
    »Okay«, sagte ich. »Jetzt geht es aufwärts.«
    »Nein, wir schaffen es nicht.«
    Myxins Pessimismus wirkte nicht gerade stimulierend auf mich, aber ich konnte ihn verstehen.
    »Wie bist du in die Lage geraten?« fragte ich ihn.
    »Du erinnerst dich an den Kampf im Reich des Schwarzen Tods?«
    »Ja.«
    »Plötzlich waren sie da. Diese beiden Todesengel waren stärker als Goran, und sie packten und entführten uns. Ehe ich mich versah, befanden wir uns in einer anderen Dimension. Ich wurde hierher in dieses

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