0133 - Roboter, Bomben und Mutanten
Städteklasse stießen in die Atmosphäre Panotols vor. Mittelgroße Atombomben wurden rings um den Stützpunkt abgeworfen. Die Blitze der gewaltigen Explosionen reichten bis in die obersten Schichten der dünnen Atmosphäre. In unmittelbarer Nähe der THEODERICH wurde ein weiterer Fragmentraumer zerrissen. Mit jedem Schuß aus dem Fiktivtransmitter schmolz die Zahl der Superbomben dahin. Major Slide Nacro, der den Transmitter bediente, äußerte über den Lautsprecher ähnliche Befürchtungen. „Wir haben noch vierzehn Bomben, Sir", sagte er. „Dann werden wir uns zurückziehen müssen." Die Posbis hatten längst erkannt, daß das Solare Flaggschiff der gefährlichste Gegner war. Sie konzenrierten sich auf den Beschuß der THEODERICH. Claudrin blieb manchmal nichts anderes übrig, als blitzschnell in die Librationszone einzutauchen, wenn er nicht riskieren wollte, die Schutzschirme unter dem wütenden Strahlenfeuer des Feindes vernichten zu lassen. Die übrigen Schiffe der Solaren Flotte beschäftigten die Posbis so stark, daß diese nicht daran denken konnten, Schiffe auf Panotol zu landen. Immer wieder stießen kleine Verbände von Kugelraumern blitzschnell zu. Aber nur in den seltensten Fällen gelang es ihnen, Schaden zuzufügen. Ohne die THEODERICH und den unersetzlichen Fiktivtransmitter wäre die Schlacht sehr ungleich gewesen. Bei den nächsten Angriffen ver- zeichnete Nacro zwei Fehlschüsse, denn die Kommandanten der Fragmentraumer schien sich immer besser auf die neue Waffe einzustellen. „Noch elf Bomben, Perry", sagte Bully und hob beide Hände mit gespreizten Fingern in die Höhe. „Es wird Zeit, daß wir die Kampfroboter aussetzen. Marshall hat bestimmt schon mit seiner Befreiungsaktion begonnen."
„Gut", stimmte Rhodan zu. Er tippte Claudrin leicht auf die Schulter. „Gehen Sie dicht an Panotol heran, Kommodore", sagte er. In den Schleusen der THEODE- RICH sammelten sich die absprungbereiten Kampfmaschinen.
Jede einzelne war mit einem Raketenwerfer ausgerüstet, die kleine Atombomben von Handgranatengröße verfeuerten. Zehntausend Roboter sollten die Posbis auf der Oberfläche Panotols angreifen.
Marshall und seine Männer sollten dann die entstehende Verwirrung ausnutzen. Mit sicheren Griffen steuerte Claudrin das riesige Schiff. Alle Handhabungen waren ihm in Fleisch und Blut übergegangen. Er war mit dem Schiff verbunden, fast noch stärker als mit der IRONDUKE oder der legendären FANTASY. Dabei schien der Epsalgeborene nicht einmal die körperlichen Voraussetzungen mitzubringen, denn durch seine wuchtige Gestalt wirkte er unbeholfen. Rhodan beobachtete, wie drei Fragmentraumer die Verfolgung der THEODERICH übernahmen.
Claudrin hatte sie schon entdeckt. Während der Landung der Roboter mußte das Flaggschiff für wenige Augenblicke in Ruhestellung gehen. Solange die Posbis aber so dicht bei ihnen waren, durften sie das nicht riskieren. Rhodan wußte, daß keine noch so gekonnte Leistung Claudrins die Verfolger lange genug abschütteln konnte. Das lag daran, daß die Roboter genau über dem Stützpunkt aus den Schleusen springen mußten. Sie waren dazu bestimmt, sofort zum Einsatz zu kommen. „Sie haben sich an unsere Fersen geheftet", stellte Bully grimmig fest. Die Fragmentraumer flogen in Dreiecksformationen, wobei sie ständig ihre Flugbahnen wechselten, ein Manöver, das den Terranern Schwierigkeiten beim Abschuß der Bomben bereiten sollte. „Major", rief Rhodan in das Mikrophon. „Wir haben unliebsame Be- gleiter."
„Ich habe sie bereits gesehen, Chef", erwiderte Nacro.
„Wir müssen sie loswerden, selbst wenn es die letzten Bomben kostet", sagte Rhodan ruhig. „Claudrin kann unmöglich abstoppen, solange wir verfolgt werden." Auf dem Bildschirm sah Rhodan die unwirklich aussehenden Schiffe des Gegners schnell näher kommen. Die bizarre Würfelform bedeutete für einen terranischen Raumfahrer nach wie vor einen Anachronismus im Raum.
Der Lichtblitz der ersten explodierenden Gigatonnenbombe fegte über den Bildschirm. Die Helligkeit war so stark, daß Rhodan nichts sehen konnte, außer dieser grellen Energiewolke.
Dann schossen zwei Fragmentraumer aus dem Glutmeer der Vernichtung heraus, und die Schutzschirme der THEODERICH erbebten unter dem Angriff. Nacros nächster Schuß brachte keinen Erfolg. Claudrin mußte das Kugelschiff aus der Gefahrenzone reißen.
Verbissen blieben die Posbis hinter ihnen, aber Nacros zweite Bombe traf ihr Ziel. Das letzte Fragmentschiff zog
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