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0122 - Der Knochenthron

0122 - Der Knochenthron

Titel: 0122 - Der Knochenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verstummt, sie hatte ihre Aufgabe erfüllt. Jetzt kam es auf die Zombies an.
    Die Untoten betraten die Stadt.
    Sie bahnten sich ihren Weg zwischen den verfallenen Häusern hindurch, erreichten die Main Street und blieben stehen.
    Zum erstenmal sah Josh sie so direkt aus der Nähe.
    Grünlich schillerten die Leichengesichter. In den Augen lag kein Gefühl mehr. Sie blickten völlig stumpf und teilnahmslos. Die Zombies bewegten sich wie Roboter, und sie blieben stehen, als der Anführer der Kapuzenmänner seine rechte Hand hob.
    Stille senkte sich über die Geisterstadt.
    Josh Shamrock saugte, wie ein trockener Schwamm das Wasser, jede Einzelheit der Szenerie in sich hinein. Bei den Zombies befanden sich ebenfalls Frauen, und sie scheuten sich keineswegs, die Lasten zu tragen. Sie schleppten ebenso den Knochenthron wie die Männer.
    Und die Gestalt auf dem Thron?
    Wenn sie tatsächlich aus Stein war, und es sah ganz so aus, dann mußte sie ungeheuer schwer sein, das allein zeugte davon, welche Kräfte in den Zombies steckten. Menschen hätten die Steinfigur nicht hochbekommen. Wenigstens keine fünf.
    Die Figur zeigte einen Kapuzenmann. Ein wallendes Mönchsgewand war aus Stein nachgebildet worden, und der Künstler hatte es sogar geschafft, die Falten hineinzuschlagen. Eine großartige Leistung, das mußte auch Shamrock zugeben.
    Nur – was wollten die Zombies mit dieser Figur? Auf jeden Fall mußte sie für die fünf Kapuzenträger eine symbolhafte Bedeutung haben.
    »Setzt sie ab!« rief der Anführer.
    Die Zombies gehorchten.
    Sie beugten sich vorsichtig zur Seite und ließen die Figur auf dem Knochenthron zu Boden gleiten.
    Josh Shamrock schauderte, als er die beiden auf den Lehnen steckenden Totenschädel so dicht vor seinen Augen sah. Sie grinsten ihn an.
    Dann stand der Thron auf dem Boden.
    Die fünf Kapuzenmenschen hoben ihre Arme, winkelten sie an.
    Finger griffen in den Stoff, und gleichzeitig zogen die Maskierten die Kapuzen von den Schädeln.
    Zum erstenmal sah Shamrock die Gesichter.
    Drei von ihnen gehörten zu Männern, aber die anderen beiden waren Frauen.
    »Das ist ein Ding!« murmelte Shamrock und vergaß zum erstenmal seine Angst, denn was er zu sehen bekam, war wirklich mehr als unheimlich.
    Die fünf normalen Menschen glichen den Untoten. Shamrock hatte das Gefühl, als wären sie Geschwister…
    ***
    Noch immer läutete die Glocke.
    Unsere Blicke flogen hoch zu dem halb verfallenen Kirchturm.
    Von dort ertönte das Läuten.
    »Verstehst du das?« fragte Bill.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Das ist vielleicht die Begleitmusik für den Spuk und seine Zombies«, vermutete der Reporter.
    »Möglich.« Ich wandte meine Blicke wieder dem Eingang und damit auch dem von der Höhle in die Geisterstadt führenden Weg zu.
    Dort trugen die Zombies die Statue in Richtung Stadt.
    Bill Conolly war plötzlich aufgeregt. »Jetzt bin ich gespannt, was die vorhaben«, raunte er.
    »Sie werden unter Umständen den blonden Gefangenen opfern wollen.«
    »Das können sie sich abschminken«, erwiderte Bill und umklammerte seine Pistole.
    Sicher, wir hätten jetzt schon eingreifen können, doch damit wäre nichts gewonnen. Ich wollte abwarten, denn noch stand nicht fest, was hier eigentlich gespielt wurde.
    Es drohte keine unmittelbare Gefahr, die Maskierten fühlten sich sehr sicher.
    Sollten sie…
    Um so überraschender würden wir auftauchen.
    »Wir müssen näher ran«, flüsterte Bill. Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, als die Totenglocke verstummte.
    Es wurde still.
    Wir zögerten noch. Ich suchte nach einem günstigen Platz, von dem aus wir die Szenerie gut überblicken konnten.
    Der Saloon stach mir ins Auge.
    Ich deutete auf das Gebäude. Bill Conolly verstand sofort. Er schlich vor und schlug gleichzeitig einen Bogen, um an die Rückseite des Hauses zu gelangen.
    Der Reporter kannte sich hier besser aus als ich. Er war bereits in der Stadt gewesen, ich vertraute mich seiner Führung an. Wir schlichen auf Zehenspitzen, versuchten jedes Geräusch zu vermeiden und näherten uns dem Saloon.
    Bill hob die Hand.
    Wir blieben stehen und schauten uns um. Die Augen hatten sich an die Lichtverhältnisse gewöhnt. Deutlich konnten wir das Loch in der Rückwand ausmachen. Es war so groß, daß wir bequem hindurchsteigen konnten.
    Wieder übernahm der Reporter die Führung. Wir umgingen auf dem Boden liegende Bretter und erreichten die Rückwand, wo wir erst einmal stehenblieben.
    Von hier aus konnten wir durch den

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