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0138 - Flucht in die Schädelwelt

0138 - Flucht in die Schädelwelt

Titel: 0138 - Flucht in die Schädelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich mißtrauisch. Es war gemein, triumphierend, wissend…
    Ich wirbelte herum.
    Da sah ich die Knochenkette!
    Sie schwebte bereits in Brusthöhe über dem Boden, ruckte jetzt hoch und bewegte sich in meine Richtung, um mich, wie der Blütenkranz einer Hawaii-Insulanerin, zu umschlingen.
    Gleichzeitig bekam ich einen harten Stoß in den Rücken. Es war kein Schlag mit der Hand, sondern ein Tritt.
    Er katapultierte mich nach vorn.
    Instinktiv zog ich den Kopf ein. Das war mein Glück, so fiel mir die Kette nicht über den Kopf, sondern berührte nur die Schulter.
    Im selben Augenblick war ich wie gelähmt. Plötzlich hatte ich das Gefühl, in ein Folterwerkzeug eingedreht zu werden. Mein Körper spannte sich, ich zitterte und fiel nach vorn, wobei es mir nicht einmal gelang, die Hände auszustrecken und mich abzustützen.
    Schwer krachte ich zu Boden. Den Kopf konnte ich allerdings noch drehen, so daß ich nur mit dem Kinn aufstieß und meine Zähne aufeinanderklackten.
    Sie hielten.
    Ich spürte die Schmerzen. Und ich hörte die Stimme.
    Asmodinas Stimme.
    Die Teufelstochter lachte. »Sinclair, du bist am Ende. Die Kette wird dich erwürgen. Sie ist auch für dich gemacht. Du wirst in den nächsten Sekunden sterben. Und dann ist der Chinese an der Reihe.«
    Ich hob meinen Blick, verdrehte dabei die Augen und sah das Kreuz dicht vor mir liegen.
    Aber ich kam nicht heran.
    Ich konnte meinen Arm nicht bewegen, überhaupt keinen Körperteil. Das Kreuz lag zwar nahe bei mir, war jedoch in unerreichbare Ferne gerückt.
    Hatte ich noch eine Chance?
    Nein, allein kam ich da nicht raus.
    Wie durch einen dicken Schleier hörte ich ein häßliches Lachen.
    Dann spürte ich den Herzschlag.
    Wie Gongschläge echote er durch meinen Körper und führte innerhalb des Kopfes zu dumpfen Detonationen.
    Plötzlich schien auch mein Hals in Flammen zu stehen. Ich spürte noch die Berührung des Gebeins, dann wurde es biegsam und zog sich langsam zusammen.
    Die Schädelkette wollte mich erwürgen!
    ***
    Suko war mit den anderen gegangen. Und zwar schritt er die Treppe rückwärts hoch, so daß er die folgenden Mitglieder der Sekte im Auge behalten konnte.
    Den Gang hatten sie bereits durchquert, und der Chinese befand sich schon auf der dritten Stufe.
    Wie auch ich war er davon ausgegangen, es geschafft zu haben.
    Er glaubte nicht mehr so recht an eine Gefahr, doch er wurde mißtrauisch, als er von seinem Standort aus die Gruppe überblicken konnte.
    Wo steckte John Sinclair?
    Er hätte ihn normalerweise sehen müssen, aber es war keine Spur von ihm zu entdecken.
    John war nicht da!
    Suko schwante Fürchterliches. »Stopp!« rief er.
    Die vier Männer und die Frau gehorchten. Sie starrten zu Suko hoch, und der Chinese sah auch in das Gesicht Lionel Barrys, das sich zu einem Grinsen verzogen hatte.
    Das machte ihn noch mißtrauischer.
    Plötzlich lachte Barry laut auf. Er sah, wie sehr Suko nachdachte, und in diesem Augenblick wußte der Chinese, daß nicht alles gut verlaufen war.
    Er handelte sofort.
    »Weg!« schrie er und sprang mit einem Riesensatz von der Treppe.
    Erschreckt machten die anderen Platz.
    Nur Barry nicht. Sein Grinsen erlosch. Er ahnte, daß sich die Vorzeichen änderten, und er wollte dies auf keinen Fall zulassen.
    Er warf sich dem Chinesen in den Weg. »Nein!« kreischte er.
    »Verdammt noch mal, ich…«
    Bei Suko kam er an den Richtigen. Die Maulschelle war nicht von schlechten Eltern. Sie schleuderte Barry durch den halben Gang zurück, wo er von einer Mauer aufgehalten wurde.
    Suko hetzte an ihm vorbei.
    Wenige Herzschläge später sah er das schreckliche Bild.
    Ich lag am Boden, hatte den rechten Arm ausgestreckt, wurde von der Schädelkette gewürgt und versuchte verzweifelt, mit den Fingerspitzen das Kreuz zu erreichen.
    Ich packte es nicht.
    Der Chinese zögerte keine Sekunde. Mit einem gewaltigen Satz sprang er über mich hinweg, hob das Kreuz auf und schleuderte es der Schädelkette entgegen.
    Er hatte in der Eile nicht richtig zielen können, traf keinen Schädel, sondern nur ein Zwischenstück. Es klirrte hell, als das Kreuz gegen das Gebein prallte.
    Die Kette zersprang. Der bleiche Knochen wurde buchstäblich in der Mitte auseinandergerissen, als er mit der Weißen Magie in Berührung kam. Und sofort löste sich der Druck von meinem Hals.
    Bevor Suko das Kreuz zum zweitenmal fassen und werfen konnte, fuhr die Kette herum und schleuderte auf Suko zu. Wie eine Schlange wollte sie sich um seinen Hals

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