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0112 - Die Drachensaat

0112 - Die Drachensaat

Titel: 0112 - Die Drachensaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rasch feuerte, vielleicht zwei, mehr jedoch nicht. Blieben immer noch drei übrig, die mich erledigten. Nein, kaum eine Chance.
    Über meinen Rücken lief eine Gänsehaut. Ich mochte es nicht, wenn sich jemand hinter mir befand, aber es war nicht zu ändern.
    Die Stille stand zwischen uns wie eine Wand. Niemand sagte etwas.
    Schließlich fragte Rufus mit einer hohl klingenden Grabesstimme: »Wer bist du?«
    Ich lächelte mokant, obwohl es mir verdammt schwerfiel.
    »Das wird dir Asmodina sicherlich besser sagen können!«
    »Ich will es von dir wissen.«
    »John Sinclair heiße ich!«
    »Der Geisterjäger!« hallte es mir entgegen.
    »Genau!«
    »Du weißt, dass du keine Chance gegen uns hast. Du hättest nicht herkommen sollen, denn wir sind stärker, obwohl du zwei von uns getötet hast, aber dafür werden wir uns rächen. Dein Tod wird lange dauern. Du wirst das Gefühl erleben, das wir gehabt haben, als wir in die Särge steigen mussten.«
    Ich atmete scharf durch den halb offenen Mund. Die Worte klangen in meinem Schädel nach, und ich wusste genau, dass es keine leeren Versprechungen waren.
    Sie wollten, dass ich in einen Steinsarg kletterte.
    Eine grauenhafte Vorstellung.
    Blieb mir eine Chance?
    Nein, ich musste tun, was sie verlangten. Sie würden die schwere Steinplatte auf das Unterteil heben, das Knirschen und Schaben, das Hohngelächter der Dämonen - bereits jetzt konnte ich es mir gut vorstellen. Rufus lachte hohl. »Das wird wohl dein Ende sein«, versprach er mir. »Aber du hast eine Chance. Du kannst noch kämpfen. Allerdings mußt du gegen uns alle antreten.«
    »Darauf verzichte ich!«
    »Dann steigst du in den Sarkophag?«
    »Ja.«
    Sie schienen überrascht zu sein, dass ich mich wehrlos ergeben wollte.
    Rufus setzte auch gleich zu einer Erklärung an. »Glaube nur nicht, dass du so einfach aus dem Sarg steigen kannst«, sagte er mir. »Das ist nicht drin. Du bist nicht in der Lage, die Steinplatte wegzuschieben. Sie ist zu schwer, sie widersteht deinen Kräften. Mach dir da keine falsche Hoffnungen.«
    Ich nickte. Dann fragte ich: »Was habt ihr eigentlich vor?«
    »Rache«, erwiderte Rufus. »Nur die Rache. Was vor langer Zeit begonnen hatte und dann unterbrochen wurde, wird nun fortgeführt. Wir rächen uns!«
    »An wem?«
    »An allen, die nicht für uns sind. Das sind unsere Feinde.«
    »Aber die Menschen sind unschuldig«, warf ich ein. »Sie haben euch nichts getan!«
    »Sie nicht, aber ihre Vorfahren!«
    »Dafür kann man sie nicht verantwortlich machen!«
    »Ich ja«, erwiderte Rufus fest entschlossen.
    Tief atmete ich durch. Da war nichts zu machen. Die Ritter ließen nicht mit sich reden.
    Rufus drehte sich etwas zur Seite und deutete auf einen besonders großen Sarkophag. »Der ist für dich, John Sinclair«, erklärte er. »Da hinein wirst du steigen. Es ist meine Ruhestätte, die ich dir zur Verfügung stellen werde. Bin ich nicht großzügig?«
    »Ich danke dir«, erwiderte ich sarkastisch.
    »Du hast wohl keine Angst vor dem Tod?«
    »Es geht.«
    Die anderen Ritter wurden unruhig. Sie wollten, dass ich endlich in den Sarg stieg.
    Und Rufus zögerte auch keine Sekunde länger. Er deutete mit der ausgestreckten Hand auf den prächtigsten der Sarkophage. »Hinein mit dir!«
    Ich schritt auf meine Todesstätte zu und schaute sie mir genauer an.
    Der Sarg sah wirklich so aus, als wäre er für eine Ewigkeit gebaut worden. Das Gestein war dick und schwer. Ein Mann konnte den Deckel kaum anheben. Aber die Ritter mit der Kraft der Hölle, sie schafften es, aus den Särgen zu klettern, wann immer sie wollten.
    Das Oberteil war zurückgeschoben worden. Bis zur Hälfte lag der Sarg frei.
    Ich ging drei Schritte vor und schaute hinein. Kalter Steinboden. Das flackernde Licht der Fackeln fiel durch die Öffnung und malte einen blutroten Teppich auf den Grund des Sarkophags.
    Die Luft in der Nische war noch schlechter als in dem übrigen Gewölbe.
    Sie roch nach Moder, Tod und Verwesung. Ich schluckte.
    So also sah meine letzte Ruhestätte aus.
    Ich hatte sie mir wirklich anders vorgestellt. Und niemand war da, der mir helfen konnte. Myxin würde es nicht ein zweites Mal gelingen, mir beizustehen.
    Diesmal musste ich mich auf mich selbst verlassen.
    Ich schüttelte mich.
    Rufus merkte es und lachte.
    Auch die anderen Ritter waren mir gefolgt. Sie drängten sich vor dem Eingang der Nische. Die Waffen hielten sie nach wie vor in ihren Händen. Lanzen, Schwerter, Armbrüste…
    Und ich kam nicht an

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