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0120 - Jerry Cottons letzter Fall?

0120 - Jerry Cottons letzter Fall?

Titel: 0120 - Jerry Cottons letzter Fall? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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diesem Augenblick krachte im Speisesaal ein Schuß. Das Glas der einen Tür krachte splitternd auseinander.
    Jack blieb mitten im Schritt stehen. Auf seinem Rücken erschien wie von Zauberhand ein kleiner roter Fleck, der sich plötzlich rasch ausbreitete. Jack richtete sich zu einer unnatürlich steifen Haltung auf, stand zwei Sekunden regungslos und kippte dann nach vorn.
    Als er schwer aufschlug, verdrehte die alte Dame die Augen.
    Mir drehte sich der Magen um vor Wut. Wegen vier rücksichtsloser Gaffer mußte sich Jack…
    »Verschwinden!« brüllte ich hinüber.
    Die alte Tante fiel in Ohnmacht. Einer der drei Männer fing sie auf.
    Wir durften nicht in den Speisesaal hineinschießen und die Erwiderung der Gangster herausfordern, solange die vier Idioten noch drüben an dem langen Schaltertisch standen.
    Ich spurtete hinüber.
    »Euretwegen ist das da passiert«, sagte ich mit vor Wut zitternder Stimme. »Verschwindet, oder ich schlage euch bewußtlos und lasse euch wegzerren.«
    Die beiden Männer zogen die Köpfe ein und brachten sich eiligst zu den Lifts in Sicherheit. Der andere hielt mir die ohnmächtige Tante entgegen, als ob er sie mir schenken wollte.
    »Ab!« fauchte ich ihn an.
    Er lief den anderen nach. Ich sprang zu Jack und zog ihn an den Füßen aus der Sicht der Gangster im Speisesaal. Unter einer Zimmerpalme ließ ich ihn liegen und kniete neben ihm nieder.
    Ich sah es auf den ersten Blick. Hier war nichts mehr zu machen. Jack Bergson, kinderlos verheiratet, 31 Jahre alt, G-man wie die anderen und wie ich, Jack Bergson war tot.
    ***
    Ich blieb einen Augenblick neben ihm. Dann stand ich auf und wollte zu meinem Platz zurück, um die Aktion einzuleiten.
    Sechs Maschinenpistolen ratterten mindestens aus dem Speiseaal. In das Geräusch ihrer Salven mischte sich das klirrende Bersten der Scheiben von den beiden Flügeltüren, die in den Speisesaal führten. Das Schild ›Heute geschlossen‹ wurde von hinten durchlöcherte und wirbelte aufgeregt herum.
    »Aufpassen!« schrie ich. »Sie kommen! Deckung!«
    Phil und sein Kollege sprangen hinter Polstersessel. Ich ging hinter den großen Topf der Zimmerpalme, neben der auch der tötet Jack Bergson lag. Hinten an den Lifts entsicherten unsere anderen Kollegen kaltblütig ihre Tommy Guns.
    Plötzlich flogen die Türen auf. Vier oder fünf Mann waren so unvorsichtig, tatsächlich herauszurennen.
    »Hände hoch! Waffen weg!« rief ich. Zwei schossen sofort. Wir feuerten zurück. Zwei retteten sich hastig zurück in den Speisesaal. Einer warf die Arme hoch und schrie:
    »Ich ergebe mich! Nicht schießen! Ich ergebe mich!«
    Zwei andere lagen schon am Boden, während sich Blutlachen rings um sie ausbreiteten.
    »Komm hierher!« rief ich.
    Mit erhobenen Armen lief er zu mir. Er war so vernünftig, schnell an den zerschossenen Glastüren vorbeizulaufen, sonst hätten ihn womöglich die eigenen Komplicen noch abgeknallt.
    Atemlos warf er sich neben mich. Ich nahm die Tommy Gun aus seiner Hand und schob meine Dienstpistole in die Rocktasche.
    »Wieviel Mann seid ihr da drin?«
    Er keuchte:
    »Über zwanzig. Genau weiß ich’s nicht.«
    Ich überlegte. Phil, ein Kollege und ich - wir konnten unmöglich zu dritt einen Saal stürmen, der von über zwanzig Gangstern verteidigt wurde.
    Maschinenpistolen lassen sich nicht werfen. Sie rattern oft unkontrollierbar los. Also zog ich das Magazin ab und sah nach, ob eine Kugel im Lauf war. Ich ließ sie herausfallen und rief leise:
    »Phil! Fang auf!«
    Er kam auf der den Türen abgewandten Seite hinter seinem Sessel hervor. Ich warf ihm die Tommy Gun zu. Er fing sie auf, legte sie beiseite und fing das nachgeworfene Magazin.
    »Wieviel?« rief er leise herüber.
    »Über zwanzig! Ich rufe Verstärkung!«
    »Okay!« Ich wandte mich dem Gangster zu. Es war ein noch blutjunger Bursche. Höchstens zwanzig bis zweiundzwanzig. Er zitterte. Wahrscheinlich war es seine erste ernstliche Knallerei, die er miterlebte. Vernünftig von ihm, gleich aufzugeben.
    »Komm«, sagte ich. »Wir gehen hinaus. Wir müssen quer über die Straße. Vielleicht schießen sie hinter uns her durch die Fenster. Lauf Zick-Zack, aber vor allem: Lauf! Ein roter Jaguar auf der anderen Seite! Klar?«
    Er schluckte und fuhr sich mit der Zunge aufgeregt über die Lippen.
    »Klar«, krächzte er.
    »Wenn du versuchst, uns zu entkommen, mußt du auch noch mit den Kugeln der draußen stehenden G-men rechnen. Los!«
    Wir liefen bis zur Tür, blieben einen

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