Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0111 - Die grausamen Ritter

0111 - Die grausamen Ritter

Titel: 0111 - Die grausamen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
das Schießen ein. Auch der Torso verschwand jetzt. Er fiel nach hinten.
    Ich nickte Suko zu, sah, wie die Waffe über den Rittern kreiste, eine Kurve drehte und zurückschwang.
    Ich riß den Arm hoch und spreizte die Finger.
    Pfeifend flog der Bumerang zurück. Genau in meine Hand, als wäre sie ein Magnet und der Bumerang aus Eisen.
    »Das war gut«, rief mir Suko zu.
    Ich hatte eine Idee. »Bleib du hier«, sagte ich zu meinem Partner. »Ich werde mir mal die Ritter aus der Nähe anschauen.«
    »Mach keinen Fehler, John!«
    »Unsinn, das packe ich schon.« Bevor Suko weiter protestieren konnte, hatte ich die Deckung des Wagens verlassen.
    ***
    Neben der Brücke lief der Hang hoch. Das weiche Gras dämpfte meine Schritte; ich hatte das Gefühl, auf einem Teppich zu laufen.
    So rasch wie möglich lief ich über die schiefe Ebene und näherte mich der Straße, die über die Brücke führte.
    Dort oben befanden sich die Ritter auf dem Rückzug. Die Vernichtung eines Artgenossen schien sie schwer getroffen zu haben.
    Den Bumerang hatte ich eingesteckt. Er klemmte im Hosenbund.
    Die Waffe hätte mich zu sehr behindert, da ich manchmal beide Hände brauchte, um mich abzustützen.
    Niemand achtete auf mich.
    Die Ritter hatten mit ihrem Rückzug genug zu tun. Pferdehufe trommelten über den Boden. Ich hörte einen heiseren Befehl und beeilte mich noch mehr.
    Keuchend stand ich auf der schmalen Straße. Die Ritter entfernten sich in entgegengesetzter Richtung. Jetzt aber sahen sie mich, und einer parierte sein Pferd.
    Es mußte der Anführer sein, denn er stach deutlich von den anderen ab.
    Seine Rüstung war pechschwarz, und auf seinem Helm wippte eine schwarze Feder.
    Drohend stieß er seine rechte Faust hoch und machte seinem Pferd kräftig Dampf.
    Buchstäblich aus dem Stand sprang der Gaul los.
    Er war schnell, höllisch schnell sogar. Blitzschnell schrumpfte die Distanz zwischen mir und dem Ritter zusammen. Ich kam nicht mehr dazu, meinen Bumerang zu ziehen, denn für mich war es wichtig, nicht unter die Hufe des Gauls zu geraten.
    Mir blieb eine Möglichkeit.
    Aus dem Stand warf ich mich nach hinten und gleichzeitig zur Seite.
    Am Wegrand prallte ich zu Boden, sah, daß der Ritter seine Lanze hochgerissen hatte, um sie mir in die Brust zu stoßen. Nun kam mir der Abhang zugute.
    Ich rollte hinunter, genau in dem Augenblick, als der Unheimliche die Lanze nach unten rammte.
    Sie hämmerte in den weichen Boden, während ich, mich überschlagend, zurückfiel.
    Instinktiv spreizte ich Arme und Beine, wollte meinen Fall aufhalten. Vergeblich. Ich rollte bis zum Ende, während die Ritter oben an der Straße anhielten.
    Einer hatte einen Pfeil auf seine Armbrust gelegt.
    Das sah nicht ich, sondern Suko.
    Der Chinese warnte mich. »Vorsicht, John!«
    Ich riß den Kopf hoch, sah die Gefahr und schnellte zur Seite. Der Pfeil war bereits unterwegs, doch er traf mich nicht, sondern hieb an der Stelle zu Boden, wo ich vor zwei Sekunden noch gelegen hatte.
    Teufel, das war knapp.
    Zu einer weiteren Attacke entschlossen sich die Ritter nicht mehr.
    Für sie war der Angriff beendet. Rufus, der Anführer, stieß seine Hand in die Luft, und die verbliebenen sechs Ritter galoppierten davon.
    Der Hufschlag verklang in der Nacht.
    Ich richtete mich auf und besah mir den Pfeil. Als ich ihn aus dem Boden zog, entdeckte ich die Metallspitze. Der Schaft bestand aus Holz, der Pfeil selbst war sorgfältig ausgewogen.
    Suko lief auf mich zu. Auch Shao war aus dem Wagen gestiegen.
    In der Ferne zuckten die Blaulichter der heranrasenden Polizeiwagen. Sirenen waren leise zu hören.
    Minuten später war das Durcheinander perfekt. Jetzt wollten auch die Neugierigen näher an die Unfallstelle heran, und die Polizei hatte Mühe, sie fernzuhalten.
    Ich sprach mit dem Leiter des Einsatzkommandos.
    Er wurde freundlich, als er meinen Sonderausweis sah. »Ich kann aber noch nichts unternehmen, Sir«, sagte er. »Sie sehen ja selbst, was hier los ist.«
    Ich nickte. »Fordern Sie Verstärkung an.«
    »Das ist bereits geschehen, Mr. Sinclair.«
    »Wie sieht es mit den Verletzten aus?« fragte ich.
    »Bisher habe ich noch keinen genauen Überblick, aber es hat zwei Tote gegeben, die nicht an den Unfallfolgen gestorben sind.«
    »Darüber reden wir noch«, sagte ich.
    Der Einsatzleiter, er hieß Shanny, ging. Seine Leute hatten es wirklich nicht leicht. Jeder wollte sehen, was geschehen war. Und zahlreiche Zeugen hatten auch unseren Kampf mit den Rittern

Weitere Kostenlose Bücher