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0108 - Mord auf Tonband

0108 - Mord auf Tonband

Titel: 0108 - Mord auf Tonband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mord auf Tonband
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Lachen. »Das gute Stück hat stets das richtige Wort zur rechten Zeit.«
    »Sind denn nun die Gangster erschienen, um das Bild abzuholen?«
    »Erschienen sind sie, aber das Bild haben sie nicht bekommen.« Er kieherte. »Verdient hat nur einer bei dem Geschäft, und das bin ich.«
    »Lump, Gauner, Betrüger!« krächzte der Papagei im Hintergrund.
    »Wollen Sie mir nicht anvertrauen, was Sie da für ein Ding gedreht haben?« fragte ich. Trotz der Erheiterung Mr. Vanderkruits, war mir nicht recht wohl zumute.
    Irgendwie mußte er die Burschen hineingelegt haben, und wenn sie dahinter kamen, so gab ich keinen Pfifferling mehr für sein Leben.
    »Ich habe überhaupt kein Ding gedreht«, behauptete er. »Ich denke auch gar nicht daran, Ihnen meine Geschäftsgeheimnisse anzuvertrauen. Lassen Sie das ruhig meine Sorge sein.«
    Damit war das Gespräch zu Ende. Weil ich mich, wie schon gesagt, nicht wohl fühlte und mir auf alle Fälle den Rücken decken wollte, unterrichtete ich Mr. High.
    »Sie haben alles getan, was sie konnten«, meinte der Chef. »Außerdem ist Vanderkruit Manns genug, um selbst mit ein paar Gaunern fertig zu werden. Die Hauptsache ist die Feststellung, daß er das Bild nicht im Besitz hat, denn sonst wäre er weniger zuversichtlich. Ich halte es aber durchaus für möglich, daß er den Gangstern irgend etwas abgekauft hat, von dem wir gar nichts wissen. Er hat das wahrscheinlich getan, um sie für ihre Mühe zu entschädigen, und seine Behauptung, er habe dabei verdient, scheint zu beweisen, daß er billig gekauft hat.«
    Möglich war das natürlich, aber ich konnte nicht daran glauben- Vanderkruit hatte »ein Ding gedreht«, das’ stand für mich aüßer Zweifel. Welcher Art aber dieses Ding war, blieb mir ein Buch mit sieben Siegeln. Hoffentlich würde es nicht, mit einer Katastrophe enden, Phil war schon wieder unterwegs. Er klapperte wohl den Rest seiner Adres sen ab. Auch Neville war nicht auffindbar. Was mich irritierte, war nur, daß ich auch das Tonbandgerät nicht finden konnte.
    - Die Gasgesellschaft meldete, daß es sich trotz intensiver Nachforschungen nicht hätte ermitteln lassen, daß Arbeiter vor meinem Haus eine Reparatur ausgeführt hatten.
    Kurz vor elf erschien Phil, und ich sah ihm sofort an, daß er in großer Fahrt war. Mit einem Seufzer der Erleichterung ließ er sich in seinen Schreibtischsessel fallen und berichtete:
    »Ich ging genauso wie gestern los, um den fast aussichtslosen Versuch zu machen, die Personen aufzutreiben, die den Gangstern für den ›Mann mit dem Federhut‹ zwanzig Grand geboten hatten. Im ganzen hatte ich noch sieben Adressen. Die ersten drei erwiesen sich als Windeier. Zwar hätten die Leute bestimmt zugegriffen, wenn ihnen das Gemälde angeboten worden wäre, aber es war eben nicht so.«
    Dann kam ich zu Mr. und Mrs. Goldshmith, die seit einigen Tagen im Sheraton Hotel wohnen. Diese Adresse verdankte ich Neville, der die beiden aus seiner Chicagoer Zeit kennt. Er wußte, daß der alte Goldshmith seinem Sohn eine wertvolle Gemäldesammlung und einen Haufen Dollars hinterlassen hatte und daß der Junge die Leidenschaft meines Vaters geerbt hat und ewig auf der Jagd nach besonders wertvollen Stücken ist. Auf diese Art hat er auch vor fünfundzwanzig Jahren seine Frau kennengelernt, die am Art-Institut Kunstgeschichte studierte und eine Amateurmalerin ist, die schon verschiedene Preise erhalten hat.
    Die beiden ergänzen sich also wundervoll. Er hat das Geld und sie den Kunstverstand. Es war verhältnismäßig leicht, zu ihnen vferzudringen. Ich ließ mich melden und sagte dazu, ich habe etwas Interessantes zu verkaufen. Daraufhin wurde ich sofort empfangen. Er ist ein wohlgenährter 50er und sie eine zierliche, immer noch bildhübsche Frau, die Mitte der vierzig sein muß, aber wie Anfang der dreißig aussieht.
    Als ich mein Sprüchlein gesagt hatte und geheimnisvoll andeutete, ich hätte ein gewaltig wertvolles und lange Zeit verschollenes Gemälde, einen echten Niederländer in der Hand, sahen sich beide an. Schließlich fragte er in einem Ton, der mir gleich ncht so recht gefiel:
    »Was ist das für ein Schinken, junger Mann? Merken Sie sich gleich, betrügen lassen wir uns nicht. Wir zahlen gerne, wenn es der Mühe wert ist, aber Sie fliegen hochkant hinaus, wenn Sie versuchen, uns übers Ohr zu hauen.«
    »Es ist der ›Mann mit dem Federhut‹ von Rembrandt«, sagte ich.
    Die Reaktion war wahrhaft verblüffend. Die beiden brachen in ein irres

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