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0123 - Dr. Tods Monsterhöhle

0123 - Dr. Tods Monsterhöhle

Titel: 0123 - Dr. Tods Monsterhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es ein Nonnenkloster.«
    »Ja, dafür bin ich auch«, erwiderte sein Freund sehr ernst. »Die Nonnen können dir endlich Respekt beibringen.«
    »Den du nötig hast«, lachte Herby.
    Die beiden waren plötzlich wieder aufgekratzt. Sie hatten ein Ziel vor Augen, und Derek Summer gab den neuen Kurs an, den Herby sofort einschlug.
    Beide lauschten dem Motor. Er lief immer unruhiger. So kratzig und unregelmäßig, als hätte jemand Sand zwischen die Kolben geschüttet.
    Herby verzog das Gesicht. »Der Motor des Schiffes muß wie eine Frau sein. Gepflegt und ruhig. Läuft er unruhig, ist es Mist.«
    Summer nickte nur. Zusammen mit seinem Freund starrte er durch die große Scheibe, wo die breiten Wischer Spritzwasser zur Seite schaufelten.
    Die See gischtete über, das Boot stampfte durch die Wellen. Am Himmel wurden die Wolken zu kreisenden Gebilden zusammengetrieben, dem Meer entgegengedrückt, um sich dicht über dem Wasser als Nebelstreifen auszubreiten.
    »Eine verdammte Suppe!« schimpfte Herby Holl. »Wenn das so weitergeht, finden wir die Insel gar nicht.«
    »Mal den Teufel nicht an die Wand«, murmelte sein Freund.
    Danach schwiegen sie und konzentrierten sich beide auf die Fahrt. In dieser Region mußte man immer mit einem schnellen Wetterwechsel rechnen. Im Normalfall war das auch nicht weiter tragisch. Daß der Motor fast seinen Geist aufgab, damit hatte natürlich niemand gerechnet. Er war vor Antritt der Reise noch überprüft worden.
    Herby nahm das Glas und preßte es vor seine Augen.
    »Siehst du was?«
    »Nein.«
    Das Schiff stampfte weiter. Jetzt lief der Motor überhaupt nicht mehr glatt. Er kratzte unaufhörlich. Die See sah seltsam grün aus.
    Schaumstreifen sprühten auf den Wellen, helle Kränze, die sich irgendwann verliefen.
    »Ich sehe was!« rief Herby Holl. »Land in Sicht.«
    »Ehrlich?«
    »Ja. Das muß diese Insel sein.«
    Derek Summer lachte. »Eine unserer leichtesten Übungen.« Er ließ sich von Herby das Glas geben.
    Summer stellte die richtige Schärfe für seine Augen ein, ließ das Glas hin und her wandern und grinste dabei. »Tatsächlich, du hast recht. Eine Insel.«
    »Hoffentlich macht uns die Brandung nicht zuviel zu schaffen«, murmelte Herby.
    Da hatte er gar nicht so unrecht. Besonders bei unruhiger See war es gar nicht so einfach, an Land zu gehen. Zudem kannten sie das Wasser vor der Insel nicht. Sie wußten nicht, ob Klippen bis dicht an die Oberfläche wuchsen und dort als tückische Fallen lauerten.
    Herby Holl konzentrierte sich jetzt nur auf das Steuern des Boots.
    Er durfte keinen Fehler machen, denn die kleinste Unsicherheit konnte das Ende bedeuten.
    Langsam schälten sich die Konturen der Inseln hervor. Keine hohen Felswände, sondern sanft ansteigendes Gelände mit einem kleinen Strand davor.
    Sogar eine winzige Bucht war zu sehen.
    »Nach soviel Pech dürfen wir auch mal Glück haben«, freute sich Herby Holl.
    Sie gerieten bereits in die Brandung der See. Das Wasser zerrte an dem Kahn, wollte ihn voranschieben und gleichzeitig wieder zurückreißen. Herby mußte all seine Steuerkunst aufbieten, um das Boot in der Spur und damit auf Kurs zu halten.
    Er schaffte es.
    Plötzlich ritten sie auf einer Welle, wurden vorwärtsgeschoben, fielen zurück in das Wellental, und das schnell strömende Wasser drückte sie in die kleine Bucht hinein.
    Ein natürlicher Hafen nahm sie auf.
    Felsen schützten ihn an beiden Seiten, und an seinem Ende lief er in einem winzigen Strand aus, der mit grauem Sand bedeckt war.
    Und dann gab der Motor seinen Geist auf. Er orgelte noch ein paarmal durch, stotterte, spotzte und tat nichts mehr.
    »Robinson, wir kommen!« rief Herby Holl voller Galgenhumor, als das Boot auflief und die Schraube über Grund kratzte. Sie warteten noch ein paar Minuten und verließen das Schiff.
    Langsam wateten sie an Land.
    Der Sand war nicht so fein, wie er ausgesehen hatte. Zu viele Kieselsteine – manche faustgroß – lagen herum.
    Zum Glück trugen beide Männer wetterfeste Kleidung und Stiefel. Sie betraten die Insel.
    Herby Holl ließ sich auf seinen Allerwertesten nieder. Er klopfte sich eine Zigarette aus der Packung und zündete sie mit dem Sturmfeuerzeug an. Langsam blies er den Rauch gegen den Wind.
    »Willst du hier Urlaub machen?« fragte Derek.
    »Nein, aber mich ein wenig entstressen.«
    »O Gott, was ist das denn für ein Ausdruck? Wieder einer eurer Werbeerfindungen?«
    »Klar. Wir sind immer in.«
    »Nur nicht im Moment. Da sind wir

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