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0137 - Wir und die Diamanten-Gang

0137 - Wir und die Diamanten-Gang

Titel: 0137 - Wir und die Diamanten-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und die Diamanten-Gang
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nach draußen. Es ist genug, wenn einer von uns hier bekannt wird wie ein bunter Hund.«
    Innerlich musste ich ihm recht geben, aber als der Bengel unmittelbar an unserem Tisch wieder anfing, sein Lied zu singen, sprang ich wutentbrannt auf und raste dahin, wo ich das Telefon vermutete und auch fand.
    Als ich mich meldete, hörte ich eine leise zitternde Stimme.
    »Hier ist Sarah, ja, die Sarah von Marino. Schon seit über einer Stunde sind hier Einbrecher im Haus. Ich kann sie deutlich hören, aber ich habe Angst. Jim hat heute Abend frei, Liz ist bei ihrer Mutter. Ich bin ganz allein.«
    »Warum rufen Sie dann nicht die Polizei an?«, schnauzte ich. »Was soll ich denn tun?«
    »Die Polizei antwortet nicht. Wahrscheinlich ist keiner da, und da habe ich bei Ihnen im Hotel angerufen. Der Portier sagte, sie seien in der ›Orchidee-Bar‹… Oh, Gott. Jetzt haben sie etwas aufgebrochen. Was mache ich nur?«
    »Schließen Sie ihr Zimmer von innen zu und warten sie. Wir sind in zehn Minuten dort.«
    Phil saß schon im Wagen.
    »Marinos Köchin«, sagte ich und schaltete das Rotlicht ein. »Es sind Einbrecher im Haus, und sie ist allein. Die tüchtige Polizei scheint zu schlafen.«
    Dann gab ich Gas, und in einem Tempo und mit einem Höllenkonzert, wie man es in Palm Springs wohl noch niemals erlebt hatte, brausten wir los. Wenn es schon bekannt war, dass ein G-man den Ort mit seiner Gegenwart beehrte, dann sollten die Herrschaften auch etwas davon haben.
    Beim Einbiegen in die Avenida Caballeros stellte ich die Sirene ab. Wir hielten draußen auf der Straße, um die Einbrecher nicht zu vertreiben, und pirschten uns zum Haus hinauf. Zu unserem Erstaunen war alles ruhig, friedlich und dunkel, aber dann sahen wir, dass die Haustür einen kleinen Spalt geöffnet war.
    In der Diele blieben wir stehen und lauschten… Totenstille.
    So standen wir mindestens drei Minuten, und dann knipste Phil kurzentschlossen die Beleuchtung an.
    »Die Alte hat gesponnen«, knurrte ich böse und machte die nächste Zimmertür auf.
    Es war der gleiche Raum, in dem Marino einem Herzschlag erlegen war, aber wie sah es jetzt hier aus. Alle Schreibtischladen waren herausgenommen und der Inhalt auf den Teppich gestülpt. Die Bücher aus dem Schrank lagen in wirren Haufen daneben. Die Couch war, ebenso wie der Sessel, umgeworfen, und sogar ein großer Blumentopf, der eine blühende Pflanze enthalten hatte, ausgeleert. Irgendjemand hatte etwas gesucht, und zwar sehr gründlich. In den übrigen Räumen sah es nicht besser aus. Sogar die Betten hatte man nicht verschont. Es war ein Saustall, wie ich ihn in meinem ganzen Leben noch niemals unter die Augen bekommen hatte.
    Nach einigem Suchen fanden wir Sarahs Zimmer und brachten sie dazu aufzuschließen. Als sie das Durcheinander sah, brach sie in lautes Heulen und Jammern aus und wollte sich sofort ans Aufräumen machen. Um das zu verhindern, blieb Phil an Ort und Stelle, während ich zum Polizeigebäude brauste.
    In der Wachstube brannte Licht, aber ich musste erst die Scheibe einschlagen, bis der Cop vom Dienst aufzuwachen geruhte. Ich pfiff ihn an wie einen jungen Hund, und dann warf ich telefonisch Lieutenant Haverley aus der Falle.
    Eine halbe Stunde später waren die Spitzen der Polizei von Palm Springs in Marinos Haus versammelt, der Lieutenant, die beiden Detectives und zwei uniformierte Sergeanten. Vor der Tür hielt ein Streifenwagen.
    Es war ein geradezu ungeheures Aufgebot, aber leider war alles umsonst. Die Einbrecher mussten Handschuhe getragen haben. Es gab keine Abdrücke und keine anderen Spuren. Die große Frage für uns war, wer diesen Job ausgeführt hatte. Sarah schwor einen heiligen Eid, die Leute seien keinesfalls länger als drei Viertelstunden im Haus gewesen. Wenn das stimmte, so mussten mindestens vier Mann beteiligt sein, sonst hätten sie es nicht geschafft.
    Die weitere Frage war, ob sie gefunden hatten, was sie suchten. Ich tippte natürlich sofort auf die Diamanten, die in dem Silberkasten hätten sein müssen. Wenn Marino diese anderweitig versteckt hatte, so waren sie den Kerlen in die Finger gefallen. Was dagegen sprach, war, dass kein Raum verschont geblieben war. Es war wirklich nicht anzunehmen, dass die Einbrecher erst in allerletzter Sekunde Erfolg gehabt hätten. Viel näher lag der Gedanke, dass sie verzweifelt suchten und gar nichts fanden.
    Unsere Erwägungen wurden jäh unterbrochen, als Bianca Marino und ihr Kavalier arikamen. Beide waren angetrunken, und

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