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0132 - Wir und der Raketenprofessor

0132 - Wir und der Raketenprofessor

Titel: 0132 - Wir und der Raketenprofessor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und der Raketenprofessor
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netter Herr von vielleicht fünfunddreißig Jahren. Ich wunderte mich noch, dass er gerade hier bei uns in diesem alten Kasten mietete. Er sah aus, als ob er ins Westend gehöre.« Er zuckte die Achseln. »Man kann einem Mann schließlich nicht ansehen, ob er viel Geld hat oder nicht. Ich dachte noch, vielleicht ist er gerade in Druck.«
    »Eine verflucht merkwürdige Angelegenheit«, brummte Phil. »Zuerst telefoniert jemand an Enid und sagt ihr, sie könne hier etwas über ihren Vater erfahren. Als diese den Burschen ab wimmelt, schlängelt sich einer an dich heran und bietet an, dich zu Bums zu bringen. Vor der Tür wird er abgeschossen. Wahrscheinlich bestand die Absicht, auch dich zu erledigen. Wir kommen also hierher und kein Mensch ist da. Verstehst du das?«
    »Hat das Haus noch einen zweiten Ausgang?«, fragte ich den Hausmeister.
    »Selbstverständlich. Der Block geht durch bis zu 43. Straße. Man kann dort genauso ein- und ausgehen wie auf dieser Seite.«
    »Da hast du deine Erklärung«, meinte ich. »Wer auch immer Mr. Robinson war, er hat sich, als die Knallerei begann, aus dem Staub gemacht. Jedenfalls hielten gewisse Leute das Haus unter Bewachung. Sie wussten genau, auf wen sie acht geben sollten. Sie müssen den kleinen Dicken gekannt haben.«
    »Möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich.«
    »Vielleicht auch dich.«
    »Dagegen wäre es gut, in der 43. Straße nachzusehen, ob da noch irgendein Wachposten steht.«
    »Das können wir uns sparen. Die Cops des Streifenwagens wussten natürlich ebenfalls Bescheid und haben sofort einen Beamten dort aufgestellt, der niemand aus dem Haus ließ.«
    Ich hörte ein leises Geräusch hinter mir und drehte mich um. Enid Burns stand in der Tür.
    »Haben Sie etwas gefunden?«, fragte sie atemlos.
    »Nicht das Geringste. Es sieht so aus, als ob wir alle zusammen in eine Falle gelockt worden seien. Wenn ich nur wüsste, warum?«, grübelte ich.
    Zwei unserer Leute blieben da, um nochmals ganz genau zu prüfen, ob der geheimnisvolle Mieter nicht doch etwas zurückgelassen hatte. Wir anderen fuhren wieder hinunter. Gerade war der Leichenwagen angekommen und zugleich mit diesem die Mordkommission der Stadtpolizei. Der Leiter war ein mir unbekannter Detective-Lieutenant namens Foster, dem ich alles sagte, was ich wusste.
    »Hier ist die Brieftasche des Toten«, meldete der Sergeant des Streifenwagens. »Sie sagten doch vorhin, Sie wollten nachsehen, wer er ist.«
    Ein Geschoss war genau durch die Tasche gegangen. Ich kramte den Inhalt durch. Der Ausweis lautete auf den Namen Donald Stocks. Die Wohnung befand sich merkwürdigerweise in Washington und zwar in der Commings Street. Das war immerhin erstaunlich. Dann fiel mir eine Mitgliedskarte des »Gouverneurs Club« in die Hände. Ferner fanden sich einige Geschäftskarten, die die Berufsbezeichnung »Industriemakler« trugen.
    Wir sahen uns an, dachten uns unser Teil. Der Tote war einer der Vermittler und Agenten gewesen, die die Regierungsstellen belagern, um für alle möglichen Firmen Aufträge hereinzuholen. Es war durchaus anzunehmen, dass der Mann großes Interesse an der Erfindung von Professor Burns gehabt hatte. Phil und ich verständigten uns mit einem Blick. Unsere Gedanken behielten wir für uns.
    Wir schickten vorsichtshalber einen unserer Leute mit Enid zum Flugplatz. Dann riefen wir Oberst Lamont in Washington an, um ihn zu bitten, das Haus des Professor Burns beobachten und seine Tochter beschützen zu lassen. Wenn die Gangster darauf gekommen waren, Enid wisse etwas, so befand sie sich in Gefahr. Die Leute hatten uns bewiesen, dass sie nicht gesonnen waren, lange zu fackeln.
    Als ich dann endlich nach Hause fuhr, begleitete mich Phil.
    »Ich denke«, meinte er, »es wäre am besten, wenn einer von uns sich noch einmal nach Washington begibt. Irgendetwas an der Sache stinkt gewaltig. Ich zweifle zwar nicht am Tod von Professor Burns, aber ich kann mir nicht denken, dass die Unterlagen, die man in seiner Aktentasche gefunden hat, alles sind, was vorhanden war und wahrscheinlich noch vorhanden ist. Dieser Ansicht schienen auch andere Leute zu sein, zum Beispiel dieser Stocks, der heute daran glauben musste. Wegen eines Phantoms wird kein Mensch erschossen. Ich möchte darauf schwören, dass sich die wirklich kostbaren Aufzeichnungen von Burns bis vor einer Stunde noch in diesem schäbigen Apartment befanden.«
    »Das würde auch mit dem übereinstimmen, was Oberst Lamont uns heute Morgen am-Telefon sagte.

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