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0133 - Der Mumienfürst

0133 - Der Mumienfürst

Titel: 0133 - Der Mumienfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim von Koblinski
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war sicher, daß es mit Hilfe der Trennung von physischem Körper und Astralleib gelingen würde.
    Was Zamorra nicht wußte, war die Tatsache, daß Inez Ruiz den Eingang des Tempels bewußt gesehen hatte. Aber sie würde ihm, wäre sie jetzt hier, nicht sagen können, wo sich diese Stelle befand.
    Professor Zamorra beschloß, jetzt sofort einen Versuch zu unternehmen. Schon einmal hatte er seinen astralen Körper auf Reisen geschickt und war dadurch mit Pachachuti in Verbindung gekommen.
    Da er auch jetzt damit rechnen mußte, wollte er seine gesamte Konzentration auf Nicole richten. Möglicherweise ließen sich dadurch andere Faktoren ausschließen. Es war ein Versuch, schließlich waren ihm nicht alle Fähigkeiten der beiden Mumienfürsten bekannt.
    Er wußte, daß eine astrale Projektion nach den bisherigen Ereignissen stärkster Konzentration bedurfte, daß es ihn also enorme Kräfte kosten würde. Dennoch wollte er es versuchen - nein, mußte es, allein schon Nicoles wegen.
    Professor Zamorra legte die Hände an die Schläfen, schloß die Augen und konzentrierte sich auf Nicole. Einpegeln nannte er es. Mitunter schaffte er es in wenigen Sekunden, aber er hatte auch schon mal mehr als zehn Minuten benötigt. Hinterher war er in Schweiß gebadet gewesen.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis er dieses Klopfen in den Schläfen und im Hinterkopf verspürte, das den Beginn der außerkörperlichen Projektion ankündigte.
    Professor Zamorra sah plötzlich gleißende Helle um sich herum, aus imaginären Tälern stieg gelblicher Nebel auf, in dem er sich Sekunden darauf wiedersah.
    Die Trennung war noch nicht ganz vollzogen. Als sein Astralleib über dem Nebel schwebte und die silbern glänzende Schnur sichtbar wurde, die ihn mit dem physischen Körper verband, blieb nur noch wenig Zeit bis zur endgültigen Abnabelung.
    Beim ersten Mal hatte Zamorra Furcht gehabt, als sich die beiden Körper voneinander lösten, aber später war ihm bewußt geworden, daß dies nur in seiner Einbildung geschehen war. Der Wille, beide Körper wieder zu vereinen, genügte jederzeit, um sich schnell in sich zurückziehen zu lassen - unabhängig davon, ob die Schnur vorhanden war oder nicht.
    Es hatte lange gedauert, ehe Professor Zamorra soweit war, die Bilokation zu vollziehen, wie Parapsychologen die astrale Projektion auch nennen. Zwei Wissenschaftler, Kapazitäten auf diesem Gebiet, hatten ihm dabei geholfen. Inzwischen war er längst ein Meister auch in diesem Fach.
    Zamorra, der nach wie vor in Nähe des Jeeps saß, sah sich plötzlich seinem Doppelgänger gegenüber. Er sah ihn an, ohne dabei die Hände von den Schläfen zu nehmen.
    »Ich gehe«, sagte sein zweites Ich, »verfolge meinen Weg und merk ihn dir! Ich führe dich zum Sonnentempel!«
    »Gut. Und werde ich mit Nicole sprechen können?« fragte Zamorra. Er sprach laut und deutlich, hörte sich selber reden - genauso wie sein astrales Ebenbild.
    »Du wirst sie sehen und mit ihr sprechen können«, drang Zamorras andere Stimme an sein Hirn.
    Dann drehte sich der Doppelgänger um und ging davon. Der Weg führte in einen schmalen Canyon bis zu einer von der Natur geschaffenen Treppe. Sie war unregelmäßig und ihre Stufen unterschiedlich hoch, zum Teil bröckelig.
    Langsam stieg er nach oben - bis zu einer Plattform über dem Canyon. Er ging weiter, auf eine Felswand zu, blieb plötzlich stehen, als wäre er gegen eine unsichtbare Mauer geprallt.
    In der steinernen Wand zeichneten sich langsam Quadern ab, die grünlich schimmerten. Sie schälten sich förmlich aus dem Gestein heraus, und er hatte den Eindruck, als wäre es ein in Entwicklerlösung schwimmendes Foto.
    Jähes Dröhnen ließ ihn zusammenzucken. Er erlebte dasselbe wie Inez Ruiz, bevor die Mumienreiter sie holten.
    Der Boden unter ihm schwankte, es krachte, dröhnte, polterte. Risse zeigten sich im Felsgestein, schwefliger Gestank breitete sich aus.
    Doch die Mumien auf ihren Schimmeln zeigten sich nicht. Zamorras Doppelgänger ging auf den von Quadern eingefaßten Eingang zu, verschwand für Sekundenbruchteile.
    Als er wieder zu sehen war, befand er sich in einem Raum, der kein Fenster aufwies. Es war dunkel, aber Zamorra sah alles. Vor allem Nicole, die auf einer Holzpritsche lag und sich aufrichtete, als er zu sprechen begann.
    »Hörst du mich, Nicole?«
    Sie nickte nur.
    »Kannst du nicht sprechen?« wollte er wissen.
    Ihr Mund öffnete sich.
    »Ich kann! Warum bist du gekommen? Du kannst mir nicht

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