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0111 - Die grausamen Ritter

0111 - Die grausamen Ritter

Titel: 0111 - Die grausamen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aus.
    Oben öffnete Diana die Tür.
    Die Männer drangen ins Haus.
    Shao vernahm schwere Schritte, und sie erkannte auch die Stimme von Cutler.
    »Wo ist das Weib?« brüllte er.
    Die Antwort konnte Shao nicht hören, sie vernahm dafür jedoch einen lauten Schrei.
    »Lüg nicht!«
    Shao ballte in ihrem Gefängnis die Hände. Sie ahnte, was dort oben vor sich ging. Die Kerle versuchten mit Gewalt, den Aufenthaltsort der Fremden herauszupressen.
    Wenn Diana Redford jetzt etwas verriet, konnte ihr Shao das nicht einmal übel nehmen.
    Sie sagte nichts.
    Dafür polterten schwere Schritte durch das Haus, und die Männer kamen auch in den Keller.
    »Verdammt, wo ist denn Licht?«
    »Es gibt keins«, antwortete Diana.
    »Hol eine Kerze!«
    Shaos Herz schlug schneller. Obwohl man sie bestimmt nicht hören konnte, hielt sie den Atem an.
    Die Männer suchten den Keller ab. Schritt für Schritt näherten sie sich dem Versteck des Mädchens. Die Chinesin zitterte vor Angst.
    Einer der Kerle kam dicht an ihr Versteck heran und trat sogar noch gegen die Kommode.
    Das Geräusch ließ Shao zusammenzucken.
    Wenn der Mann jetzt auf die Idee kam, die Kommode wegzuziehen… Er kam nicht.
    Es wurden zwar andere Türen aufgerissen, doch auf den Gedanken, die Kommode zur Seite zu rücken, kam niemand.
    »So, du Wildkatze!« hörte Shao Cutlers Stimme. »Dich nehmen wir erst mal mit.«
    »Nein! Nein!« kreischte Diana. »Ich muß bei meiner Mutter bleiben. Sie ist krank.«
    »Unsinn, die Alte wird ja mal ohne dich ein paar Tage auskommen, ohne gleich zu sterben.«
    »Ihr Bestien, ihr verdammten Hunde!«
    Die Männer lachten nur.
    Shao hörte ihre Schritte auf der Kellertreppe. Wenig später wurde die Tür ins Schloß gerammt, dann war es still.
    Die Chinesin weinte vor Erleichterung. Sie hatte man nicht entdeckt, aber was geschah mit Diana?
    ***
    Ich lief durch die Senke. In Westernfilmen hatte ich gesehen, daß Indianer einen Lauf beherrschten, der mehr einem Trab glich. Das versuchte ich auch.
    Eine Weile schaffte ich es, dann aber mußte ich wieder völlig normal gehen.
    Oft drehte ich mich um.
    Meine Verfolger hatten längst den Berggipfel erreicht, wo auch der tote Rocco lag. Aber sie dachten nicht daran, weiterhin hinter mir herzulaufen.
    Sie blieben zurück.
    Ich atmete auf und ging für eine Weile im Schrittempo weiter.
    Mein Ziel hatte ich klar und deutlich vor Augen.
    Die Burg!
    Drohend hoben sich die verfallenen Gemäuer von der Bergspitze ab. Schon aus dieser Entfernung sah die Burg irgendwie unheimlich aus. Genau der richtige Unterschlupf für die untoten Ritter.
    Manchmal hatte ich das Gefühl, meinem Ziel kaum näher zu kommen. Was von der Bergspitze nah ausgesehen hatte, erwies sich als verflixt lange Wegstrecke. Gerade in den Bergen können Entfernungen täuschen.
    Ich änderte mein Tempo und lief wieder schneller. In der Senke wuchs saftigeres Gras als an den Berghängen. Dicht unterhalb der Burg verschwand die üppigere Vegetation wieder. Ich sah auch einen schmalen Pfad, der sich in Schlangenlinien hoch zur Burg schlängelte.
    Das war wohl der beste Aufstieg.
    Sofort änderte ich die Richtung und lief auf direktem Wege dem Pfad entgegen. Der letzte Bergrücken lag jetzt links von mir. Von den Verfolgern war nichts mehr zu sehen. Ausnahmslos hatten sie sich zurückgezogen. Dabei hoffte ich stark, daß sie die Leiche des Schäfers mitgenommen hatten.
    Eine große Frage blieb offen. Warum hatten die Menschen die Verfolgung abgebrochen? Hatten sie Angst, die Burg zu betreten – was verständlich war –, oder glaubten sie daran, daß ich sowieso keine Chance gegen die Ritter besaß?
    Ich nahm eher die letztere Alternative an.
    Und wie mochte es Suko und Shao wohl ergehen? Hatten sie es trotz aller Widrigkeiten geschafft, aus dem Ort zu kommen?
    Trübe Gedanken, fürwahr, doch ich durfte mich durch sie nicht von meinem eigentlichen Ziel abbringen lassen.
    Von den Bergen fiel der Wind in die Senke. Er traf mich, wühlte mein Haar durch, und ich stellte fest, daß es merklich kühler geworden war.
    Ein regelrechter Temperatursturz hatte stattgefunden.
    Ich blieb stehen und schaute mich um. Dabei flog mein Blick auch zum Himmel hoch, und zum erstenmal sah ich die dunklen, drohenden Wolken, die sich dort oben am Firmament zusammengeballt hatten und direkt über der Burg schwebten.
    Seltsam…
    Normalerweise hätte der Wind die Wolken weitertreiben müssen, das war nicht der Fall. Sie blieben über der Burg stehen, verdichteten

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