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0132 - Wir und der Raketenprofessor

0132 - Wir und der Raketenprofessor

Titel: 0132 - Wir und der Raketenprofessor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und der Raketenprofessor
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ich im Laufe der Jahre hinter mich gebracht haben«, sagte ich. »Ich kann nichts Besonderes dabei finden.«
    »Sie nicht, aber ich. Wenn Sie die Leute, die heute anwesend sind, kennen würden, so wären Sie erstaunt, wie viele Vorzimmerhaie und Spitzel aller Konzerne sich eingefunden haben. Der Teufel soll sie holen!« Er schlug mit der Faust auf den Tisch. »Alles ist getan worden, um die Sache Burns totzuschweigen, aber jeder redet darüber und jeder weiß etwas. In Wirklichkeit haben sie alle keine Ahnung. Welches ist Ihre Ansicht über diese Schweinerei?«
    »Das ist schwer zu erklären, Major. Burns hat Selbstmord begangen, und wenn mich nicht alles täuscht, sind die Unterlagen, auf die alle Welt scharf ist, verschwunden. Ich traue dem Burschen zu, dass er sie vernichtet hat, bevor er ins bessere Jenseits abreiste.«
    »Möglich, aber eine derartige Handlungsweise passt nicht zu ihm. Er hielt sich für ein Genie, und ich glaube, er war auch wirklich eins. Er würde niemals das vernichtet haben, was ihn hätte berühmt machen können. Er hat das Zeug versteckt, oder es ist ihm gestohlen worden.«
    »Um das herauszufinden, bin ich hier«, meinte ich und kippte den Whisky, den er mir eingeschenkt hatte. »Ich dachte, Sie könnten mir vielleicht einen Tipp geben.«
    »Keine Ahnung. Ich zerbreche mir den Kopf darüber. Ich hoffte, Sie seien weitergekommen.«
    So redeten wir noch einige Zeit hin und her. Dann meinte er:
    »Gehen wir unters Volk. Ich bin zwar sicher, dass noch keiner meiner lieben Gäste mich vermisst hat, aber man muss sich ja schließlich zeigen.«
    Er stand auf. Er hatte eine große, athletische Gestalt und sah auch sonst recht gut aus. Major Fowley war das, was man einen Frauentyp nennt - aber dumm war er bestimmt nicht.
    Höflich öffnete er die Tür und ließ mir den Vortritt. Inzwischen war die allgemeine Unterhaltung um drei Drinks lauter geworden als vorher. Die ganze Party näherte sich dem Zustand allgemeiner Trunkenheit. Nur der Dünne mit der Brille hockte noch auf dem Sofa. Die blonde Shirley war wieder verschwunden.
    Major Fowley nickte nach rechts und links, schüttelte ein paar Hände, lächelte mit erzwungener Freundlichkeit. Ich hörte Namen, die mir absolut nichts sagten, und dann sah ich plötzlich ein bekanntes Gesicht. Es war Mr. Alfons Menendez, der, mit einem blendend weißen Dinnerjackett über der Smokinghose, hereinkam. Er strich sich über das kleine Schnurrbärtchen eine Bewegung, die für ihn charakteristisch zu sein schien und steuerte in Richtung Bar.
    Er hatte noch nicht die Hälfte des Weges zurückgelegt, als die blonde Shirley ihm in den Weg kam. Sie hielt ein leeres Glas in der Hand und war wieder auf der Suche nach jemandem, der es ihr füllen sollte. Dabei hatte sie bestimmt schon mehr als genug.
    »Hallo, Alfonso, Darling!« Sie drückte einem der jüngeren Offiziere das Cocktailglas in die Finger, stürzte sich auf den Mexikaner und legte ihm die Arme um den Hals.
    In diesem Augenblick sprang der Mann, den ich für ihren Gatten hielt, auf. Mit zwei Schritten hatte er die beiden erreicht.
    »Verfluchter Mexikaner!«, fauchte er. »Lass meine Frau in Ruhe.«
    »Es tut mir leid, Dr. Gates«, erwiderte Menendez grinsend, ohne den Versuch zu machen die Blonde abzuschütteln. »Ich lasse sie in Ruhe. Ich kann nichts dafür, wenn sie mich nett findet.«
    »Er ist auch nett, Ralph.« Sie lachte herausfordernd und ließ ihn endlich los. »Viel amüsanter als du.«
    Shirley Gates war augenscheinlich restlos betrunken. Ihr Mann packte sie mit der Linken am Arm. Seine Stirn hatte sich gerötet und wenn Major Fowler nicht in letzter Sekunde dazwischen gesprungen wäre, hätte sie eine herrliche Ohrfeige bezogen.
    »Immer mit der Ruhe, Doktor«, bat er lächelnd und hielt ihn am Handgelenk fest. »Immer mit der Ruhe! Es ist hierzulande nicht üblich, seine Frau in aller Öffentlichkeit zu prügeln. Am besten tragen Sie Ihre ehelichen Zwistigkeiten zu Hause aus.« Er schwieg einen Augenblick und meinte dann trocken: »Es tut mir leid, Doktor, das Sie schon so früh gehen müssen. Hallo, Jim!« Die Ordonnanz stand wie aus dem Boden gewachsen neben ihm. »Gib Dr. Gates seine Garderobe und fahr ihn nach Hause!«
    »Shirley, du gehst mit!« Der Mann war sich zu spät der lächerlichen Rolle bewusst geworden, die er in seiner Eifersucht spielte.
    »Du gehst.« Shirley lachte schrill. »Ich finde es hier noch sehr nett.«
    »Du gehst mit!«, wiederholte er wütend.
    Da drehte sie

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