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0108 - Mord auf Tonband

0108 - Mord auf Tonband

Titel: 0108 - Mord auf Tonband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mord auf Tonband
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Vanderkruit bis gestern abend Bedenkzeit gegeben, ob er ihnen das Bild für fünftausend Dollar überlassen wolle oder nicht. Vorgestern kaufte er dann plötzlich eine Anzahl Bücher über alte .Holländer und Rembrandt, insbesondere. In diesen Büchern befanden sich zweifellos auch Abbildungen des ›Mannes mit dem Federhut‹. Vanderkruit fuhr damit zu einem Maler, und was meinst du, was er dort tat?«
    »Klar, du hast recht. Er ließ auf die Schnelle den ›Mann mit dem Federhut‹ kopieren und drehte diesen den Gangstern für fünftausend Dollar an. Daher sein Amüsement und die Freude darüber, daß er bei dem Geschäft verdient hatte.«
    »Nur etwas hat dieses dreifache Riesenroß in seiner grenzenlosen Einbildung nicht bedacht. Heute morgen sind sich die angeführten Verbrecher darüber klar geworden, daß Vanderkruit sie ungeheuer übers Ohr gehauen hat. Sie haben sich unsterblich blamiert, und zwar war es der Boß selbst, dem dies zustieß. Sie haben außerdem fünftausend Dollar eingebüßt.«
    »Und jetzt werden sie nicht nur vor Wut schäumen, sondern auch der Überzeugung sen, daß Vanderkruit das bewußte Bild besitzt, und das wird sie wahrscheinlich zu einem schnellen Handeln anstacheln. Natürlich kommt dazu, daß sie sich für die ungeheure Blamage rächen wollen. Ich wünsche nur, daß sie ihre frommen Absichten noch nicht in die Tat umgesetzt haben.«
    »Na also, endlich dämmert es«, brummte ich und kurvte mit quietschenden Reifen in die 5th Avenue. »Jetzt kannst du dir vielleicht erklären, warum ich es so eilig habe. An dem Bild liegt mir nichts, aber wenn sie Vanderkruit umgelegt haben, dann können wir was erleben.«
    Der Mann am Schalter war ein Fremder. Als ich nach dem Millionär fragte, sah er mich verächtlich von oben bis unten an und wollte das mir schon bekannte Spiel wiederholen. Ich schnauzte ihn an, und das tat seine Wirkung.
    »Mr. Vanderkruit hat zur Zeit Besuch von zwei Herren«, sagte er. »Ich weiß wirklich nicht…«
    Ich fragte nicht mehr und sagte nichts mehr. Mit drei Sprüngen war ich am Lift, und da stand doch tatsächlich mein kleiner Freund von neulich, der uns die ersten Tips gegeben hatte. Er drückte auf den Knopf und der Lift stieg empor, aber mir ging es viel zu langsam. Ich wußte, wo das Luxusapartement des Millionärs lag. Ich klingelte nicht, sondern drückte auf die Klinke. Die Tür war nicht verschlossen. Zur Linken lag das Zimmer der Sekretärin und geradeaus der Raum, den ich bereits kannte, und aus dem ich Stimmen vernahm, die so klangen, als ob es im nächsten Augenblick großen Krach geben würde.
    Dann knallte es auch schon, einmal, zweimal, dreimal, viermal, fünfmal. Es waren zwei verschiedene Pistolen, aus denen geschossen wurde. Ich erkannte den dumpfen Klang eines schweren Kalibers mit aufgesetztem Schalldämpfer.
    Die anderen Schüsse mußten aus einer kleinen Waffe kommen, zwei davon durchschlugen die Tür und pfiffen uns um die Ohren. Für zwei Sekunden gingen wir in Deckung. Dann machte ich einen Satz und war im Zimmer. Zu meiner unsäglichen Erleichterung befand sich Vanderkruit am Leben. Er war nicht ganz unbeschädigt, aber er stand aufrecht und hätte uns um ein Haar zusammengeknallt.
    Dann steckte er die Pistole in die Tasche und betastete seinen linken Arm.
    »Ich glaube tatsächlich, der Bursche hat mir auch eine verpaßt«, meinte er. »Aber so schlimm wird es nicht sein. Ich kann ihn noch bewegen.«
    Weniger gut ging es dem Mann, der mitten im Zimmer auf dem Rücken lag. Die Lueger-Pistole war ihm entfallen. Er würde auch keine Verwendung mehr dafür haben, denn er war tot. Mr. Vanderkruit, mochte er auch sonst alle möglichen Fehler haben, war ein guter Pistolenschütze. Er hatte ihm eine Kugel mitten in die Stirn und eine zweite ein Stückchen darunter gesetzt. Neben dem Toten lag ein Bild, das einen spitz- und schnurrbärtigen Mann mit Halskrause und einem Hut mit wallenden Pleureusen darstellte. Mr. Goldshmith hatte recht gehabt. Jeder, der nicht vollkommen betrunken war, mußte die frischen Farben und damit die Fälschung erkennen.
    »Wo ist der zweite Kerl?« fragte ich.
    »Abgehauen, da hinaus.« Der Millionär wies mit dem Daumen auf das offenstehende Fenster zum Balkon.
    Seitwärts führte eine Feuerleiter hinunter, die der Flüchtige benutzt hatte. Die Mühe einer Verfolgung konnten wir uns sparen. Er war bestimmt schon über alle Berge.
    »Lassen Sie mich einmal nachsehen«, sagte ich, während Phil sich um den Inhalt

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