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0111 - Die grausamen Ritter

0111 - Die grausamen Ritter

Titel: 0111 - Die grausamen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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liegen.
    Der Weg wurde steiler. Die Hufe der Gäule klirrten über nacktes Gestein. Die Pferde kannten den Weg, sie waren trittsicher und rutschten nicht ab.
    Die unheimlichen Gestalten ritten jetzt hintereinander. Vom Tal her waren sie kaum zu erkennen, weil die Dunkelheit sie schützte.
    Als dunkelgraues Tuch lag die Finsternis über dem Land.
    Die Außenmauern der alten Burg standen nicht mehr. Sie hatten vor Hunderten von Jahren den Kanonenkugeln nicht standgehalten und waren nur noch als Schutthaufen zu erkennen. Doch zwischen den Fragmenten befand sich genügend Platz, damit die Gruppe hindurchreiten konnte.
    Hier wucherte das Unkraut kniehoch. Moos hatte eine grüne Schicht auf die Steine gelegt, so daß sie wie mit einem Teppich bedeckt aussahen.
    Der Wind jammerte durch die Mauerreste, produzierte Klagelieder und übertönte noch das Klirren der Hufe.
    Die Ritter hielten auf dem Burghof ihre Pferde an und bildeten einen Kreis.
    Rufus ritt in den Mittelpunkt, schaute sich um und stieß unter seinem Helm ein grausames Lachen aus. »Wir haben es ihnen wieder einmal gezeigt«, sagte er. »Zwei von ihnen sind gestorben, das Chaos kam, aber auch wir haben einen Freund verloren. Ein Mann kam, der eine mörderische Waffe besitzt, und deshalb gibt es für uns nur ein Ziel. Tod diesem Mann!«
    »Tod – Tod – Tod!« drang es als dumpfes Echo unter den fünf Helmen hervor.
    »In der folgenden Nacht werden wir zuschlagen, dann muß dieser Mann und sein Begleiter sterben.«
    Die fünf Ritter nickten.
    Rufus aber drehte sein Pferd um die Hand. Er ritt bis zu einem Torbogen, hinter dem ein Weg begann, der in die Tiefe führte, wo die Verliese und Kellergewölbe der Burg lagen.
    Dort war ihr Reich. Da standen die Särge, in denen sie tagsüber lagen und auf die Dunkelheit warteten. Dort hielten sie auch ihre magische Tafelrunde ab, wenn sie mit den Mächten der Hölle Kontakt aufnahmen.
    Und dort befand sich ihr Gefangener, der ihnen von einer mächtigen Dämonenfürstin als Diener übergeben worden war.
    Der Gefangene war kein geringerer als Myxin, der Magier!
    Asmodina hatte ihn nicht getötet, sondern gedemütigt. Und das war für Myxin, den Magier, fast noch schlimmer als der Tod. Er, der sich auf die Seite John Sinclairs geschlagen hatte, mußte für Asmodina Frondienste leisten und unterstützte somit ihr Werk.
    Daran verzweifelte der kleine Magier mit der grünlich schillernden Haut fast.
    Er irrte durch die Gewölbe der Burg, ohne sich je befreien zu können, denn ein starker Zauber hielt ihn im Innern des Berges fest.
    Vergeblich hatte er versucht, sich zu befreien, bis er einsehen mußte, daß alles keinen Zweck hatte.
    Myxin war und blieb ein Gefangener.
    Nachdem John Sinclair versucht hatte, ihn aus Asmodinas Reich und damit aus den Klauen der Todesengel zu befreien, disponierte die Teufelstochter sofort um. Myxin in den Dimensionen des Schreckens zu lassen, war schlecht möglich, denn seine Anwesenheit bildete einen ständigen Unruheherd, den Asmodina sich nicht gefallen lassen konnte, weil auch sie dabei war, neue Pläne zu erarbeiten. Sie hatte große Dinge vor, und Myxin störte dabei. Es war ihr inzwischen sogar gelungen, Dr. Tod zu erwecken und ihn auf John Sinclair anzusetzen. Er würde den Geisterjäger schaffen. Mit großem Vergnügen hatte Asmodina Myxin davon berichtet, bevor sie ihn in die Verbannung schickte.
    Der Magier hatte sogar darum gebeten, ihn zu töten, aber davon wollte Asmodina nichts wissen. Myxin sollte leiden, er sollte sehen, wie sie ihre Macht festigte und wie hilflos er in Wirklichkeit doch war. Deshalb hatte sie ihn den Rittern überlassen, so daß Myxin bei niedrigen Dämonen den Lakai spielen mußte.
    Eine schlimme und grausame Strafe.
    Der kleine Magier hatte alles versucht, um die Ritter zu besiegen.
    Er kam nicht gegen sie an. Durch Asmodinas Magie waren auch seine Kräfte stark reduziert worden.
    Er hatte alle Tricks angewendet, es mit einem Gegenzauber versucht, doch der prallte ab. Und Hilfe konnte er nicht erwarten. Seine Schwarzen Vampire, praktisch die Hausstreitmacht, waren aufgerieben worden.
    Myxin war nur noch ein Schatten seiner selbst!
    Das Burggefängnis konnte er nicht verlassen. Manchmal ketteten die Ritter ihn sogar an und quälten ihn, um ihn auch noch zu verhöhnen und verspotten. Das waren für den kleinen Magier dann die schlimmsten und bittersten Stunden.
    In dieser Nacht konnte er sich frei bewegen. Stundenlang wanderte er durch die Gewölbe. Er schaute

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