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0118 - Der Dämonenwolf

0118 - Der Dämonenwolf

Titel: 0118 - Der Dämonenwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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seiner Gruppe. Er ließ einen alten Stones-Titel laufen und horchte nach draußen, ob sich Motorengeräusch näherte.
    Endlich riß ihm die Geduld. Er stellte die Anlage ab und lief aus der Garage. Wütend schwang er sich auf seine Kawasaki und startete. Wenn die anderen zu feige waren, fuhr er eben allein. Nicht einmal abgesagt hatten sie!
    Tom schaltete den Scheinwerfer ein und gab Gas. Die Maschine stieg vorne hoch, als er wie ein Verrückter von dem Grundstück raste und auf die Straße einbog.
    Er machte zwei Fehler. Er fuhr zu schnell, und er setzte seinen Sturzhelm nicht auf. Der hing noch immer am Sattel festgeschnallt.
    Tom Meredith brauste durch das ausgestorbene Rranlin. Am Straßenrand sah er einen winkenden Mann, erkannte in ihm Suko, hielt trotzdem nicht an und jagte auf der anderen Seite wieder aus der Kleinstadt hinaus.
    Erst als er die Abzweigung zu MacCranters Haus erreichte, merkte er, in welche Richtung er fuhr. Hier war Fenris aufgetaucht. Angst sprang den jungen Mann an. Sein Verstand setzte wieder ein und arbeitete auf Hochtouren. Entsetzt erkannte er, worauf er sich eingelassen hatte.
    Das Bremslicht leuchtete auf, die Kawasaki verzögerte. Tom Meredith wendete auf der Stelle.
    Er hätte nicht sagen können, woher der Dämonenwolf plötzlich gekommen war. Er stand hinter ihm auf der Fahrbahn, zum Sprung geduckt, die glühenden Augen auf seine Beute gerichtet, die geifernden Lefzen mit langen Schleimfäden bedeckt.
    Aus der Kehle des Ungeheuers stieg ein wütendes Grollen. Sekundenbruchteile später sprang der Wolf.
    Aufschreiend riß Tom die Hände vor das ungeschützte Gesicht! Er trug nicht einmal Handschuhe! Sie hingen neben dem Sturzhelm.
    Der junge Mann hatte gegen die Dämonenbestie keine Chance. Fenris zerrte ihn vom Motorrad.
    Das letzte, was Tom Meredith in seinem jungen Leben sah, war das weit aufgerissene Wolfsmaul mit den langen schimmernden Zähnen und den tödlichen Spitzen.
    Dann biß der Wolf zu.
    Toms Todesschrei verhallte ungehört in der Einöde des schottischen Hochlandes.
    ***
    Ich sprang Franklin MacCranter von hinten an und riß ihn zurück. Um ein Haar hätte er die Riegel geöffnet und die Tür aufgeschlossen. Darauf wartete sein untoter Sohn nur. Fenris sollte freie Bahn haben und die Bewohner dieses Hauses mühelos töten können.
    Durch den Stoß erwachte Mr. MacCranter aus seiner Trance. Er starrte mir überrascht ins Gesicht. »Was ist…?« setzte er an, sah seine Frau und seine Töchter und packte sie. Er rüttelte sie so hart, daß sie augenblicklich zu sich kamen.
    »Hören Sie nicht auf ihn!« bat ich eindringlich. »Er ist nicht mehr Ihr Sohn!«
    »Wer?« fragte Mrs. MacCranter. »Von wem sprechen Sie, Herr Oberinspektor?«
    Sie hatte offenbar nicht mitbekommen, wer sie zur Übergabe aufgefordert hatte. Doch gleich darauf gellte wieder Petes Stimme durch die Stille der Nacht.
    »John Sinclair, das wird dir noch leid tun!« brüllte er gehässig. »Und euch nützt das gar nichts!«
    Erst jetzt kam bei Mrs. MacCranter der befürchtete Zusammenbruch.
    Während sich ihre Angehörigen um sie kümmerten, glitt ich an eines der Fenster. Durch eine Ritze im Fensterladen konnte ich nach draußen sehen.
    Ich schirmte meine Augen gegen die Helligkeit im Wohnzimmer ab.
    Undeutlich erkannte ich Pete in einiger Entfernung. Von dem Fenris-Wolf war nichts zu sehen. Ich hörte ihn auch nicht mehr. War er doch in eine andere Richtung gelaufen? Ein Ablenkungsmanöver, wie ich zu Suko gesagt hatte?
    Suko! Ich sollte ihn noch einmal warnen, doch als ich die Hörmuschel abnahm, kam kein Amtszeichen. Die Leitung war tot. Wir waren von der Außenwelt abgeschnitten.
    Die MacCranters konnten mir nicht helfen und auch keine Fragen beantworten. Deshalb nutzte ich die kurze Zeit, die uns bis zu einem Angriff blieb, und kletterte auf den Dachboden.
    Bis unter das Schieferdach stapelten sich Kisten und Kartons, alte Möbel, Gerümpel aller Art. Falls sich hier etwas befand, worauf der Fenris-Wolf besonders scharf war oder das ihn unseligerweise anlockte, fand ich es jetzt auf keinen Fall.
    Noch ließ ich meine Blicke schweifen, als ich von draußen ein merkwürdiges Geräusch hörte. Es erinnerte mich an das Zischen eines Schneidbrenners, aber das konnte es nicht sein. Wer sollte um diese Zeit mit einem Schneidbrenner vor dem Haus der MacCranters hantieren?
    Mein Bentley fiel mir ein. Versuchte Pete, den Wagen unbrauchbar zu machen?
    So schnell ich konnte, kletterte ich die Leiter wieder

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