0130 - Mr. Mondos Monster
hob den Kopf. »Was ist das?«
»Ich habe keine Ahnung«, meldete sich Mrs. Goldwyn.
Bill schaute Suko an. »Du?«
»Nein, nie gehört«, sagte der Chinese.
Bill runzelte die Stirn. »Mr. Mondo… was kann das bedeuten? Ich weiß es nicht.«
»Laß uns mal überlegen«, sagte Suko.
»Vielleicht ein Pseudonym«, schlug Mrs. Goldwyn vor. »So hört es sich wenigstens an.«
»Könnte sein«, gab der ehemalige Reporter zu. »Nur – für wen?«
»Vielleicht für Dr. Tod?« vermutete Suko.
»Das wäre eine Möglichkeit«, meinte Bill.
»Die Mordliga«, sagte Suko. »Er braucht ja dringend Leute, wenn er seinen Plan in die Tat umsetzen will.«
Bill nickte. Wie auch Suko wußte er ebenfalls über die geheimnisvolle Mordliga Bescheid. Die beiden Männer waren da von mir gründlich eingeweiht worden.
Soviel stand fest: Dr. Tod suchte sechs Mitstreiter, um die Mordliga vollständig zu haben. Zwei hatte er schon: Tokata, der Samurai des Satans, der allerdings seinen linken Arm verloren hatte, und Lady X, eine ehemalige Terroristin. Sollte dieser Mr. Mondo jetzt das dritte Mitglied werden?
Möglich war es.
»Was hat es mit der Mordliga auf sich?« erkundigte sich die alte Dame.
»Ach nichts«, meinte Bill.
»Sie wollen mir nichts sagen?«
»Auch das.«
»Dabei will ich Ihnen nur helfen.«
»Wofür wir Ihnen auch danken«, gab Bill zu. »Aber Sie müssen einsehen, daß der Fall viel zu gefährlich für Sie ist.«
Lady Sarah winkte ab. »Ich bin eine alte Frau. Und in gewissen Dingen bin ich Ihnen sogar überlegen. Sie kommen doch auch nicht weiter. Oder wissen Sie inzwischen, wer Mr. Mondo ist?«
»Nein«, lächelte Bill. »Sie denn?«
»Auch nicht, aber ich hätte einen Vorschlag.«
»Dann raus damit«, verlangte der Reporter.
»Schauen Sie doch mal im Telefonbuch nach.«
Der Satz hatte gesessen. Suko und Bill sahen sich an. Ihre Blicke zeigten ein stummes Einverständnis.
»Da ist was dran«, sagte Bill. Er stand auf. »Wo finde ich das Buch, Madam?«
»In der Diele, wo das Telefon steht.«
Bill Conolly fand den Apparat. Er stand auf einem kleinen Schrank, der zahlreiche Schubladen aufwies.
Der Reporter öffnete die oberste. Dort sah er die dicken Wälzer.
Alle Londoner Anschlüsse paßten nicht in ein Buch.
Suko und Bill teilten sich die Arbeit.
Nach einer halben Stunde hatten sie es geschafft. Sie verglichen, und Mrs. Goldwyn schaute ihnen dabei über die Schultern zu.
Suko hatte vier Mondos, Bill 18.
»Das gibt eine Suche«, stöhnte er und rieb sich die Augen.
»Unsinn, junger Mann, zeigen Sie mal«, sagte Lady Sarah und nahm Bill den Zettel aus der Hand.
Der Reporter wagte gar nicht zu protestieren, gegen die resolute alte Dame kam er sowieso nicht an.
Die schaute sich die Namen an. »Ist doch ganz einfach«, sagte sie dann. »Ich weiß, wo dieser Sinclair gefangen gehalten wird.«
»Und?« echote Bill.
»Hier steht es doch. Marvin Mondo. Klinik für psychisch Kranke. Das muß es sein, denn wo kann man einen Menschen besser verstecken als in solch einem Bau?«
Bill schlug mit der Faust auf den Tisch. »Verdammt, das könnte stimmen.« Er schaute Suko an. »Was ist, nehmen wir die Klinik unter die Lupe?«
Der Chinese nickte. »Und wie, mein Freund. Und wie!«
Das geheimnisvolle Lächeln der alten Dame sahen die beiden Männer nicht…
***
Freunde, mir ging es schlecht! Und das war noch geschmeichelt.
Eigentlich hätte ich sagen müssen hundsmiserabel. Ich lag auf der Ladefläche des Rover und konnte mich nicht rühren.
Der Grund war einfach.
Man hatte mich gefesselt. Aber nicht mit Stricken oder Schnüren, wie es normal gewesen wäre, sondern so raffiniert, daß eine Befreiung unmöglich war.
Stahlklammern hielten meine Arm- als auch Beingelenke. Sie saßen so fest, daß ich mich nicht einmal rühren konnte. Und sie waren am Boden der Ladefläche befestigt.
Es war eine verdammte Situation. Ich merkte jede Unebenheit im Boden. Der Range Rover, mit einer weichen Federung sowieso nicht verwöhnt, gab alles an mich weiter.
Hinzu kamen die Schmerzen in meinem Schädel.
Der Hieb in den Nacken war mörderisch gewesen. Er hatte mich buchstäblich von der Platte gehauen, noch jetzt schmerzte mein Genick bis in die Schultern hinein.
Bei dieser Lage hörte man wirklich alle Engel singen.
Und die Kerle fuhren wie die Teufel. Sie jagten in Kurven hinein, ich hörte das Kreischen der Reifen, doch die Fesseln hielten mich so stramm, daß sich die Zentrifugalkräfte nicht auf meinen
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