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0136 - Die Feuerhexe

0136 - Die Feuerhexe

Titel: 0136 - Die Feuerhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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keinen Besuch abstatten?«
    »Jetzt?«
    »Klar.«
    »Und der andere? Dieser Charles Lomax?«
    Ja, das war unser schwacher Punkt. Wir hatten ja einige zur Auswahl. Aber wer von denen war es? Es würde verdammt schwierig sein, dies herauszubekommen. Aber ich mußte es versuchen, es ging einfach kein Weg daran vorbei.
    Zum Glück hatten alle vier Telefon. Obwohl es schon spät am Abend war, rief ich an.
    Beim ersten meldete sich eine brummige Männerstimme. Ich stellte mich mit meinem Dienstgrad vor und erkundigte mich, ob in der letzten Zeit irgend etwas Außergewöhnliches vorgefallen sei.
    »Ja«, knurrte der Mann.
    »Und?«
    »Meine Alte ist mir abgehauen.« Damit legte er auf.
    Den nächsten Lomax bekam ich nicht an den Apparat. Der war unterwegs. Seine Frau erzählte mir, daß er als Vertreter arbeitete.
    Der dritte Anruf. Ich erwischte einen Rentner, der sich gerade hingelegt hatte. Auch bei ihm bekam ich keine Spur.
    Blieb nur der vierte. Diesmal meldete sich eine Frauenstimme.
    Ich stellte mich wiederum vor, und die Frau erschrak, als sie hörte, daß ich von der Polizei war.
    Ich beruhigte sie aber und fragte nach ihrem Mann.
    »Der ist im Theater. Mein Mann ist Regisseur. Er leitet eine Hauptprobe.«
    »Wann kommt er zurück?«
    »Bestimmt erst in den Morgenstunden.«
    »Können Sie mir den Namen des Theaters nennen?«
    »Ist auch wirklich nichts geschehen?« erkundigte sie sich besorgt.
    »Nein. Es geht um eine reine Routineermittlung. Gegen Charles liegt nichts vor.«
    Ich bekam den Namen. Royal Garden Theater. Es lag in der Nähe vom Hyde Park. Ich bedankte mich und legte auf.
    »Bist du schlauer geworden?« fragte Suko.
    »Leider nein.«
    »Und jetzt?«
    »Kümmern wir uns um Savino.«
    »Okay.«
    Ich schaute auf die Uhr. Noch eine Stunde bis Mitternacht. Und die Tageswende ist irgendwie eine Zeit für Geister und Dämonen.
    Da schlagen sie gern zu – auch Hexen.
    »Kennst du den Weg?« Suko war schon an der Tür. Er hatte sich bewaffnet, trug die Dämonenpeitsche und eine Beretta. Ich hatte zusätzlich noch die Gemme in der Tasche und auch den Dolch eingesteckt.
    »Wir werden ihn schon finden«, erwiderte ich und verließ die Wohnung.
    Die Hexe war doch schlauer, als ich annahm. Sie schaffte es wirklich, uns auf Trab zu halten. Hinzu kam ihre Grausamkeit, was Dr. Sprides Tod bewies. Diese Godwina mußte wirklich mit Haß aufgeladen sein.
    Der Bentley stand startbereit. Kaum roch er den Zündschlüssel, als der Motor ansprang.
    Die Reifen jaulten, als ich mit dem schweren Wagen durch die Tiefgarage kurvte und die Auffahrt ansteuerte. Wenig später fuhren wir hinaus in die stockdunkle Nacht. Ich hatte geschworen, daß die Hexe den Sonnenaufgang nicht mehr erleben sollte…
    ***
    Die beiden Mafiosi hießen Richard Blake und Morg Victim. Trotz ihrer nicht italienischen Namen arbeiteten sie bereits seit Jahren für die »Ehrenwerte Gesellschaft«. Überhaupt gab es in Costellos Bande kaum Mitglieder aus dem europäischen Süden.
    Blake fuhr, während Victim seine Waffe kontrollierte. Er verließ sich auf seinen Colt Python. Sein Kumpan schoß lieber mit der Maschinenpistole, doch diese Waffe hatte er zu Hause gelassen, sie erregte zuviel Aufsehen.
    »Machen wir es mit Schalldämpfer?« fragte Victim.
    »Mir egal.«
    Victim nickte. »Ob er den Stoff hat?«
    »Nie.«
    »Dann stirbt er.« Blake lachte. »Der hat sich den Stoff eiskalt unter den Nagel gerissen, laß dir das gesagt sein. Dafür muß er büßen.«
    Victim grinste hart. Er kannte die Spielregeln, war lange genug im Geschäft. Gelassen zündete er sich eine Zigarette an und schaute dabei aus dem Fenster. Er blies den Rauch gegen die Scheibe, wo er wolkenartig hochquoll.
    Sie näherten sich bereits dem Hafengebiet. Hin und wieder sahen sie auch den Fluß. Wie ein dunkles Band durchschnitt er die Stadt.
    Auf der Wasserfläche spiegelten sich die Lichter einiger Pierleuchten. Wo sie hinwollten, wurde nicht mehr gearbeitet, und das war gut so.
    Blake rollte auf eine Stichstraße zu. Sie war mit Kopfsteinen gepflastert. Im Licht der Scheinwerfer tauchte ein Schild auf, das das Befahren der Straße nur auf eigene Gefahr gestattete.
    Die Federung des Rover dämpfte die Unebenheiten im Boden.
    Gespenstisch sahen die Lagerhäuser und Schuppen aus, deren Fenster wie viereckige, blinde Augen wirkten.
    Eine trostlose Gegend, aber der richtige Platz zum Sterben, wie die Killer fanden.
    Danach würden sie die Leiche in der Themse verschwinden lassen. Eine

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