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0136 - Bestien der Unterwelt

Titel: 0136 - Bestien der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Beobachtungen nicht richtig. Er erwartete, das verwundete Tier auf dem Wasser aufschlagen zu sehen.
    Statt dessen aber fing es sich knapp über der Wasseroberfläche, nicht weiter als fünfzig Meter hinter dem Heck des Bootes. Und dann kam es mit der Macht und Schnelligkeit eines Gewitters heran.
    „Jetzt hat er uns gleich!” meinte Lofty neben Ron, legte in aller Seelenruhe den rechten Unterarm auf die Bootskante und gab rasch hintereinander drei Schüsse ab.
    Der Ballon war jetzt heran. Ron sah die graue Wand vor sich aufragen. Voller Wut feuerte er eine ganze Serie von Schüssen gegen die Bestie ab.
    Das gab dem Tier den Rest. Mit pfeifendem Zischen drang die Luft durch die Schußwunden in das Vakuum des Hohlkörpers. Der Ballon fiel zusammen. Klatschend schlug die leere Hülle auf das Wasser und begann zu versinken.
    Meech hatte sich inzwischen der anderen Verfolger angenommen. Ron nahm sich Zeit, ihm beim Schießen zu beobachten, als er sah, daß weiter hinten schon weitere sechs Hüllen dabei waren, im Wasser zu verschwinden. Meech feuerte auf jeden Ballon nur einmal. Wenigstens sah es so aus. In Wirklichkeit gab er zehn rasch aufeinanderfolgende Schüsse ab.
    Ohne Meech, überlegte Ron, wäre alles von vornherein verloren gewesen. Meech fertigte die Gegner ab wie Tontauben auf dem Schießstand. Sie hatten keine Chance, an das Boot heranzukommen.
    Als sechzehn von ihnen auf dem Wasser trieben oder schon gesunken waren, schienen die übrigen einzusehen, daß sie keinen Erfolg haben würden. Sie drehten ab und trieben gemächlich zum Land zurück.
    Ron lehnte sich zurück und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    „Gerechter Himmel!” stöhnte er. „Was für eine alptraumhafte Tierwelt!” Er fühlte sich miserabel. Er ließ sich auf die Seite fallen und ruhte eine Weile auf dem rechten Ellbogen. Lofty lehnte noch immer über der Bootskante und sah den leeren Ballonhüllen nach, wie sie immer tiefer in das Wasser versanken. Meech war aufgestanden und sah sich nach allen Seiten um.
    „He”, rief Ron, „ihr seid mir überhaupt noch eine Erklärung schuldig! Woher kommt das Boot? Und wie bin ich der scheußlichen Bestie entkommen?” Ohne in seiner Aufmerksamkeit nachzulassen, antwortete Meech: „Die zweite Frage läßt sich am leichtesten beantworten, Sir. Lofty Patterson und Captain Randall hatten sich rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Als wir sahen, wie das Tier Sie faßte, begannen wir zu schießen. Im Grunde genommen erlebten wir das gleiche wie vor ein paar Minuten. Die Haut schloß sich acht Mal über einer frischen Wunde. Zum Verschließen der neunten reichte die Kapazität offenbar nicht mehr aus. Der Körper wurde schlaff. Das gab Ihnen die Möglichkeit zu entkommen, Sir.” Ron seufzte: „Und ich dachte, ich hätte es aus eigener Kraft geschafft. Weiter! Was ist mit dem Boot?” „Ich fand das Boot...”, Meech machte eine kaum merkliche Pause, dann fuhr er lauter fort: „Unruhiges Wasser voraus, Captain Randall! Etwas kommt mit hoher Geschwindigkeit auf uns zu!” Ron richtete sich auf und sah nach vorn. Auch Larry hatte sich aus seinem Sitz erhoben, um besseren Überblick zu haben.
    „Ich kann nichts sehen!” schrie er. Der Wind trug die Worte zum Heck des Bootes.
    Ron kniff die Augen zusammen und entdeckte weit draußen am Horizont eine dünne, weißschimmernde Linie, sie reichte nach rechts und links, so weit er sehen konnte.
    Schaum, dachte er. Ein Sturzsee oder so irgend etwas.
    „Können wir ausweichen?” fragte er Meech.
    Meech schüttelte den Kopf.
    „Nein, Sir. Wir befinden uns anscheinend mitten in der Zone der Unruhe. Nach rechts und links ist es zu weit, als daß wir eine Chance hätten davonzukommen. Allerdings müssen wir uns trotzdem nach links halten. Jeder Meter, den wir näher zum Ende der Front sind, kann über Tod und Leben entscheiden.” Er hatte laut genug gesprochen, so daß Larry ihn selbst durch den Fahrtwind hindurch verstehen konnte. Larry riß sofort das Steuer herum und hielt scharf nach links. Das Boot hob sich unter einem kräftigen Satz zu drei Vierteln aus dem Wasser und preschte mit erhöhter Geschwindigkeit vorwärts.
    Durch die Windschutzscheibe von dem Pilotensitz konnte Ron die breite Schaumkrone wachsen sehen. Er begann zu begreifen, daß es eine ungeheure Sturzwelle sein mußte, die da auf sie zuraste.
    Larry hatte inzwischen den Kurs weiter geändert. Das Boot fuhr jetzt in Winkeln von je fünfundvierzig Grad zur Front der Schaumkrone und

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