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012 - Das Schloß des Schreckens

012 - Das Schloß des Schreckens

Titel: 012 - Das Schloß des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Elliot
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sagte: »Nun, Didier, wie geht es dir heute?«
    Eine dünne Stimme, künstlich verstärkt und moduliert, drang aus dem Lautsprecher.
    »Warum quälst du mich so, Malveillance? So mach doch endlich ein Ende mit mir. Warum zwingst du mich zu dieser Existenz?«
    »Damit du meinen Triumph miterleben kannst, Didier. Ich werde sie alle in die Knie zwingen, diese Narren, die mich verspottet und verlacht haben. — Und dann werden sie büßen, so wie du jetzt büßt, Didier. Einen schönen Gruß von deiner Tochter übrigens, Didier. Sie wird von Tag zu Tag hübscher, und der Tag ist nicht mehr fern, da ich sie zu einem meiner Geschöpfe machen werde. — Ich erklärte dir schon gestern, welchen Fortschritt ich jetzt endlich erzielen konnte, Didier. Nun ist die Verwirklichung aller meiner Pläne in greifbare Nähe gerückt.«
    »Du Scheusal!« kam die Stimme aus dem Lautsprecher.
    Professor Malveillance lachte nur. Er schaltete ab. Der letzte Raum war leer. Nur altes Gerümpel, beschädigte und ausrangierte Geräte ständen dort. Es roch nach Moder. Der Professor winkte Gabriel, zurückzubleiben. Er drückte eine bestimmte Stelle an der Wand, und ein Teil der Wand glitt zur Seite.
    Ein langer Gang war zu sehen. Der Professor nahm die Taschenlampe und ging hinein. Nach einigen Metern kam er an einer großen Zelle vorbei, die rechts in die Felswand eingehauen war. Wie tollwütige Hunde stürzten die Menschen in der Zelle — unrasierte, abgerissene Männer und verdreckte Frauen mit strähnigen Haaren — an die Gitterstäbe, streckten die Hände nach dem Professor aus.
    Einige bettelten und flehten; andere versuchten, Malveillance zu erreichen, um ihn umbringen zu können. Der Professor lachte nur. Er ging den engen Gang entlang. Die Luft war modrig und verbraucht wie in einer Gruft. Ein Schwärm Fledermäuse flatterte kreischend an dem Professor vorbei.
    Malveillance kam an eine massive Eisentür. Er öffnete sie, nicht ohne Mühe, denn die Tür war schwer, denn der Professor war ein körperlich schwacher, kleiner, buckliger Mann.
    »Shochor-al-Ghira!« rief er, und hohl hallte seine Stimme in dem unterirdischen Gewölbe. »Ich rufe dich, Shochor-al-Ghira.«
    Eine Weile regte sich nichts, doch dann trat plötzlich aus der massiven Mauer eine Gestalt in einem lang herabfallenden, hellen vermoderten Kapuzenumhang. Die Gestalt hob den Kopf. Der Professor konnte in die Kapuze sehen.
    Darin war . . . ein Totenschädel. Leer klafften die Augenhöhlen, und grinsend bleckten die Zähne. Aus den Ärmeln des Umhanges ragten knochige Skelettfinger. Auch die Füße waren skelettiert, ohne eine Faser Fleisch, blanke Knochen.
    »Du hast mich gerufen«, sagte der Unheimliche mit Geisterstimme, die von irgendwoher aus einer anderen Dimension oder aus der Erde selbst zu kommen schien.
    Irgendwo in der Ferne fiel ein Wassertropfen. Von der Decke des unterirdischen Höhlengewölbes hingen Stalaktiten herab wie in einer Tropfsteinhöhle. Als der Professor mit der Taschenlampe umherleuchtete, sah er überall verstreut Skeletteile von Menschen und Tieren. Totenschädel, Beinknochen, Rippen, Rückenwirbel und Beckenknochen. Ein starker Verwesungsgeruch herrschte und nahm dem Professor fast den Atem.
    »Heute Abend wirst du ein neues Opfer bekommen«, sagte der Professor. »Endlich sind meine Experimente weit genug fortgeschritten, dass wir andere Geschöpfe, mit deinen Fähigkeiten versehen, losschicken können. — Bald werden meine ehrgeizigsten Pläne verwirklicht, Wissenschaft und Magie werden gemeinsam die ganze Welt beherrschen. Wir beide werden die Menschheit beherrschen.«
    Die hohle Jenseitsstimme des Gerippes erklang wieder.
    »Die Dämonen der Finsternis fordern einen hohen Preis für ihre Hilfe. Auch ich wollte einmal reich, mächtig und unsterblich werden, vor vielen hundert Jahren. Doch sieh selbst, Mensch, was habe ich von meinem Reichtum, meiner Macht und meiner Unsterblichkeit? Hier muss ich sein, in diesem unterirdischen Gewölbe, denn das Sonnenlicht würde meine Gebeine zu Staub zerfallen lassen. — Ich bin ein Verfluchter; Allah selbst hat meinen Frevel gestraft. Ich hause in diesen Gewölben, ein Ghul, und ständig muss ich töten, töten, töten, um mich mit Lebenskraft und Energie zu versorgen. — Lange Jahrhunderte war ich König, doch dann traf mich der Fluch Allahs. Ein Giaur, ein Ungläubiger, nahm mir die irdische Existenz und verbannte mich in diese Gewölbe. El Cid Campeador war es, der meinen fleischlichen Körper

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