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0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer

0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer

Titel: 0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer
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Ich behauptete einfach, wir wüssten nichts davon.
    Danach gab ich die Fahndung nach Pat Wheath durch. Der Entschluss fiel mir nicht leicht, aber die Indizien waren so zwingend, dass mir einfach nichts anderes übrig blieb. Ihr Telefongespräch mit Stephanie Bliss war abgehört worden, und bestätigte deren Aussage, dass sie Pat in höchster Aufregung alles erzählt hatte, was vorgegangen war.
    Gerade als ich das erledigt hatte, ergab sich ein neues, erdrückendes Verdachtsmoment. Routinemäßig wurden die heute Abend gefundenen Fingerabdrücke mit denen verglichen, die die Anruferin in der Telefonzelle zurückgelassen hatte. Sie stimmten überein, und da uns bekannt war, dass der Anruf von Pat gekommen war, musste die im Mordhaus gefundenen Prints ebenfalls die ihren sein. Die auf den Briefen befindlichen dagegen war identisch mit denen der Ermordeten. Dieselben fanden sich auch auf dem einen der benutzten Gin-Gläser. Das zweite war blank als habe man es abgewischt oder mit Handschuhen angefasst. Das war das Einzige, was nicht in die Theorie, Pat sei die Schuldige, passen wollte. Sie hatte ihre Abdrücke überall zurückgelassen. Warum sollte sie dann ausgerechnet das Glas abgewischt haben.
    Ich hoffte, der folgende Tag würde uns über alles das Aufklärung bringen. Zwar war es bereits nach Mitternacht, aber weder Phil noch ich verspürten auch nur die geringste Müdigkeit. Das Jagdfieber hatte uns gepackt. Es hatte in diesem Fall nun schon drei Tote gegeben, Geoffrey, Diana Fisher, und die Unbekannte von heute Abend. Es wurde langsam Zeit, dass dem Mörder oder der Mörderin das Handwerk gelegt wurde. Dazu brauchten wir unbedingt Pat Wheath, und so entschlossen wir uns zu einem späten Besuch in dem Lokal, mit dem Namen Anchor & Crown, das in Geoffreys Notizbauch verzeichnet stand und dessen Anfangsbuchstaben er auf meiner Karte notiert hatte.
    Wir fuhren hinauf und gerieten ausgerechnet in die Schlange der Autos, die von den verschiedenen Theatern nach Hause strebten. So wurde es halb eins, bis wir endlich ankamen. Neville hatte Recht gehabt. Anchor & Crown war ein solides, mit Eichenholz getäfeltes Gasthaus, das gänzlich unamerikanisch aussah.
    Es erinnerte mich an Gasthäuser, wie ich sie bei einem meiner Trips nach Europa besucht hatte. Wir setzten uns an das hintere Ende der.langen Theke mit den blank geputzten Messingbeschlägen und bestellten zwei Gin.
    Schließlich knüpften wir ein Gespräch mit dem Barkeeper an, in dessen Verlauf ich das Foto der fünfzehnjährigen Pat aus der Tasche zog.
    »Kennen Sie das Mädchen?«, fragte ich.
    Er lachte.
    »So junges Gemüse kommt nicht hierher, und ich würde den Gören auch gar nichts einschenken.«
    »So meine ich das nicht. Das Mädchen ist inzwischen sechs Jahre älter geworden. Ich habe gehört, sie sei schon öfters hier gewesen.«
    Der Barmann holte eine Brille aus der Tasche und zog die Stirn kraus.
    »Möglich, dass ich sie kenne«, meinte er. »Aber es ist nicht meine Angewohnheit, über unsere Gäste Auskünfte zu geben.«
    Es blieb also nichts übrig, als ihm verstohlen den Ausweis hinzuhalten. Er pfiff durch die Zähne.
    »Hat das Girl etwas ausgefressen?«
    »Das wissen wir nicht, aber wir müssen sie unbedingt erreichen. Sie kann uns Aufklärungen geben, die wir dringend benötigen.«
    »Ich kann natürlich nichts mit Bestimmtheit sagen«, antwortete der Mann vorsichtig. »Ich kenne eine junge Dame, die dieser auf dem Bild ähnlich sieht, aber ich kann nicht beschwören, dass sie es ist. Sie war schon oft in Begleitung ihres Freundes hier. Der Mann muss über ziemlich viel Geld verfügen und sieht recht gut aus. Er heißt mit Vornamen Jeff, und sie - lassen Sie mich einmal nachdenken - ich glaube, er nennt sie Pat.«
    »Das dürfte sie sein. Wann sind die beiden zum letzten Male hier gewesen?«
    »Vor ungefähr drei oder vier Tagen.«
    »Können Sie das nicht genauer angeben?«
    »Beim besten Willen nicht… Es war am gleichen Tag, an dem dieser heruntergekommene Musikant uns heimsuchte. Ich hätte ihn sofort hinausgeworfen, wenn die kleine Frau mir nicht zugeflüstert hätte, ich solle ihn gewähren lassen.«
    »So, hat sie das? Kannte sie den Burschen etwa?«
    »Sie sagen da etwas, was ich mich selbst schon gefragt habe. Er starrte sie dauernd an, und sie machte Bemerkungen über ihn zu ihrem Freund. Als er dann sammeln ging, warf sie ihm einen Geldschein in den Hut. Wenn ich mich nicht sehr täusche, war es ein Zehner.«
    Ich war versucht, den

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