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0122 - Nachts, wenn der Todesbote kommt ...

0122 - Nachts, wenn der Todesbote kommt ...

Titel: 0122 - Nachts, wenn der Todesbote kommt ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
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Neues?«
    »Glaube schon, Monsieur le Professeur! Es sieht so aus, als ob wir Ihren Freund Gheorghe Antonescu haben. Tot!«
    »Es sieht so aus?« wunderte sich Zamorra. »Bestehen denn irgendwelche Zweifel…?«
    »Nun ja«, antwortete der Präfekt gedehnt, »das ist so eine Sache. Ich kann mich nur auf einen Interpolbericht des FBI stützen. Aus dem geht jedenfalls hervor, daß man in New York die Leiche eines Mannes gefunden hat, den man anhand von Papieren und Fingerabdrücken als den von uns Gesuchten identifizieren konnte. Allerdings…«
    »Allerdings?«
    »Der Polizeiarzt schätzte das Alter des Toten auf mindestens siebzig Jahre!«
    »Siebzig Jahre?« wiederholte Zamorra. »Das ist unmöglich. Antonescu ist noch keine fünfzig. Ihre amerikanischen Kollegen müssen also den falschen Mann erwischt haben.«
    »Das FBI ist sich ganz sicher. Bis auf die unerklärliche Altersdifferenz!«
    »Hm…«
    Zamorra überlegte. War es möglich, daß Gheorghe Antonescu tatsächlich doch schon ein alter Mann gewesen war? Hatte er sich vielleicht mit höllischen Methoden künstlich verjüngt, mit Methoden, die in der Stunde seines Todes ihre Wirksamkeit verloren hatten? Bei einem Schwarzmagier wie Antonescu mußte man mit allem rechnen, selbst mit dem Verrücktesten.
    »Wie soll Antonescu gestorben sein, Monsieur Gouillon?« erkundigte sich der Professor. »Erschossen, als er sich der Festnahme widersetzen wollte?«
    »Nichts so Dramatisches. Hier steht, daß er schlicht und einfach an einem Herzschlag gestorben ist.«
    »Herzschlag - wirklich?«
    »Die Kollegen sagen es!«
    Zamorra wollte es nicht glauben. Natürlich, die meisten Leuten fanden den Tod, weil ihr Herz versagte. Besonders alte Leute. Trotzdem, sein Gefühl sagte ihm, daß ein Mann wie Gheorghe Antonescu nicht so alltäglich, nicht so sang- und klanglos aus dem Leben schied.
    »Sind Ihnen nähere Umstände bekannt, Monsieur Gouillon?« wollte er wissen.
    »Tut mir leid, nein. Mir liegt bisher nur ein kurzer, fernschriftlicher Bescheid vor. Es wird natürlich noch ein ausführlicher Bericht folgen, aber…«
    »… das dauert seine Zeit«, vervollständigte der Professor grimmig.
    Er kannte die unselige Bürokratie, die auch bei wichtigen Fahndungsangelegenheiten nicht auszuschalten war, zur Genüge.
    »So ist es«, bestätigte der Präfekt mit einem Seufzer. Ein Mann wie er litt natürlich besonders unter dem Perfektionismus untergeordneter Stellen. Schließlich wurde er verantwortlich gemacht, wenn etwas danebenging.
    Nach dem Gespräch blieb Zamorra an seinem Schreibtisch sitzen und starrte grübelnd vor sich hin.
    Nicole betrat das Arbeitszimmer.
    »Fertig mit dem Kapitel?« fragte sie. »Kann ich es in die Maschine donnern?«
    »Nein, noch nicht.«
    Der Professor berichtete ihr von seinem Telefongespräch mit dem Präfekten.
    »Na, dann ist ja alles in Butter«, freute sich Nicole. »Um Antonescu brauchst du dich also nicht mehr zu kümmern.«
    »Hoffentlich nicht«, erwiderte Zamorra langsam. »Mein Gefühl sagt mir allerdings, daß da etwas nicht stimmt.«
    Nicole kräuselte die hübsche Stirn. »In New York soll er gestorben sein?«
    »Ja.«
    »Warum setzt du dann nicht Bill auf die Sache an? Er könnte den Dingen an Ort und Stelle nachgehen. Und wenn wirklich etwas nicht stimmt… Sein Bericht dürfte schneller vorliegen als der des FBI, meinst du nicht?«
    Zamorras düstere Miene hellte sich auf. »Wenn ich dich nicht hätte, Chérie!«
    Natürlich, Nicole hatte vollkommen recht. Sein alter Freund Bill Fleming, seines Zeichens wohlangesehener Kulturhistoriker, lebte und arbeitete in New York. Bill war ein paar Jahre jünger als Zamorra und hatte schon des öfteren seinen Mann in Kämpfen mit den Abgesandten der Finsternis gestanden. Er würde es schnell merken, wenn die Gefahr, die Gheorghe Antonescu in die Welt gebracht hatte, noch nicht beseitigt war.
    Zamorra griff wieder nach dem Telefon.
    ***
    Gedankenvoll blickte Buzz Fetterman dem grauen Rauch seiner Zigarette nach, der der verräucherten Decke der Bar entgegenschwebte.
    »Wir haben einen Fehler gemacht, Kevin«, sagte er mit schwerer Stimme.
    »Ach nee!« antwortete sein bulliger Kumpan und fuhr fort, mit dem Zeigefinger ein paar Tropfen übergeschwappten Whiskys auf dem Tresen zu verreiben.
    »Wir hätten die Bullen davon unterrichten müssen, daß Luke von den Toten auferstanden ist! Die ahnen doch nicht das geringste davon.«
    Abrupt hörte Kevin Plant mit seiner Schmiererei auf. »Bekloppt,

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