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0108 - Mord auf Tonband

0108 - Mord auf Tonband

Titel: 0108 - Mord auf Tonband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mord auf Tonband
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der Ingenieur ungeduldig.
    »Gewiß, Sie sagten, eine Verbindungsmuffe habe sich auf unerklärliche Weise gelöst. Das genügt mir nicht. Ich will wissen, wieso und warum sie sich gelöst hat oder ob sie vielleicht mit Absicht gelöst wurde. Ich will außerdem wissen, wodurch das ausströmende Gas sich entzündet hat. Solange, bis dies festgestellt ist, darf hier nichts verändert werden.«
    Ich winkte mir den Sergeanten des Streifenwagens zur Seite und sagte ihm, worauf es ankam. Der nahm die Sache in die Hand und ließ absperren. Ich alarmierte unsere eigenen Leute, den Sprengstoff-Sachverständigen und einen Ingenieur. Fünfzehn Minuten später machten sie sich zusammen mit den Herrschaften von der Gasgesellschaft an die Untersuchung. Es stellte sich sehr schnell heraus, was es mit der Gasexplosion auf sich hatte. An der Muffe waren noch die frischen Kratzer vorhanden, die entstehen, wenn ein Backenschlüssel angesetzt wird. Sie war also abgeschraubt worden. Alles andere war durch den Druck und die Stichflamme restlos vernichtet, aber die gelöste Muffe, die falschen Gasarbeiter, der Zeitpunkt der Explosion und die Art, auf die sie ausgelöst wurde, genügten.
    »Ich könnte mir denken, wie die Zündvorrichtung angebracht wurde«, sagte Slick, der Waffen- und Sprengstoffmann. »Man brauchte nur einen von einer Batterie gespeisten Stromkreis anzubringen, dessen Kontakt geschlossen wurde, sobald jemand auf den Kanaldeckel trat. Der überspringende Funke mußte genügend, um das ausströmende Gas zur Explosion zu bringen. Beweisen kann das natürlich niemand mehr, aber es sieht so aus.«
    Die Herren von der Gasgesellschait waren nicht so ganz einverstanden. Sie tuschelten miteinander und zuckten die Achseln. Trotzdem ich davon überzeugt war, daß es sich um einen Anschlag gehandelt hatte, der mich ins bessere Jenseits befördern sollte, ersuchte ich energisch darum, nochmals nachzuprüfen, ob es sich nicht doch um die Fahrlässigkeit von wirklichen Gasmonteuren handelte. Erst danach wurde die Behebung des durch die Explosion angerichteten Schadens im Rohrnetz in Angriff genommen.
    Inzwischen waren auch schon ein paar Glaser zur Stelle, um die Menge der zertrümmerten Fensterscheiben zu ersetzen. Die Anwohner diskutierten lebhaft darüber, wer den erheblichen Schaden werde tragen müssen. Die allgemeine Ansicht war, die Gasgesellschaft sei verantwortlich. Ich ließ die Leute dabei. Die Besitzerin der Dogge, deren zerschmetterten Körper man dreißig Meter entfernt gefunden hatte, jammerte. Auch mir tat das arme Tier leid, aber ich beschloß, ihm in Gedanken einen Grabstein zu setzen. Es hatte mich gerettet.
    Nach den falschen Gasmännern zu forschen, hätte keinen Sinn gehabt. Ich unterließ es also. Glücklicherweise waren meine Fensterscheiben bis auf einen Sprung heil geblieben. Der »Boß« hatte also zum zweiten Male Pech gehabt. Hoffentlich hatte er keine Gelegenheit, einen dritten Versuch zu machen.
    Ich aß etwas, las Zeitung und saß herum, bis ich um zehn Uhr neugierig wurde und mich mit Mr. Vanderkruit verbinden ließ.
    »Was Neues?« fragte ich.
    »Bis jetzt noch nicht, aber ich glaube und hoffe, die Herren werden nicht mehr lange auf sich warten lassen.«
    »Soll ich Ihnen nicht lieber doch jemanden schicken oder selbst hinkommen?«
    »Lassen Sie das bleiben«, antwortete er. »Ich sagte Ihnen ja schon, ich werde mit der Bande auch ohne Ihre Hilfe fertig.«
    Wenn er unbedingt mit dem Feuer spielen wollte, so sollte er das meinetwegen tun. Da ich noch nicht müde war, holte ich das Schachbrett und die Figuren aus dem Schreibtisch und spielte ganz für mich allein eine Partie, bei der ich mich zum Schluß durch einen, wie ich mir einbildete, einzigartigen und genialen Einfall matt setzte.
    Am Morgen zeugten nur noch ein paar herumliegende Glassplitter und der neue Deckel über dem Schacht von dem, was sich zugetragen hatte. Diesen Schachtdeckel zu betreten, vermied ich.
    Obwohl des natürlich Unsinn war, machte ich einen Bogen darum. Heute noch habe ich eine Antipathie gegen die Eisendeckel über den Schachtausgängen.
    Der G-man, der am Vorabend in der Halle des Hilton Hotels auf Posten gewesen war, meldete keine besonderen Vorkommnisse. Trotzdem rief ich bei Mr. Vanderkruit an. Er war bester Laune.
    »Alles in Ordnung«, lachte er vergnügt, und dann hörte ich es ganz deutlich krächzen: »Lump, Gauner Betrüger!«
    »Haben Sie ihn gehört?« fragte der Millionär und wollte sich ausschütten vor

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