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0112 - Die Drachensaat

0112 - Die Drachensaat

Titel: 0112 - Die Drachensaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Höhle. Die Kinder hockten dicht aneinandergedrängt auf dem Boden. Keines von ihnen sprach. Ob Junge oder Mädchen, sie wussten, dass sie sich in einer großen Gefahr befanden.
    Diana und Shao blieben nicht ruhig hocken. Sie packten Steine und türmten sie wieder aufeinander, damit der Höhleneingang verdeckt war.
    »Jetzt können wir nur noch beten«, flüsterte Diana. Shao nickte.
    Bis auf das Atmen der Flüchtlinge war es ruhig. Manchmal rieselte Shao von der niedrigen Decke her Dreck in den Nacken und rollte über ihren Rücken. Würden die Verfolger sie hier finden? Über diese Frage dachten nicht nur die Erwachsenen nach. Und auch der Drache durfte nicht außer acht gelassen werden. Vielleicht hatte er die Flüchtlinge gesehen und konnte seinen Dienern Hinweise geben.
    Wenn das eintraf, waren sie verloren.
    Shao und Diana lauschten, die Kinder verhielten sich still.
    Niemand weinte.
    Noch waren keine Stimmen in der Nähe zu hören. Wohl aber ein fernes Rufen, wenn die Männer sich verständigten. Shao konnte durch die Ritze zwischen zwei übereinander getürmten Steinen schauen. Allerdings war der Blickwinkel so schlecht, dass sie nicht nach rechts oder links sehen konnte, sondern nur geradeaus.
    Manchmal sah sie einen Verfolger durch ihr Blickfeld huschen. Dann schlug ihr Herz jedes Mal schneller. Dann jedoch geschah etwas, was alle Chancen zunichte machte. Ein gewaltiges Rauschen war zu vernehmen, dann verdunkelte sich der Eingang für einen Augenblick, und alle hörten sie das urwelthafte Fauchen. Jeder wusste Bescheid. Barrabas war da!
    ***
    Wir mussten den gleichen Weg wieder zurück, den ich gekommen war.
    Eine Schinderei. Es ging erst bergab, aber das kann auch anstrengend sein, wie bei mir, wenn man das Laufen in den Bergen nicht so gewohnt ist. Myxin hielt sich außerordentlich tapfer. Er klagte nicht, er sagte nichts. Trotzdem las ich an seinem Gesicht ab, dass er sich über sein weiteres Schicksal große Sorgen machte.
    Ich sprach ihn nicht darauf an, denn damit musste er selbst fertig werden. Klar, dass es ihm schwerfiel. Seit unendlich langer Zeit hatte er auf der anderen Seite gestanden, schon damals vor 10000 Jahren, als der Kontinent Atlantis noch existierte. Damals waren er und der Schwarze Tod erbitterte Feinde, denn jeder kämpfte um die Vorherrschaft im Reich des Bösen.
    Myxin hatte den Kampf verloren und war vom Schwarzen Tod in einen 10000jährigen Schlaf versetzt worden, aus dem wir ihn geweckt hatten.
    Myxin hatte die alte Feindschaft nicht vergessen. Auch nach seiner Erweckung bekämpfte er den Schwarzen Tod weiter, und uns hatte er so manchen Tipp gegeben, obwohl er eigentlich nicht auf unserer Seite stand. Aber den Schwarzen Tod vernichtet zu sehen war ihm wichtiger.
    Dieser Gegner lebte nicht mehr, dafür war Asmodina erschienen, und Myxin, der gedacht hatte, im Reich der Magie herrschen zu können, war der Verlierer.
    Er hatte einen noch mächtigeren Feind bekommen. Asmodina, die Teufelstochter!
    Sie war jetzt die große Herrscherin im Reich der Finsternis. Und sie hatte sich mit dem König der Schatten, dem Spuk, verbündet. So hörten ganze Heerscharen von Dämonen auf sie. Für uns stellte sich wirklich die Frage, ob wir diesen Kampf gewinnen konnten, wobei in letzter Zeit noch ein weiterer Gegner aufgetaucht war. Dr. Tod.
    Langsam hatte ich das Gefühl, dass wir regelrecht eingekreist wurden.
    Und wie stark Asmodina war, das hatte sie hinlänglich bewiesen, indem sie Myxin demütigte und ihn all seiner magischen Fähigkeiten beraubte.
    Die Burg blieb hinter uns zurück. Noch immer schwammen die Mauern in den Wolken, aber die schrecklichen Ritter waren nur noch eine makabre Erinnerung. Sie würden kein Unheil mehr anrichten. Einen Teilsieg hatte ich geschafft.
    Dieses Wissen gab mir wieder Auftrieb. Die deprimierenden Gedanken wurden aus meinem Schädel verscheucht, so etwas wie ein Ruck ging durch mein Inneres. Ich wollte, und ich musste es packen. Auch Barrabas, den Drachen!
    Der Weg führte wieder bergauf. Wir schritten quer über den steinigen Hang, einen Pfad gab es hier nicht. Wieder kam ich mir vor wie ein Bergsteiger, und mit jedem Schritt wurde es beschwerlicher. Myxin blieb etwas zurück, weil er das Tempo nicht so recht mithalten konnte. Ich trieb ihn auch nicht an oder blieb stehen. Er würde mir schon folgen.
    Zwischendurch warf ich immer einen Blick hoch zum bleigrauen Himmel.
    Von Barrabas war nichts zu sehen. Er musste in den Wolken verschwunden sein. Schritt

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