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0112 - Die Drachensaat

0112 - Die Drachensaat

Titel: 0112 - Die Drachensaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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King Cutler gewesen war. Ihr Mund stand halb offen, stoßweise ging der Atem, sie konnte nichts begreifen. »Du hast es geschafft«, sagte Diana. Ihr Blick wurde von den Männern gefesselt, die ebenfalls auf ihren toten Anführer schauten. Nichtbegreifen und auch so etwas wie Verzweiflung standen in ihren Gesichtern zu lesen. King Cutler war tot! Und sie lebten.
    Plötzlich ging ein Ruck durch die Versammelten. Sie hoben ihre Köpfe und schauten dem Himmel entgegen. Auch Shao und Diana blickten in diese Richtung. Zu sehen war nichts. Noch nichts…
    Dann aber tauchte er aus den Wolken auf. Barrabas, das Ungeheuer, der Grausame. Aber er war nicht allein.
    Auf seinem mächtigen Schuppenkörper hockte sie, die Tochter des Teufels, auch Asmodina genannt. Und begleitet wurde sie von zwei ihrer Todesengeln, den unheimlichen Dämoninnen, die gleichzeitig ihre Leibwächterinnen waren. Sie flogen neben dem Drachen her. Im Vergleich zu seinen Flügeln wirkten ihre klein und winzig. Barrabas rauschte heran.
    Seine Flügel knatterten, als er sie bewegte, das Gras auf dem Boden bog sich unter dem Luftzug. Dann landete er.
    Shao hielt ihre Waffe noch in der Hand. Auch Diana umklammerte das Gewehr, doch sie wurde blitzschnell überwältigt.
    Bevor Shao eine Warnung rufen konnte, waren die Todesengel in den Rücken des Girls geflogen. Sofort griffen sie zu.
    Diana hatte keine Chance gegen die mit den Kräften der Hölle ausgestatteten schwarzen Engel.
    Harte Finger gruben sich in die Schulter des Girls, und Diana wurde herumgerissen.
    Sie fiel zu Boden.
    Einen Herzschlag später waren die Todesengel über ihr. Ihre langen rostroten Haare flatterten wie Fahnen im Wind, die Flügel hatten sie eingeklappt, und mit ihren Fäusten drückten sie Diana am Boden nieder.
    Noch schwebte der Drache in der Luft. Er schien dort an einem unsichtbaren Faden zu hängen, hatte die Flügel ausgebreitet und wartete darauf, dass die Teufelstochter einen Befehl gab.
    Den gab sie auch. Doch er galt nicht dem Drachen, sondern dessen Dienern.
    »Packt sie!« brüllte Asmodina. »Auf sie. Nehmt dieses Weib endlich fest!« Damit war Shao gemeint.
    Noch immer hielt sie ihre Beretta in der rechten Hand, aber sie traute sich nicht zu schießen. Auch nicht, als die Männer auf sie zukamen.
    Stumm, aber drohend. Wie eine lebende Wand…
    ***
    Shao hob die rechte Hand. Die Mündung zielte jetzt auf den Vater des kleinen Ian. Der Zeigefinger lag am Stecher. Eine winzige Bewegung, und der Druckpunkt war überwunden. Der Mann kam näher…
    Unbeirrbar. Er hatte einen Befehl erhalten, und dem allein gehorchte er.
    Auch die anderen hielten sein Tempo mit. Shao wurde immer mehr in die Defensive gedrängt. Sie musste zurück. Sollte sie schießen?
    Plötzlich sah sie die bittenden Blicke des kleinen Ian auf sich gerichtet, und sie dachte daran, dass die Männer vor ihr keine Dämonen waren, sondern irregeleitete Menschen.
    Der Arm mit der Waffe sank nach unten.
    Diese Bewegung wirkte wie ein Startschuss. Die Drachendiener rannten vor, stürzten sich auf Shao und begruben sie unter ihren Körpern. Die Chinesin wehrte sich nicht. So stachelte sie die Meute wenigstens nicht noch zu größerer Aktivität an.
    Sie versuchte nur, ihr Gesicht zu schützen.
    Das gelang ihr auch, doch der übrige Teil des Kopfes lag frei. Aus den Augenwinkeln sah sie etwas Dunkles auf sich zurasen, spürte einen harten Aufschlag an der linken Stirn, dann einen stechenden Schmerz und danach nichts mehr.
    Shao fiel in den tiefen Schacht der Bewusstlosigkeit. Ihr heldenhafter Kampf war vergebens gewesen…
    ***
    Meine Beine schienen von allein zu laufen. Ich spürte sie gar nicht mehr. Und ich zählte auch nicht nach, wie oft ich unterwegs ausrutschte, hinfiel, mich wieder hochrappelte und dann weiterging.
    Die Hütte hatten Myxin und ich passiert. Dort lagen noch immer die Hundekadaver. Den toten Schäfer hatten wir nicht gesehen. Ich rechnete damit, dass die Verfolger die Leiche des Mannes mitgenommen hatten.
    Es wurde immer dunkler.
    Obwohl wir gar nicht mehr so weit von Gulbine entfernt waren, verschwammen die Häuser im Grau der stärker werdenden Dämmerung.
    Da auch dort kein Licht brannte, rechnete ich damit, dass die Einwohner den Ort verlassen hatten.
    Nur - wohin?
    Wieder schweifte mein Blick in das weite Tal hinunter. Auf dem Kamm stehend hatte ich Shao zwar gesehen, doch dann war mir durch die Geländeform der Blick wieder genommen worden. Wo mochte sie stecken?
    »Kannst du dir

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