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0117 - Der Rattenkönig

0117 - Der Rattenkönig

Titel: 0117 - Der Rattenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überwunden. »Ich habe keine Lust mehr, mit Ihnen zu diskutieren. Wenn Ihnen das Gelände gehörte, wären wir auf Ihren Vorschlag eingegangen. So aber bleiben wir.«
    »Mir gehört das Land!«
    Jane lächelte spöttisch. »Seit wann denn?«
    »Die Überheblichkeit wird Ihnen noch vergehen. Verlassen Sie sich darauf. Denken Sie daran. Das ist mein Land. Man hat es mir nur weggenommen, aber es sind Zeiten angebrochen, die…« Der Mann stockte plötzlich und wechselte dann das Thema. »Denken Sie an Rocky Koch. Mehr will ich nicht sagen!« Er schaute die beiden Frauen noch einmal mit seinem eisigen Blick an, machte kehrt und ging.
    »Ein Spinner«, murmelte Jane.
    »Meinst du?« fragte Shao.
    »Wieso nicht?«
    »Mir war er nicht geheuer. Der machte mir sogar einen gefährlichen Eindruck.«
    »Unsinn, das war ein Trottel, durch den wir uns die Laune nicht verderben wollen. Los, Shao, das Wasser wartet!« Jane lief einfach vor, zum Meer hin.
    Nach wenigen Schritten stoppte sie Shaos Ruf.
    »Komm mal zurück.«
    Jane Collins wandte sich um und tat Shao den Gefallen. Große Lust verspürte sie nicht.
    Die Chinesin deutete auf die Stelle, wo auch der Fremde gestanden hatte. »Schau dir an, Jane, was der Kerl gemalt hat!«
    Die Detektivin senkte den Blick. Der Sand war noch nicht zusammengefallen, so daß die Figuren ziemlich klar zu sehen waren.
    Es gab keinen Zweifel, was sie darstellen sollten.
    Ratten!
    Jane Collins schluckte. Langsam hob sie den Kopf und schaute Shao an.
    »Ich habe keine Erklärung«, kam die Chinesin einer Frage zuvor.
    Jane legte die Stirn in Falten. »Ob dieser Rocky Koch etwas mit der Sache zu tun hat?« murmelte sie.
    »Meinst du, er könnte die Ratten geschickt haben?«
    Jane hob die nackten Schultern.
    Shao schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht so recht. Der Typ sah mir eigentlich nur aus, als wollte er uns Angst machen. Mit den Ratten hat der kaum was am Hut.«
    »Man kann nie wissen.«
    Jetzt war Shao optimistischer. »Willst du denn noch schwimmen, oder ist dir die Lust vergangen?«
    »Nein, das überhaupt nicht.« Jane deutete in die Runde. »Zudem sind einige Beschützer da, und im Wasser werden wir auch nicht allein sein.«
    Das stimmte. Hin und wieder tauchte der Kopf eines Schwimmers aus den Wellen auf. Nur der Turm des Strandwächters war nicht besetzt. Doch Jane als auch Shao konnten beide gut genug schwimmen, auf sie brauchte man nicht achtzugeben.
    Sie liefen zum Wasser, und nichts hielt sie mehr auf. Als die Wellen ihre Füße umspülten, faßten sie sich an den Händen und rannten lachend in die Brandung. Bald standen sie bis zu den Hüften im Wasser, warfen sich den Wellen entgegen und ließen sich auf- und niederwerfen.
    Es war ein herrliches Gefühl. Sie verloren den Grund unter den Füßen und mußten schwimmen. In der Eile hatten sie vergesen, ihre Badehauben aufzusetzen. Das Wasser spielte mit ihren Haaren, schwemmte sie hoch und machte aus ihnen lange, nasse Fahnen.
    Für beide war es ein köstliches Vergnügen, sich im herrlichen Seewasser zu tummeln, darauf hatte vor allen Dingen Jane Collins lange genug gewartet. Ihr schien es, als würden die Wellen auch ihre Sorgen wegschwemmen. Sie legte sich auf den Rücken und ließ sich einfach treiben.
    Shao kraulte heran. Dicht vor Jane trat sie Wasser, schleuderte ihre Haare aus dem Gesicht und blitzte die Detektivin an. »Ist es nicht herrlich?«
    »Und wie!« rief die blondhaarige Detektivin.
    »Da schwimmt sogar ein leeres Boot«, sagte Shao. »Hinter dir!«
    Jane wandte sich um. Ein rotes Schlauchboot tanzte auf den Wellen. Sogar ein Paddel hing noch in der Verankerung am Wulst.
    »Damit können wir zurückpaddeln«, schlug Jane vor. »Das ist ja herrlich.«
    »Soll ich es holen?«
    »Jetzt noch nicht.« Jane sprach die Worte, beugte ihren Kopf nach vorn und tauchte.
    An dieser Stelle war das Wasser noch nicht sehr tief. Jane Collins hatte schnell den Grund erreicht. Ihre Hände wühlten im Schlick.
    Eine graue Wolke quoll hoch. Zahlreiche im Schlamm steckende kleinere Tiere wurden mit hochgewirbelt. Jane sah sogar einen winzigen Krebs, der seine Scheren aufgeregt bewegte.
    Die Luft wurde knapp. Sie mußte wieder hoch.
    Ein paar Yards von Shao entfernt tauchte sie auf. Diesmal hatte sich die Chinesin auf den Rücken gelegt. Sie genoß es, vom Wasser umspielt zu werden. Wie ein Vlies lag das lange dunkle Haar ausgebreitet dicht unter der Oberfläche.
    Jane schaute zum Strand hinüber.
    Von ihrem Besucher war nichts zu

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