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0108 - Mord auf Tonband

0108 - Mord auf Tonband

Titel: 0108 - Mord auf Tonband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mord auf Tonband
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Gelächter aus. Mr. Goldshmith hielt sich mit beiden Händen den Bauch, und seine kleine, hübsche Frau tupfte sich die Lachtränen aus den Augenwinkeln.
    Darauf war ich nicht gefaßt gewesen, aber ich sagte gar nichts und wartete auf die weitere Entwicklung.
    »Das ist ein Witz, ein herrlicher Witz«, prustete Goldshmith. . »Wer hat Ihnen denn den Bären auf gebunden?«
    »Niemand«, beteuerte ich im Brustton der Überzeugung. »Das Bild existiert und steht zum Verkauf. Es war zwar fünfzig Jahre lang verschollen, ist aber wieder aufgetaucht.«
    »Ausgezeichnet! Wenn ich nicht so ein friedfertiger Mensch wäre und keinen Abscheu vor Polizisten hatte, so würde ich Sie jetzt hochgehen lasse. Zu Ihren Gunsten will ich annehmen, daß Sie selbst nichts von Malerei verstehen und man versucht hat, Sie zu übertölpeln. Lassen Sie sich von mir ge- -sagt sein: der sogenannte ›Mann mit dem Federhut‹ ist nichts anderes, als eine grobe Fälschung, und Sie sind nicht der erste, der versucht, ihn mir anzudrehen. Es ist jetzt genau zwei Stunden her, daß ich die unverschämten Gauner hinausgeworfen habe. Wenn das Ding noch gut gemacht wäre, so hätte ich nicht einmal viel gesagt, denn nach Sachverständigen sahen sie gerade nicht aus, aber diese auf die Schnelle zusammengehauene Fälschung hätte jedes Kind erkannt. Die Unverschämtheit ist, daß die Kerle uns darum von Chicago hierher gejagt haben. Sie taten so, als seien sie selbst empört, aber wie ich sehe, war das ein blutiger Schwindel. Wann hat man Ihnen die Schwarte angeboten?«
    Jetzt konnte ich nicht anders, als die Karten aufdecken. Ich legte meinen Ausweis vor und nun konnte ich lachen.
    Ich weidete mich an dem verblüfften Gesichtsausdruck der beiden.
    »Der ›Mann mit dem Federhut‹ existiert wirklich«, erklärte ich. »Es sind bereits zwei Morde darum begangen worden. Wer das Gemälde augenblicklich im Besitz hat, weiß ich nicht. Mir ist es nur Mittel zum Zweck. Ich suche die Mörder. Daß außerdem eine Kopie vorhanden ist, kompliziert den Fall natürlich. Nur eines verstehe ich nicht. Sie wußten doch zweifellos, daß das Bild vor fünfzig Jahren in München gestohlen wurde. Trotzdem wollten Sie es jetzt kaufen?«
    »Warum nicht? Soviel ich weiß, verjähren Diebstähle nach zehn Jahren.«
    »Aber das Eigentumsrecht an dem Bild verjährt, nicht«, warf ich ein. »Sie müssen doch damit rechnen, daß es beschlagnahmt würde, sowie bekannt wird, daß Sie in seinem Besitz sind.«
    »Glauben Sie vielleicht, ich hätte das an die große Glocke gehängt? Ich habe ja keine öffentliche Bilderausstellung, und die wenigen meiner Freunde, denen ich es gezeigt hätte, sind vertrauenswürdig. Sie halten den Mund. Wenn Sie wüßten, wie viele gestohlene Kunstgegenstände in den privaten Sammlungen stecken, würden Sie staunen.«
    Das war mir immerhin nichts Neues, ebensowenig wie die Argumente, die wir ja schon von Vanderkruit gehört haben. Ich bat um eine genaue Beschreibung der beiden Leute, die das gefälschte Bild hatten abliefern wollen. Nur einer hatte das Wort geführt, ein' großer, schlanker und grauhaariger Mann von gepflegtem Äußeren und kultivierter Sprache. Der zweite hielt den Mund. Er war mittelgroß, sehr kräftig, schwarzhaarig und, wie Mrs. Goldshmith sich ausdrückte, unsympathisch.
    »Der Wortführer tat sehr entrüstet und wollte zuerst nicht glauben, daß es eine Fälschung sei — wenigstens tat er so. Nachdem ihm meine Frau aber an Hand verschiedener Einzelheiten bewiesen hatte, daß es sich nur um eine schlechte Kopie handeln konnte, und daß sogar die Farbe noch nicht vollkommen hart geworden war, entschuldigte er sich höflich und stellte uns in Aussicht, das echte Bild beschaffen zu wollen und uns zu bringen.«
    »Natürlich winkten wir ab«, fiel Mrs. Goldshmith ein. »Mit Leuten, die solche Scherze machen, wollen wir nichts zu tun haben.«
    Ich riet ihnen, darauf einzugehen, wenn ein neues Angebot gemacht würde, und uns gleichzeitig zu unterrichten, damit wir die Kerle fassen könnten.
    So weit der Bericht Phils.
    Es genügte mir. Ich gab gar keine Antwort, sprang auf, nahm den Hut vom Haken und überzeugte mich, daß meine Null-acht am richtigen Platz war.
    »Auf, marsch, marsch«, sagte ich nur und beeilte mich, wie selten zuvor.
    »Was ist dir denn in die Krone .gefahren?« fragte mich Phil, als wir in meinem Jaguar saßen und ich mit Rotlicht und Sirene abbrauste.
    »Ja, Mensch, begreifst du denn nicht? Die Gangster haben

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