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0108 - Die fliegenden Skelette

0108 - Die fliegenden Skelette

Titel: 0108 - Die fliegenden Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim von Koblinski
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das. Ihm war plötzlich der Rückweg abgeschnitten gewesen. Bis heute wußte er nicht, was geschehen war, konnte nur vermuten, daß die Verbindungsschnur zwischen dem Astralleib und dem physischen Körper verschlungen gewesen war.
    Nicole hatte tausend Ängste ausgestanden. Wie tot hatte er auf seinem Bett gelegen. Der herbeigerufene Arzt hatte Herzstillstand diagnostiziert und von »klinischem Tod« gesprochen. Jedes Wort, das an seinem Bett gesprochen worden war, hatte Zamorra verstanden, war jedoch nicht imstande gewesen, sich bemerkbar zu machen. Weder durch Worte noch durch Gesten. Er hatte sich zwischen Himmel und Erde befunden. Als er erkannt hatte, in welcher Gefahr er sich befand, hatte er zu kämpfen begonnen. Nicht körperlich, sondern mit transzendentalen Kräften. Und er hatte es geschafft. Als er - noch immer irgendwo im All schwebend - plötzlich einen heftigen Ruck verspürte, war er aufgewacht. In seinen Bett auf Schloß Montagne. Nicole hatte sich über ihn geworfen, hatte ihn geküßt und immer wieder gestammelt: »Mon dieu, mon dieu, du lebst!«
    Später hatte er erfahren, daß er über acht Stunden dagelegen hatte. Wie tot. Vielleicht war er auch tatsächlich tot gewesen. Er wußte es bis heute nicht.
    Kein Wunder also, daß er seine nächtliche astrale Wanderung zum Tempel der Dämonen verschwiegen hatte. Kein Wunder auch, daß Nicole, da sie nun davon wußte, nachträglich einen Schreck bekommen hatte.
    »Reden wir nicht mehr darüber, Nicole«, sagte er jetzt und fuhr weiter.
    »So?« ärgerte sie sich, »Das finde ich aber gar nicht nett von dir. Erzähl bitte! Ich will wissen, was du erlebt hast.«
    Ihm blieb nichts anders übrig. Nachdem er geendet hatte, war Nicole sehr nachdenklich.
    »Du kennst dich also aus«, meinte sie nach einer Weile. »Und du glaubst, Uztapioc hinter dieser Quaderwand gespürt zu haben. Dann können wir eigentlich nur hoffen, daß er von unserer Anwesenheit nichts ahnt.«
    »Nein, Chéri«, schüttelte Zamorra den Kopf. »Diese Hoffnung kannst du getrost begraben. Er wird es wissen. Aber er weiß vielleicht nicht, daß ich ihm bereits einen Besuch abgestattet habe. Mit Hilfe einer außerirdischen Macht, die er fürchtet. Man kann es nur schwer erklären, Nicole.«
    Das nahm sie ihm unbesehen ab. Schließlich hatte sie mit ihm Dinge erlebt, die sich ein normaler Mensch einfach nicht vorstellen konnte und als Spinnerei abtun würde.
    Psi, fliegende Untertassen, Lebewesen aus dem All, astrale Projektion - das alles waren doch Dinge, die von den meisten als Erfindungen phantasievoller Gehirne bezeichnet wurden.
    »Hoffen wir, daß du recht behältst!«
    ***
    Am frühen Nachmittag erreichten Nicole Duval und Professor Zamorra jene Stelle, an der die beiden Jumbos und die Seahawk der US-Navy gelandet waren.
    Jetzt freilich machte die Lichtung einen friedvollen Eindruck. Sie war groß genug, um einer Boeing 747 Platz zu bieten. Zamorra ließ den Jeep unter den Bäumen stehen.
    »Willst du nicht den Mexikanern melden, daß wir das Ziel erreicht haben?« fragte Nicole.
    Sie wies auf den Kurzwellensender, mit dem sie sich jederzeit an den Armeeposten in Zacatecas wenden konnten. Der Kommandant, ein Major, war informiert.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Nein, Nicole. Das tun wir nur im äußersten Notfall. Oder wenn etwas Außergewöhnliches passiert. Dort drüben«, er deutete über die Lichtung hinweg, »beginnt ein Pfad, der zum Tempel führt. Utzapioc hat ihn getarnt. Mit Bäumen. Ich habe dir ja erzählt, was diese Sheila Gleason berichtet hat. Wir werden warten. Jetzt ist Nachmittag, also haben wir noch ein paar Stunden Zeit.«
    »Vorausgesetzt, daß dieser widerliche Dämon nicht auf den Gedanken kommt, sich nicht an die Spielregeln zu halten.«
    Zamorra lachte. »Spielregeln ist gut, Nicole. Erinnere dich! Haben wir nicht oft genug Dämonen erlebt, die nicht erst die Nacht abwarteten? Und bei Uztapioc rechne ich ständig mit Überraschungen.«
    Er dachte daran, daß die beiden Jumbos am hellichten Tag auf diese Lichtung dirigiert worden waren. Eins mußte Zamorra Uztapioc zugestehen: seine Macht schien immens zu sein. Es gehörte schon etwas dazu - selbst bei einem Dämon - einen Jumbo Jet in der Luft zu stoppen und ihn wie einen Lift abzulassen.
    Es war gut, daß Professor Zamorra mit irgendeiner Aktion Uztapiocs rechnete, denn der Dämon wartete nicht bis zur Geisterstunde. Lieutenant Hammond und seine Crew waren bereits unterwegs.
    Die Seahawk tauchte etwa zwei

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