0133 - Schiffe, Schätze, scharfe Schüsse
die gehen konnten, im Hof zusammentreiben. Eine andere Möglichkeit hatten wir nicht.
Minuten später standen wir einer Menge beklagenswerter Geschöpfe gegenüber. Wir gingen an ihnen vorbei. Sie bückten uns mit seltsamen Gesichtem an. Ich erkannte Lame an den Augen, die ich im vagen Licht der Nacht in Steiners Zimmer im Comell-Hospital gesehen und nicht vergessen habe. Er hatte sein Haar kahl geschoren und die Hände merkwürdig unter dem Anstaltskittel vergraben.
Ich trat auf ihn zu. Kurz bevor ich ihn erreichte, riss er eine Maschinenpistole unter seinem Kittel hervor. Bevor er abdrücken konnte, brach er von zwei Schüssen getroffen zusammen.
***
Aufmerksam hörte Mister High sich unseren Bericht an. Zuerst hatte ich von meinen Erlebnissen erzählt, während Phil dann das Ende berichtete. »Eines steht fest«, schloss mein Freund, »durch den Mord an dem Anwalt Steiner gelang es uns eine Spur aufzugreifen, die uns schließlich ins Home of Peace führte. Wir entdeckten darin ein gefährliches Räubernest. Wir haben es ausgehoben. Leider konnten wir die beiden führenden Gangster Dr. Lame und Dr. Seigel nicht lebend fassen.«
»Wir müssen deren Personalien noch nachprüfen«, warf Mr. High ein. »Ich würde mich nicht wundem, wenn es sich bei ihnen um keine echten Ärzte handelte.«
»Die Geschichte, die uns Seigel von einem angeblichen Patienten erzählte, der sich Dr. Lame nenne, könnte durchaus stimmen. Was mir aber wichtiger erscheint: Wir haben keine Beziehung zu dem-Telefongespräch feststellen können, das Steiner mit Jerry führte. Darin sprach er von der Ermordung des Mr. Driggs. Driggs aber lebt, wie wir alle wissen. Steiner sprach von ungeheuerlichen Dingen. Nun, was wir entdeckt haben, war keineswegs geheuer, aber ich sehe keinen Zusammenhang mit dem Driggs-Konzern oder mit Mr. Driggs.«
Mr. High hatte noch irgendeinen Trumpf im Hintergrund. Das sah ich an seinem Lächeln.
»Seltsame Geschichte«, meinte Phil. »Wir haben da ein Nest von Gangstern/ ausgehoben, aber wir wissen gar nicht wieso sie Gangster waren. Das einzige, was sie sich zu Schulden kommen ließen, war der Mordversuch an Jerry und ihr bewaffneter Widerstand, als wir das Home of Peace durchsuchten.«
»Das würde schon genügen«, warf ich ein. »Abgesehen davon, dass sich in diesem Haus allerhand feststellen lassen wird, was das Tageslicht zu scheuen hatte.«
»Ihr seid essen gewesen, habt euch gewaschen und inzwischen sind zwei Stunden vergangen. Unsere Leute waren nicht untätig. Sie haben das Haus auf den Kopf gestellt. Die Männer vom Erkennungsdienst sind jetzt noch an der Arbeit.«
»Nun sagen Sie es schon, Chef«, erwiderte ich erwartungsvoll.
»Eins nach dem anderen«, belehrte mich Mister High. »Zunächst fand man unter den Kranken einen Mann namens Joe Miller. Kein interessanter Name. Aber das Gesicht fiel unseren Leuten auf. Miller heißt in Wirklichkeit Joe Jackson und wird seit einem Jahr wegen doppelten Raubmordes gesucht. Vielleicht erinnert ihr euch noch daran.«
Natürlich erinnerten wir uns.
»Wurden noch mehrere solcher Vögel entdeckt?«, wollte Phil wissen.
»An Willi Bandara erinnert ihr euch sicher noch. Auch er ist dort Er hätte um ein Haar einen unserer Männer erschossen, als sie ihn verhören wollten.«
»Dann wäre unser Home of Peace ein hübscher Aufenthaltsort für gesuchte Verbrecher gewesen. Ein anderer Name, eine Krankheit, und schon ist der Mann vor jeder Verfolgung geschützt.«
»Ich glaube, dabei handelte es sich nur um einen Nebenverdienst Ein Geschäft, das man so unter der Hand mitgemacht hat Wir haben noch zwei interessante Personen entdeckt Mr. Benthill und Mr. Perrow. Beide wurden vor sechs Monaten als vermisst gemeldet. Sie wurden ganz eindeutig gegen ihren Willen dort festgehalten.«
Phil pfiff durch die Zähne. »Das ist Ja toll. Eine Art Privatgefängnis. Kommen wir hier vielleicht wieder zu Mr. Steiner und dem nicht erfolgten Morden Mr. Driggs zurück?«
»Noch nicht«, meinte Mister High. »Aber etwas anderes könnte zu ihnen führen.«
»Sie haben sich den dicksten Hund für das Ende aufgehoben«, grinste ich.
»Sie haben Recht, Jerry.« Mister High lächelte. »Im Keller entdeckten unsere Beamten Rauschgift in einer Menge, mit der man ganz New York vergiften könnte.«
»Donnerwetter«, murmelte Phil. »Und wo kommt das Zeug her?«
»Das wissen wir noch nicht. Es scheint sich um eine Art Umschlagsplatz gehandelt zu haben. Hier konnten Arzneimittel ausgeladen
Weitere Kostenlose Bücher