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0117 - Der Rattenkönig

0117 - Der Rattenkönig

Titel: 0117 - Der Rattenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nur die vier Ratten waren aufgetaucht, sondern noch einige mehr auf der anderen Seite. Zusammengenommen waren das sicherlich zehn widerliche Gegner.
    Etwas streifte Jane Collins rechte Wade.
    Die Detektivin schrie auf, dann drang Wasser in ihren Mund, und sie mußte husten. Dieses Etwas hatte sich angefühlt wie das Fell einer Ratte. Das war es jedoch nicht. Jane war nur von einer Qualle berührt worden.
    Sie kraulte weiter.
    Shao hatte das Boot bereits erreicht, schleuderte ihre Arme aus dem Wasser und umklammerte den Bootswulst.
    Shao stemmte sich hoch. Ihre Bewegungen waren nicht mehr so geschmeidig, das Schwimmen hatte viel Kraft gekostet. Shao kämpfte sich hoch, schwang ihr Bein aus dem Wasser, legte es ebenfalls auf den Wulst und ließ sich in das Boot rollen.
    Erschöpft blieb sie liegen.
    Dann fiel ihr Jane Collins ein. Mein Gott, sie war noch nicht da.
    Shao stemmte sich auf die Knie und schaute über den Bootrand.
    Jane kam. Noch zwei Kraulschläge, dann hatte sie das rettende Boot erreicht.
    Shao sah aber auch die Ratten.
    Und die schwammen der Detektivin dicht auf den Fersen. In einer in die Breite gezogenen Reihe gingen sie gegen das rote Schlauchboot an.
    »Jane, hinter dir!« gellte Shaos Warnruf. Die Chinesin hatte sich hingekniet und einen Arm ausgestreckt, um Jane Collins die Hand zu reichen.
    Jane Collins schleuderte ihren Körper aus dem Wasser. Halbhoch kam sie, streckte die Hand aus und wollte nach Shao greifen, doch sie verfehlte deren Arm. Jane rutschte am Wulst des Schlauchboots ab und tauchte für einen Moment unter.
    Shao blieb fast das Herz stehen. Groß wurden ihre Augen, denn die Ratten kamen. In den nächsten Sekunden mußten sie die Detektivin erreichen.
    Da packte Shao zu.
    Sie griff kurzerhand in Janes Haarflut, riß sie wild hoch, und Jane gelang es durch diese Hilfe, ihre Finger um den dicken Gummiwulst zu klammern.
    Sie stemmte sich hoch.
    Weit hatte sie den Mund aufgerissen, schnappte nach Luft.
    Wasser rann über ihr Gesicht, legte einen Schleier vor die Augen, und Shao griff unter Janes Achseln.
    Da sprangen die ersten Ratten.
    Sie wuchteten sich aus dem Wasser. Zwei Tiere klatschten gegen Janes Rücken, glitten jedoch ab und fielen wieder zurück.
    Shao zerrte die Detektivin ins Boot.
    Weit neigte sich das Schlauchboot nach steuerbord über, es schwankte und schlingerte, doch Jane Collins lag unverletzt auf dem mit Holz ausgelegten Boden.
    Sie keuchte schwer.
    »Alles okay?«
    Jane nickte nur. Sprechen konnte sie noch nicht. Die Flucht vor den Ratten hatte sie zu sehr erschöpft.
    Shao schaute über die Bordwand.
    Dabei hatte sie das Gefühl, einen Schlag mit dem Hammer zu bekommen. Ihr Herz raste plötzlich, und sie spürte das Pochen oben im Hals.
    Die Ratten hatten das Schlauchboot eingekreist!
    ***
    Vor dem Hotel lief mir der Leiter des Einsatzkommandos über den Weg. Es war ein Captain.
    Ich sprach ihn an.
    Der Captain blieb stehen und runzelte unwillig die Stirn. »Was wollen Sie?«
    Ich zeigte ihm meinen Ausweis.
    Er studierte ihn genau und las auch das Kleingedruckte, dessen Text bewies, welch eine Sonderstellung ich innehatte.
    »Okay, Sir!« schnarrte der Offizier. »Ich stehe zu Ihrer Verfügung.«
    Ich grinste und steckte die Hülle weg. »So militärisch wollen wir es nicht machen. Ich habe nur ein paar Fragen.«
    »Und?«
    »Wie sehen Sie die Lage?«
    »Wir haben Verstärkung angefordert. Bereitschaftspolizei befindet sich auf dem Weg. 100 Mann.«
    »Haben Sie dafür neue Gründe?«
    »Ja. Es sind wieder Ratten gesehen worden.«
    »Im Ort?«
    Der Captain nickte.
    »Lassen Sie Southwick absperren!«
    »Ist schon geschehen, Sir! Es kommen auch keine Reporter hier herein.«
    Ich rieb nachdenklich mein Kinn. »Wie wollen Sie das verhindern, Captain?«
    »Ich lasse das Ganze hier als eine Übung laufen. Sicher wird es sich herumgesprochen haben, daß Ratten aufgetaucht sind. Die Geflohenen werden davon berichten, doch nach Southwick selbst kommen die Pressefritzen nicht herein.«
    »Das war gut.«
    Der Captain lächelte und quälte sich eine Frage über die Lippen.
    »Weshalb sind Sie hier, Sir? Wegen dieser Rattenplage?«
    »Ja.«
    »Was wollen Sie unternehmen?«
    Ich deutete auf Suko. »Mein Partner und ich rollen den Fall gewissermaßen von hinten auf.«
    »Aha«, machte der Captain. Seinem Gesicht sah ich an, daß er nicht verstand. Ich hatte auch keine Lust, ihm lange Erklärungen zu geben und verabschiedete mich.
    Etwas später, wir standen bereits am Wagen,

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