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0136 - Die Feuerhexe

0136 - Die Feuerhexe

Titel: 0136 - Die Feuerhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dann schnellte seine Hand vor, und er grapschte nach dem Hörer.
    »Ja«, meldete er sich.
    »Mr. Savino?«
    »Ja, zum Henker.«
    »Oberinspektor Sinclair«, sagte jemand, »kann ich Sie für ein paar Minuten sprechen?«
    Savino zuckte ein heißer Strahl durch den Körper, erreichte sein Herz und ließ es laut trommeln. »Ich wüßte nicht, was wir uns zu sagen hätten, Oberinspektor…«
    »Aber es geht um Leben und Tod.«
    »Das ist mir egal. Lassen Sie mich in Ruhe! Ich bin Ihnen nichts schuldig.«
    Er legte auf.
    Dann stützte er sein Gesicht in beide Handflächen und begann zu überlegen.
    Vielleicht hätte er doch nicht auflegen und sich lieber der Polizei stellen sollen. Wenn er ausgepackt hätte – Himmel, das wäre ein Ding. Dann konnte sich Costello warm anziehen. Aber konnte er das wirklich? Konnte man ihm überhaupt etwas beweisen? Nein, der war zu schlau und zog sich zurück. Costello schickte nur seine Leute vor, die für ihn absahnten.
    Costello legte man nicht rein. Den schaffte keiner, auch die Polizei nicht.
    Man konnte höchstens mit ihm zusammenarbeiten und ihn bitten.
    Ja, das wollte er tun.
    Nick hob den Hörer ab. Er schaute in sein Notizbuch und drückte die Nummer Costellos in die Tastatur.
    Dreimal läutete er durch. In der Zeit begann Nick regelrecht zu fiebern.
    Dann wurde abgehoben. Eine rauhe Männerstimme fragte: »Hallo?«
    »Mein Name ist Nick Savino. Ich möchte Mr. Costello sprechen. Ist das zu machen?«
    »Kommt darauf an.«
    »Sagen Sie ihm, daß Nick Savino am Apparat ist. Er wird wissen, um was es geht.«
    »Warten Sie!«
    Nick wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. Seine Wangenmuskeln zitterten, und er hatte Mühe, seine Hände ruhig zu halten.
    Wie würde Logan Costello reagieren?
    Er sollte es gleich erfahren. Als er das »Hallo, Nick« hörte, wußte er, daß nichts zu gewinnen war, denn die Worte waren völlig unverbindlich und kalt ausgesprochen worden.
    »Entschuldigen Sie die Störung, Sir«, sagte Nick. »Aber ich habe ein Problem…«
    »Ja, ich hörte von Ihrem Pech. Das ist wirklich bedauerlich. Für Sie natürlich, mein Lieber. Doch wie ich hörte, hat man Ihnen eine Frist gesetzt.«
    »Darüber möchte ich mit Ihnen reden, Sir…«
    »Die Frist ist bald abgelaufen. Meine Leute kommen zu Ihnen. Sagen Sie Ihnen alles, was Sie wissen, und sorgen Sie in Ihrem eigenen Interesse dafür, daß die beiden nicht mit leeren Händen zurückkommen. Haben wir uns verstanden?«
    »Ja, Sir.«
    Die Verbindung war unterbrochen, und Savino starrte noch einige Sekunden auf den Hörer. Dann stieß er einen wilden Fluch aus, warf dabei einen Blick zur Uhr und erschrak.
    Nur noch 30 Minuten.
    Das würde verdammt knapp werden. Savino stand auf. Wieder dachte er an Flucht. Aber wo sollte er hin in dieser kurzen Zeit?
    Nein, das hätte er sich früher überlegen sollen. Jetzt kam er nicht mehr weg. Costellos Leute würden ihn überall finden.
    Da hörte er das Lachen.
    Spöttisch, hämisch, triumphierend…
    Savino wirbelte herum.
    Das Lachen war hinter seinem Rücken aufgeklungen, doch dort befand sich niemand.
    Er zog seine Pistole.
    Lauernd blieb er stehen. Seine Blicke strichen durch den Büroraum, er bückte sich und schaute sogar unter dem Schreibtisch nach, doch von dem Lacher war nichts zu sehen.
    Und doch hatte er sich nicht getäuscht.
    »Nick!«
    Jetzt sprach ihn der andere direkt an. Nein, nicht der andere. Die andere.
    Eine Frauenstimme…
    Kalt rieselte es Savino über den Rücken. Er drehte sich auf der Stelle. Irgendwo mußte diese Person doch zu finden sein. Vielleicht am Fenster.
    Er lief hin, zog den Vorhang zur Seite und schaute hinaus, wo die einsame Laterne an der Verladerampe brannte.
    Keine Spur.
    »Ich werde noch wahnsinnig«, flüsterte Savino. »Verdammt, ich werde noch wahnsinnig.« Er nagte auf der Lippe. Dabei sah er nicht, wie sich der Locher von seinem Schreibtisch erhob und in der Luft stehenblieb.
    »Sieh her, Nick!« Savino fuhr herum.
    Da sah er das Unwahrscheinliche. Der Locher schwebte über der Schreibtischplatte, und es schien, als würde er von unsichtbaren Händen festgehalten.
    Dann fiel er nach unten. Es krachte. Die Plastikhüllen zweier Kugelschreiber zerplatzten, als sie von dem Locher getroffen wurden.
    »Nick, du kommst hier nicht mehr raus!«
    Wieder die Frauenstimme. Und jetzt hörte Savino auch den Haß heraus. »Verdammt!« schrie er. »Wer und wo bist du? Warum versteckst du dich? Zeige dich, verdammt!« Er hielt die 08 fest

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