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0125 - Retter des Imperiums

Titel: 0125 - Retter des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mir unbehaglich dabei: Ich hatte ja zu dieser Zeit als Schiffbrüchiger auf der Erde gelebt!
    „Essenszeit", rief Quinto. Schwitzend ging er auf den Fahrstuhl zu, der nach der Bauweise altarkonidischer Kreuzer von der Zentrale aus zur Offiziersmesse führte. Es war ein einfacher Korb.
    Ich erhob mich. Rhodan hustete wieder.
    „Du solltest den Arzt aufsuchen, Terraner", sagte ich unlustig. Er knurrte etwas, was ich nicht verstehen konnte. Jedermann an Bord wußte, daß wir nun zweimal vierundzwanzig Stunden zu warten hatten. Vor dem 12. Februar hätte die echte SOTALA nicht eintreffen können. Sie war ein typisches Sprungschiff gewesen, dessen unausgereifte Hyperautomatik langwierige Transitionsrechnungen erforderlich gemacht hatte. Dennoch hatte sich an den modernsten Typen der Robotflotte nicht viel geändert, wenn man vom Fehlen denkender Lebewesen an Bord absehen wollte.
    Wir gingen. Ein Gespräch kam nicht auf. Ich schlang die widerlich aussehende Synthesenahrung hinunter, was mich wieder an die Zeit vor zehntausend Jahren erinnerte.
    Damals war ich aus dem Arkonsystem abgeflogen, um die Planeten eines unbedeutenden Sternes zu erreichen. Die Kolonisten der zweiten Welt hatten einen Hilferuf gesendet.
    Der Stern war die irdische Sonne gewesen. Ich mußte meine Erinnerungen unterdrücken, um nicht ins Phantasieren zu kommen. Um mir diese Aufgabe zu erleichtern, schob ich den rötlichblauen Brei zurück. An Bord arkonidischer Kampfschiffe hatte es keine andere Verpflegung gegeben. Soziale Unterschiede zwischen Offizieren und Mannschaften waren während eines Einsatzes zumindest in Bezug auf den Proviant nicht aufgetreten.
    Ich zog mich in meine Kabine zurück. Die Erinnerungen überfielen mich erneut. Schließlich bat ich den Bordarzt um eine Tiefschlafinjektion. Als er erschien, erfuhr ich, daß viele Männer darum ersucht hatten. Perry gehörte auch zu ihnen.
    Lächelnd schlief ich ein. Es war der beste Weg, um die Wartezeit zu überbrücken.
    Ein Phänomen zeichnete sich ab! Es erhärtete Kalups Theorie, die wir wenige Stunden zuvor verworfen hatten. Der geniale Wissenschaftler hatte aus der Tatsache, daß wir außerhalb des Wandelfeldes nicht die Umgebung der Jetzt-zeit, sondern nur jene der relativistischen Vergangenheit sehen konnten, Rückschlüsse gezogen. Vor dem Start hatte er uns mit seinen Forschungsergebnissen vertraut gemacht.
    Er behauptete, wir - die SOTALA und jedes Atom innerhalb des Umlenkfeldes - seien nach wie vor Bestandteile der Jetzt-zeit.
    Darunter wurde der II. Februar 2106 terranischer Rechnung verstanden.
    Die Existenz im Rahmen dieser Jetzt-Epoche sei aber relativ. Für Betrachter aus der bezugsgebundenen Ebene der Ära Tutmors VI. wären wir stofflich stabile Körper aus deren Eigenzeit. Daraus resultiere ein merkwürdiger Effekt.
    Kalup hatte abschließend erklärt, wir wären für jedermann aus dem Jahre 6023 vor Jetzt-zeit ein klar erkennbarer Gegenstand; auch dann, wenn die Funktion des Wandlers einen sofortigen Rückfall in das Jahr 2106 bewirke, falls man das Feld unvorsichtigerweise verließe.
    Aus der Endauswertung wurde ersichtlich, wie verworren diese Zeitreise war. Wir konnten unsere Epoche nicht wirklich verlassen, wurden aber für jeden Außenstehenden zum festen Bestandteil seiner Eigenzeit.
    Wenig später waren wir gestartet. Zuvor hatten wir ein Beiboot ausgeschleust. Ein Triebwerk des Ringwulstes war durch einen gezielten Wirkungstreffer zerstört worden. Wir wollten mit einem havarierten Schiff ankommen, um zu versuchen, den Landeplatz bestimmen zu können.
    Wir hatten die glühende Öffnung abkühlen lassen und waren in die Transition gegangen, die uns auf der Bahn des sechsten Arkonplaneten ins Einstein-Universum zurückbrachte. Dabei war keine Veränderung der künstlich beeinflußten Zeitlinien erfolgt, was eindeutig bewies, daß die Energieaufwendung des Wandlers jenseits der fünfdimensionalen Gesetze lag.
    Dann hatte Kalup Grund zu triumphieren! Wir waren von einigen Wachkreuzern des inneren Abwehrringes geortet und angerufen worden, obwohl unser zweihundert Kilometer durchmessendes Wandelfeld nicht bis zu diesen Schiffen reichte.
    Also konnten sie uns sehen und sogar auf der Funkechobasis orten. Dies bewies Kalups Theorie. Wir waren für die Toten existent und sie ebenfalls für uns.
    Ich hatte das Kodesignal und die Rufnummer der SOTALA abstrahlen lassen. Die Antwort war befriedigend gewesen. Das Flottenkommando hatte sofort die Landeerlaubnis erteilt.
    Zur

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