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0109 - Das Alptraum-Mädchen

0109 - Das Alptraum-Mädchen

Titel: 0109 - Das Alptraum-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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Wortführer.
    »Unser uniformierter Kollege war vielleicht etwas voreilig, als er seine Notizen in den Papierkorb warf.« Er griff umständlich in seine Manteltasche und kramte darin herum. Dann förderte er ein Papier mit Knittern zutage, das Zamorra unschwer als jenes erkannte, das der Cop im Revier wütend zerknüllt hatte. Owens streifte es auf der Rauchglasplatte des Tisches glatt.
    »Eine Menge Rätsel, die Sie uns da aufgeben, Mister Zamorra«, sagte Owens.
    Zamorra lehnte sich in seinem Sessel zurück.
    »Inwiefern? Sind meine Angaben plötzlich kein Humbug mehr? Sie sind nicht gekommen, um mich einem Schnellrichter auszuliefern? Wegen Vortäuschung einer Straftat? Wegen Falschanzeige oder was auch immer?«
    Owens vollführte eine Gebärde, als wolle er sich eine imaginäre Fliege von der Nase wischen. »Nein, Sir. Aber darf ich Sie voraus mit Fakten bedienen?«
    »Ich bitte sogar darum.«
    Detective Owens räusperte sich vernehmlich. Er fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. Das war ihm anzusehen.
    »Sie haben eine Beschreibung abgegeben«, sagte er nach einer längeren Pause, die er dazu genutzt hatte, auf das Blatt Papier auf dem Tisch zu starren, die Worte noch einmal zu überfliegen, obwohl er sie inzwischen bestimmt schon auswendig kannte.
    »Hm. Das habe ich.« Zamorra verschränkte die Arme vor der Brust. »Und ich habe auch einen Namen genannt. Tom Shafer, wenn ich mich recht entsinne. Sie haben ihn? Haben Sie auch die Vermißte. Miß Nicole Duval?«
    »Können wir die Vermißtenmeldung vorerst beiseite lassen?«
    »Sie haben meine Sekretärin also nicht gefunden.«
    »Nein.«
    »Aber diesen Tom Shafer!«
    Hugh Owens schaute Zamorra indigniert an.
    »Eigentlich bin ich gekommen, um Sie zu verhören.«
    »Lassen Sie’s gut sein, Detective Owens. Ich will Ihnen nicht ins Handwerk pfuschen. Stellen Sie also Ihre Fragen und wundem Sie sich bitte nicht über meine Antworten. So seltsam sie Ihnen auf den ersten Blick auch erscheinen mögen.«
    Hugh Owens zupfte nervös an seiner Einheitskrawatte herum.
    »Sie kommen mir seltsam vor, Professor. Sie sind wirklich Professor?«
    Bill Fleming, der die ganze Zeit danebengestanden hatte, mischte sich ein.
    »Sie haben sogar ein besonders berühmtes Exemplar dieser Gattung vor sich, meine Herren«, sagte er. »Auf seinem Gebiet ist mein Freund eine Koryphäe. Sie sitzen dem maßgebenden Parapsychologen der westlichen Hemisphäre gegenüber, meine Herren. Professor Zamorra…«
    Bills fast emphorische Ankündigung verfehlte ihre Wirkung nicht. Sowohl Hugh Owens als auch Jesse Conrady zeigten sich beeindruckt. Zumindest mußten sie eine wenn auch nicht profunde so doch tiefersitzende Ahnung über Parapsychologie und Okkultismus haben.
    Der Ausdruck in ihren Augen veränderte sich. Zamorra gewann den Eindruck, daß die beiden Zivil-Cops offener und aufnahmebereiter wurden. Die beiden Männer waren keine heurigen Hasen mehr, hatten Erfahrungen in ihrem Job.
    »Ein Parapsychologe?« fragte Hugh Owens vorsichtig zurück und sah dabei Professor Zamorra an. »Das sind doch jene Leute, die sich mit Präkognitation, Telepathie, Telekinese und ähnlichem beschäftigen?«
    »Genau diese Leute sind es«, stellte Bill Fleming zufrieden fest. »Und mein Freund beherrscht einige dieser Fähigkeiten.«
    »Sie wollen mir damit sagen, daß er Telepath ist?«
    Zamorra räusperte sich.
    »Mein Freund wollte damit lediglich sagen, daß Sie mir in gewisser Hinsicht vertrauen sollten. Was ist mit diesem Tom Shafer?«
    Doch Hugh Owens hatte schon Blut geleckt. Wann begegnete man schon einem Menschen, der offensichtlich übersinnliche Fähigkeiten besaß? Als Polizist wollte er es deshalb ganz genau wissen. Er stellte den eigentlichen Grund seines Kommens hintenan. Doch nicht ganz. Wenn Zamorra ihm jetzt einen Beweis eventueller spiritistischer Fähigkeiten lieferte, dann wurde das zerknüllte Stück Papier vor ihm zum Dokument.
    Kein Dokument, das vor irgendeinem Gericht irgendwelche Beweiskraft besessen hätte. Doch bei seinen weiteren Recherchen würde es ihm immens weiter helfen. Weil er dann den Notizen des Cops vom 47. Revier vertrauen konnte..
    Zamorra bekam zwangsläufig mit, wohin der Detective hinauswollte. Wenn der Mann ihm nicht Löcher in den Bauch fragen sollte, dann mußte er ihm etwas zeigen. Nur um die Fahndung nach Nicole zu beschleunigen.
    »Ihnen schwebt doch irgendein Experiment vor«, sagte er deshalb. »Bringen wir’s schnell hinter uns.«
    »Sie sind also

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