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0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

Titel: 0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kalte Duschen
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haben ,… Glücklicherweise kannte er seine Schwäche genau und verließ sich darauf, daß ich gewissermaßen als Gegengewicht bremste. Das war nicht immer leicht, vor allem im Anfang, aber wir gewöhnten uns aneinander.«
    »Darf ich wissen, wie Ihre Geschäfte gehen und wie die finanzielle Lage der Firma ist?«
    »Ausgezeichnet. Wenn Sie an meinen Worten zweifeln, so erkundigen Sie sich beim Finanzamt. Van den Steuern, die wir bezahlen, könnte fast der Präsident leben.«
    »Sie arbeiteten also vollkommen reibungslos miteinander?«
    »Das möchte ich nun nicht gerade behaupten.« Er verzog seine dünnen Lippen zu der Andeutung eines Lächelns.
    »Wir hatten manches Duell miteinander, aber mit der Zeit kam er dahinter, daß er immer dann einen Mißerfolg hatte, wenn er gegen meinen Rat handelte.«
    »Ich könnte mir denken, daß ein Mann wie Mr. Grouch darüber alles andere als erfreut war. Ich kannte ihn ja sehr wenig, hatte aber den Eindruck, daß er selbstherrlich und von seinem Wert außerordentlich überzeugt war.«
    »Das war allerdings der Eindruck, den er nach außenhin machte, aber er steckte doch voller Minderwertigkeitskomplexe, die er hinter Schroffheit, und ich möchte fast sagen, Angeberei verbarg. Ich glaube«, fügte er stolz hinzu, »die Firma hätte niemals ihre Bedeutung erlangt, wenn ich nicht in der glücklichen Lage gewesen wäre, ihr meine Kraft zu widmen.«
    Der Bursche war wirklich »gar nicht eingebildet«, aber wahrscheinlich hatte er Grund dazu. Er war wohl der Mann, der peinlich genau darauf bedacht war, daß alles seine Ordnung hatte.
    »Und nun zu etwas anderem«, meinte ich. »Wie war das Verhältnis zwischen Mr. Grouch und seiner Frau?«
    »Das kann ich Ihnen wirklich nicht sagen. Ich sah Mrs. Grouch nur selten, wenn sie ausnahmsweise einmal die Büroräume betrat. Ich habe immer nur bemerkt, daß das Ehepaar sich höflich und korrekt gegeneinander benahm. Mehr weiß ich nicht.«
    »Kannten Sie auch Mr. Weaver und dessen Gattin?«
    »Nur dem Namen nach. Es ist wohl kein Vertrauensbruch, wenn ich verrate, daß jeden Mittwoch ein Scheck über 100 Dollar an Mrs. Weaver abgeschickt wurde. Dazu kamen weitere Beträge zu Weihnachten und Geburtstagen. Das ist aber auch alles, was ich weiß.«
    Das war ein recht mageres Resultat, magerer, als ich gefürchtet hatte, und dabei hatte ich so große Hoffnungen auf Blund gesetzt. Jetzt allerdings fing ich an zu begreifen, daß das Verhältnis der beiden Männer alles andere als freundschaftlich gewesen sein mußte. Grouch brauchte seinen Manager dringend und ärgerte sich darüber. Blund dagegen lag in dauerndem Kampf mit seinem Chef und blieb nur, weil er sicherlich sehr hoch bezahlt wurde.
    Schon war ich im Begriff, mich zu verabschieden, als mir etwas einfiel.
    »Als ich neulich bei Mr. Grouch war, sah ich einen sehr auffallenden Menschen, der gerade in Ihr Büro ging. Am besten beschreibe ich ihn damit, daß er keinen Hals hat. Der Kopf sitzt direkt zwischen den Schultern. Man könnte meinen, er sei verwachsen.«
    Blund kniff die Augen zusammen und runzelte die Stirn. Ich hatte das Empfinden, daß die Maske der Undurchdringlichkeit für eine Sekunde von seinem Gesicht glitt. Aber ich konnte mich auch irren.
    »Ja, ich erinnere mich. Die komische Gestalt ist mir auch aufgefallen. Der Mann, ich habe seinen Namen leider vergessen, bestand darauf, Mr. Grouch zu sehen, ohne sein Anliegen nennen zu wollen. Infolgedessen habe ich ihn zuerst höflich und dann sehr energisch abgewiesen. Haben Sie ein besonderes Interesse an dem merkwürdigen Vogel? Ich bin gerne bereit…«
    Ich winkte ab.
    »So wichtig ist das nicht. Ich glaubte in ihm jemanden zu erkennen, mit dem ich einmal zu tun hatte. Das einzige, was ich Ihnen raten kann, ist, sich gewaltig vorzusehen, wenn er wieder einmal auftauchen sollte.«
    »Ich danke Ihnen für diesen Tip und werde ihn befolgen«, sagte er. »Gestatten Sie mir aber die Frage, ob Sie bereits etwas ermittelt haben, das geeignet wäre, den Mörder unseres verehrten Chefs zur Verantwortung zu ziehen?«
    »Wir haben eine Menge ermittelt, die Stadtpolizei und wir«, sagte ich. »Ich selbst bin der Ansicht, daß die Ermordung des Mr. Grouch und die seines Bruders eine Folge des Verbrechens an Mrs. Grouch ist. Ich neige sogar dazu, die Quelle in der Spielleidenschaft und bei den Leuten zu suchen, mit denen Ellen Grouch in Kontakt kam. Die Stadtpolizei allerdings ist anderer Ansicht. Sie verdächtigt Dorothy Weaver, die

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