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0108 - Mord auf Tonband

0108 - Mord auf Tonband

Titel: 0108 - Mord auf Tonband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mord auf Tonband
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Unterhaltung zu Ende.
    Es gab zwar ein Hinterzimmer, in dem, wie er uns erzählte, ein Sparverein und . ein Bridgeklub abwechselnd tagten, aber als Gangsterbleibe schien mir dieses absolut nicht geeignet zu sein. Der Hinweis des Spitzels war nichts weiter als ein faules Ei. Wir drückten uns. Neville hatte noch keine Lust nach Hause zu gehen. Er wollte ein paar alte »Freundschaften« auffrischen, und so fuhren Phil und ich alleine los.
    Ich lud meinen Freund vor seiner Wohnung ab und gondelte gemächlich durch die laue Abendluft.
    Die Sonne stand schon tief, als ich meinen Wagen zum Stehen brachte. Die stille Wohnstraße war leer wie gewöhnlich. Nur unmittelbar vor der Haustür waren zwei Arbeiter beschäftigt, die wohl Überstunden machten, aber auch sie schienen gerade fertig geworden zu sein. Sie legten den Deckel auf die Kanalöffnung. Es roch nach Gas. Wahrscheinlich hatten sie eine defekte Leitung repariert. Dann nahmen sie die Absperrblöcke weg, die verhindert hatten, daß einer in das Loch fiel.
    Als ich meinen Wagen abschloß, waren sie dabei, ihre Werkzeugtaschen umzuhängen, und dann gingen sie schnellen Schrittes die Straße hinauf. Ich sah auf die Armbanduhr. Es war genau sieben Uhr sechzehn. Eine Katze floh in langen Sätzen an mir vorbei, verfolgt von einer mächtigen Dogge. Ich zögerte einen Augenblick, um nicht mit dem knurrenden Vieh zusammenzuprallen.
    Dann wußte ich nur noch, daß ich wie von einer Riesenhand aufgehoben wurde, durch die Luft flog und mit einem empfindlichen Schmerz in meiner Rückseite Bekanntschaft mit dem Straßenpflaster machte. Halb benommen erblickte ich die gelbe Stichflamme, die aus der Kanalöffnung hochschoß, deren Deckel irgendwo in die Gegend flog. Das Geräusch der Explosion hörte ich gar nicht. Für mindestens zwanzig Sekunden war ich taub. Ein Regen von Glassplittern ging nieder. Es gab ein furchtbares Geschrei. Menschen stürzten aus den Haustüren, als ob eine H-Bombe niedergegangen sei. Es war ein höllischer Klamauk.
    Ich rappelte mich auf und befühlte meine Arme. Es schien noch alles beieinander und heil zu sein. Nur mein Sitzfleisch und darüber das Steißbein taten lausig weh. Ich humpelte zuerst zu meinem Jaguar. Er war verhältnismäßig gut weggekommen. Nur die beiden Seitenscheiben waren eingedrückt.
    Sirenengeheul und das Gerassel der Feuerwehr zeigten an, daß die Behörden der Stadt New York aufgewacht waren. Die Feuerwehr fand nichts zu tun vor und rückte bald wieder ab. Die Cops machten sich wichtig und »sicherten den Tatort«.
    Es dauerte auch nicht lange, bis ein Wagen der Gasgesellschaft mit Mon-' teuren und zwei Ingenieuren ankam.
    Sie kletterten unter allen möglichen Vorsichtsmaßregeln hinunter und stellten fest, daß sich ganz unglaublicherweise die Muffe, die zwei Rohre miteinander verband, gelöst hatte und das ausströmende Gas sich entzündet haben mußte. Ich hatte mir vermöge meines Ausweises einen Logenplatz gesichert und meinte:
    »Da müssen Sie einmal die beiden Arbeiter gehörig zusammenstauchen, die daran herumfummelten.«
    »Was für Arbeiter?« fragte einer der Ingenieure. »Hier ist heute niemand gewesen.«
    Nun wurde ich hellhörig und bestand darauf, daß er sich sofort mit der Reparaturabteilung 'des Werks in Verbindung setze. Er tat das und konnte nur wiederholen, daß kein Bautrupp und kein Monteur den Auftrag gehabt habe, in dieser Straße etwüfc nachzusehen oder zu reparieren.
    Währenddessen hatten die Arbeiter ihre Geräte ausgepackt und machten sich daran, den entstandenen Schaden zu beheben.
    Merkwürdig, dachte ich. Gerade als ich ankam, hatten die angeblichen Arbeiter Schluß gemacht und die Sicherungsböcke weggenommen. Ich war im Begriff gewesen, über den Kanaldeckel zur Haustür zu gehen, als der Hund die Katze jagte, und in dem Augenblick, in dem er den Deckel mit den Pfoten berührte, war dieser hochgegangen. Man hätte meinen können, daß das Gewicht des Tieres die Explosion ausgelöst hatte. Wenn ich nun anstatt des Hundes darauf getreten wäre, würde ich wahrscheinlich die »Explosion« ausgelöst haben und auf direktestem Weg in den Himmel geflogen sein. Mir fiel meine Überlegung vom Morgen ein, als der »Boß« mir gedroht hatte, ich werde keine vierundzwanzig Stunden mehr leben.
    »Stopp!« rief ich und drängte mich durch 'bis an den Rand des Schachts. »Niemand faßt dort unten etwas an, bevor die Ursache dieser Explosion geklärt ist.«
    »Aber ich sagte Ihnen doch schon…« begann

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