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0136 - Die Feuerhexe

0136 - Die Feuerhexe

Titel: 0136 - Die Feuerhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Männer, die ihn besuchen wollten. Auch sie würden ihn umlegen, und die Hexe ebenfalls. In dieser Nacht schien sich alles gegen ihn verschworen zu haben. Beides war so unwirklich, daß er nur darüber lachen konnte.
    Jawohl, lachen…
    Und dann drehte er durch.
    Urplötzlich schoß er von seinem Stuhl hoch und rannte auf die Hexe zu. Er wollte sie niederwalzen und danach durch das geschlossene Fenster springen.
    Die Hexe streckte nur einen Arm aus.
    Nick Savino blieb stehen, als wäre er gegen eine Mauer gerannt.
    Er fiel zurück und krachte zu Boden.
    »Narr!« zischte Godwina. »Du Narr. Versuche so etwas nicht noch einmal. Es ist alles schon vorbereitet. Deinem Tod kannst du nicht entgehen.«
    Nick krümmte sich am Boden. Er hatte das Gefühl, einen Stromstoß bekommen zu haben.
    »Hoch mit dir!« befahl Godwina.
    Nick stand auf. Er schwankte, alles drehte sich vor seinen Augen.
    Der Boden wallte auf und nieder. Er kam trotzdem auf die Füße.
    Die Hexe stand an der Tür, schaute ihn scharf an und schloß auf.
    »Raus mit dir!«
    Nick gehorchte. Er konnte einen Blick auf die Uhr erhaschen.
    Zehn Minuten vor Mitternacht!
    Bald würden sie kommen. Und plötzlich sehnte Nick die Ankunft der beiden Mafiosi herbei. Mit ihnen konnte er reden, mit der Hexe nicht. Sie wollte allein seinen Tod.
    Das zeigte sie ihm deutlich. Wieder spürte Nick einen Schlag, der ihn nach vorn warf.
    »Geh schneller!«
    Sie schritten am Haus entlang und erreichten schließlich das Ende des Gebäudes. Dort wandten sie sich scharf nach links. Zwischen der Wand des Baus und dem nächsten Lagerschuppen befand sich ein zehn Yard breiter freier Streifen, über den die Gleise einer Bahn führten.
    Daß die Hexe sich gut informiert hatte, bewies die Tatsache, daß sie dicht vor einer schmalen Leiter stehenblieb. Sie führte auf das flache Dach des Gebäudes.
    »Da hoch!«
    Nick folgte dem Befehl. Ihm war jetzt alles egal. Er hatte sich mit seinem Schicksal abgefunden. Ziemlich schnell stieg er die Sprossen hinauf. Seine Finger umklammerten die kalten Handläufe. Rost rieselte zu Boden. Savino kletterte über den Dachrand und ging ein paar Schritte vor.
    Abrupt blieb er stehen.
    Seine Blicke saugten sich an dem Pfahl fest, den die Hexe inmitten eines Reisigbündels aufgestellt hatte.
    Wie vor 400 Jahren…
    Der Mann drehte sich um. Er schaute Godwina an, die grausam lächelte.
    »Dort wirst du sterben«, sagte sie mit Grabesstimme.
    »Aber ich…« Seine Stimme versagte.
    »Keine Widerrede. Du kommst ebenso ums Leben wie ich. Das ist meine Rache.« Wieder stieß sie den Dealer vor, und der taumelte auf den Pfahl zu.
    Wie die Hexe es geschafft hatte, den Reisig herbeizuschaffen, war ihm egal. Er sah nur seine Hinrichtungsstätte. Irgend etwas lag auf dem Boden und blinkte. Als er näher kam, erkannte er den Gegenstand.
    Eine Kette!
    Halbblind vor Entsetzen wankte der Mann durch den Reisighaufen. Er dachte nicht mehr an Flucht. Die letzten Minuten hatten ihn fertiggemacht, er kam gegen Godwina nicht an.
    Mit dem Rücken stellte er sich gegen den Pfahl. Wie von Geisterhänden geführt, hob die Kette vom Boden ab und umschlang den Mann. Der Dealer spürte, wie sich die Kette zusammenzog, und er spürte jedes einzelne Glied.
    Das Klirren klang wie Höllenmusik in seinen Ohren.
    »Bist du bereit?« fragte Godwina, die vor dem Reisighaufen stehengeblieben war und Savino anschaute.
    »Nein, ich will nicht sterben! Ich habe nichts getan!« Seine Worte schrie er in die Nacht hinaus.
    Die Hexe lachte nur. »Vor meinem Tod haben sie mich geschändet und gedemütigt. So etwas bleibt dir erspart. Du wirst nur den Tod bekommen, das ist es!«
    Sie schnippte mit den Fingern.
    Plötzlich zischte eine Flamme zwischen den Händen hervor.
    Wurde lang und länger und züngelte über das Dach.
    »Hast du noch einen Wunsch?« fragte sie.
    Der Mann schüttelte den Kopf.
    »Mitternacht«, sagte Godwina. »Die Rache kann beginnen!«
    Im gleichen Augenblick hörte Savino das Geräusch eines heranfahrenden Wagens.
    Die beiden Mafiosi kamen.
    Die Rettung?
    Nick Savino fing an zu schreien…
    ***
    Ich ließ den Telefonhörer sinken und schaute Suko an. »Entweder weiß Savino wirklich nichts, oder er tut nur so ahnungslos.«
    Suko lächelte. »Hast du etwas anderes erwartet?«
    »Nein, eigentlich nicht. Wenn der Polizei hört, geht ihm doch der Hintern auf Grundeis.«
    »Das stimmt. Und was machen wir jetzt?«
    »Savino ist jedenfalls da«, sagte ich. »Warum sollen wir ihm

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