0109 - Der Blockadering um Lepso
des Individualspürers den Versuch machen, Thomas Cardifs Gehirnfrequenz zu finden.” Perry Rhodan ahnte nicht, welche Folgen dieser Befehl haben sollte ...
Die Antimutanten im Baálol-Tempel auf Lepso zeigten nicht die Spur einer Panik, als sie kraft ihrer mentalen Fähigkeiten feststellten, daß Parakräfte nach ihnen griffen. Tu-poä, der seit vielen Jahren den engsten Kontakt zu Dr. Edmond Hugher hatte, schreckte auf, raste los und stürzte in jenes Labor, in dem Hugher ahnungslos über seinen wissenschaftlichen Arbeiten saß.
Er, der gerade an einen Katalysator gedacht hatte, zuckte zusammen, als er Tu-poä hastig hereinkommen sah. „Tu-poä, was gibt es?” fragte er und blickte ihn dazu verträumt an. „Nichts”, log der Fanatiker. „Nur die labilen Verhältnisse auf dieser Welt scheinen uns zu zwingen, diesen Tempel zu räumen und damit auch Lepso zu verlassen.” Während er sprach, entfesselte er seine Antikräfte und legte um Hughers Gehirn einen undurchdringlichen Schirm, der alle Versuche, in den Gedankeninhalt des Wissenschaftlers einzudringen, unterband. „Habe ich auch etwas damit zu tun, Tu- poä?” fragte Hugher wenig interessiert. „Das möchten wir mit Ihnen besprechen. Darum bin ich gekommen. Bitte, lassen Sie Ihre Arbeit liegen und folgen Sie mir. Jede Minute kann bald sehr kostbar sein, und ich möchte meine Mitbrüder im Tempel nicht zu lange auf uns warten lassen.” Aber Dr. Edmond Hugher, der Träumer und friedliebende Mensch, kannte keine Eile. Er schob die Papiere, mit denen er beschäftigt war, zur Seite, schaute sich prüfend um, erst dann erhob er sich langsam. „Bitte, Tu-poa, laufen Sie doch nicht”, mahnte er lächelnd und folgte gemessenen Schrittes. In den rötlichen Augen des Fanatikers flammte unbeherrschte Wut auf. Er wandte den Kopf zur Seite, damit Hugher nicht den grimmigen Ausdruck bemerkte. Gemeinsam verließen sie den Labortrakt, überschritten den Tempelhof mit seinen langgestreckten Gebäuden und gingen auf die alles überragende Pyramide zu, die sich im Stil durch ihre imposante Große von den anderen Bauwerken unterschied. Während sie dann im Antigravlift zum dritten Pyramidenstockwerk hinaufschwebten, fragte Dr. Hugher: „Warum weichen wir nicht zur TT-1 Station im Cif-Gebirge aus? Dort konnte Rhodan uns doch kaum lästig werden.” Meisterhaft beherrschte sich der Anti. Ein unheimlicher Verdacht war plötzlich in ihm wach geworden. Er vermied es, den Wissenschaftler anzusehen und wich seiner Frage aus, indem er antwortete: „Der Rat hat beschlossen, Lepso zu verlassen.” Gemeinsam verließen sie den Liftschacht, betraten den breiten Gang und gingen auf jene Tür zu, hinter der der Saal lag, in dem die Antis sich zu ihren Großen Versammlungen einzufinden pflegten. Erstaunt musterte Edmond Hugher die erregten Diener des Baálol. Er, der ewig lächelnde Träumer und nie aus der Ruhe zu bringende Mann, verstand die Diener des Baálol nicht, die in Gruppen zusammenstanden und lebhaft diskutierten. Als er sich nach Tu-poä umdrehte, war sein Begleiter verschwunden. Zu dieser Zeit stand Tu-poä vor dem Obersten Tempeldiener und flüsterte ihm eine wichtige Mitteilung zu. „Was?” fragte dieser unter deutlichem Erschrecken. „Ja”, bekräftigte Tu- poä noch einmal. „Herr, es ist nur ein Verdacht. Ich hätte diesen Verdacht schon viel früher haben müssen, aber er ist mir erst jetzt gekommen, als Rhodans Mutanten versuchten nach Hughers Gedankeninhalt zu greifen.” Der uralte Anti, ein Mann mit verschlagenem Blick und einem von Falten übersäten Gesicht, kniff die Augen zusammen. „Tu-poä, es bedarf doch keiner großen Anstrengung, Hughers Gehirnfrequenz zu verändern? Damit machen wir es den terranischen Mutanten unmöglich, ihn jemals wieder aufzuspüren. Dein Verdacht ließe sich im Laufe dieser gewaltsamen Frequenzumstellung nachprüfen. Aber haben wir noch soviel Zeit dazu? Kurz vor deinem Eintreten, Tu-poä, ist vom Kontor die Nachricht gekommen, daß alle unsere Brüder vor Rhodans Robotern die Flucht ergreifen mußten und nur dank ihrer Kraft den Volltreffer aus einem schweren Strahlgeschütz überstehen konnten. Sie müssen in den nächsten Minuten hier eintreffen.” Tu-poä geriet in Panik. „Herr, wir müssen dafür die Zeit aufbringen. Hugher ist vorläufig unersetzlich!” Der uralte Anti begegnete diesem hektischen Eifer mit fast stoischer Gelassenheit. „Wir haben Fehler gemacht. Er hätte nie unersetzlich für uns werden
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