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0138 - Flucht in die Schädelwelt

0138 - Flucht in die Schädelwelt

Titel: 0138 - Flucht in die Schädelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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als könnte er nicht begreifen, daß alles aus war.
    Er hatte das Kreuz gesehen, dieses geweihte Kruzifix, das eine Rückkehr der Teufelstochter in diesem Augenblick unmöglich machte. Von meinem Kreuz ging ein geheimnisvolles Leuchten aus, das sich wie ein Schleier nach allen Seiten ausbreitete.
    Suko hatte den Aufgang zur Treppe verteidigt. Die Leute, die ihn angriffen, rannten gegen eine Mauer. Der Chinese schleuderte sie zurück.
    Nur das Mädchen hielt sich im Hintergrund. Es schaute mich an, und in seinen dunklen Augen sah ich einen lauernden, aber auch fragenden Ausdruck. Ich beschloß, mich nachher noch mit der Kleinen zu beschäftigen.
    Nie hätte ich gedacht, daß dieser Einsatz so leicht und lässig über die Bühne laufen würde. Diesen Stützpunkt konnte sich Asmodina schon mal abschminken.
    Ich schaute Barry an. »Das war’s dann wohl«, sagte ich. »Die Polizei wird sich bestimmt für Ihre Aktivitäten interessieren.«
    »Nein, keine Polizei!«
    Nicht Barry gab die Antwort, sondern ein dunkelhaariger Mann mit bleichem Gesicht. Seine Augen fieberten. »Ich will keine Polizei!« hechelte er. »Nein…«
    »Und warum nicht?« fragte ich. »Haben Sie irgend etwas zu verbergen, Mister?«
    »Nein, eigentlich – also ich…«
    »Halt dein Maul!« zischte Barry.
    »Sie mischen sich da nicht ein!« fuhr ich den Film- und Fernsehstar an.
    Er schwieg. Aber seine Augen sprachen Bände. Ich las darin den blanken Haß.
    »Wie heißen Sie eigentlich?« wandte ich mich an den Sprecher.
    »Cecil Turner.«
    »Okay, Mr. Turner, ich kann verstehen, daß Sie nicht reden wollen. Das brauchen Sie auch hier unten im Keller nicht. Wir werden sowieso eine gemeinsame Fahrt nach London unternehmen.« Nach diesen Worten wandte ich mich an Barry. »Falls Sie mit Ihrem Leibwächter rechnen, der liegt oben in der Diele und ruht sich aus. Er ist aus Versehen gegen meine Faust gelaufen.«
    »Das wird Ihnen noch leidtun«, knirschte Barry.
    »Mal sehen. Ach so, ja, damit Sie wissen, mit wem Sie es zu tun haben. Mein Name ist John Sinclair. Ich bin Oberinspektor beim Scotland Yard. Und dieser Herr aus China heißt Suko. Das dürfte reichen. Ich bitte dann um den Abmarsch.«
    Irgendwie hatte ich gute Laune. Vielleicht weil alles so rasch geklappt hatte. Auf jeden Fall war ich zufrieden. Endlich mal eine Sache, die ohne große Mühe oder Rieseneinsatz verlief.
    Ich hatte mich in den letzten Minuten sehr auf die Menschen konzentriert und dabei weniger auf die Totenschädel und die Gebeinknochen geachtet. Als ich jetzt wieder einen Blick zu Boden warf, erschrak ich doch.
    Die Schädel lösten sich auf.
    Und mit ihnen die Gebeine.
    Ich stutzte, doch auch die anderen sahen es.
    Lionel Barry begann gellend zu lachen. »Asmodina gibt uns ein Zeichen!« schrie er und fuhr wild zu mir herum. »Sie wird uns nicht im Stich lassen, Freunde, schöpft Mut, die Vorzeichen haben sich verändert.«
    Das schien mir auch so, und es paßte mir überhaupt nicht in den Kram. Verdammt auch.
    Wir mußten so rasch wie möglich diesen Keller verlassen. Hier braute sich etwas zusammen. Ich spürte es. Mit jeder Faser meines Körpers merkte ich, daß Asmodina den Raum nicht verlassen, sondern sich nur zurückgezogen hatte.
    Noch lauerte sie.
    Ich schaute auf mein Kreuz. Die helle Aura hatte sich weiter ausgebreitet. Sie drängte immer mehr dem Innenrand des Kreises zu und damit dem Gefahrenherd. Das Kruzifix merkte, daß noch nicht alles in Butter war.
    Ich gab Suko einen Wink. »Wir müssen aus dem Keller!«
    Der Chinese zog seine Beretta. Auch ich tat es. Es war zwar nicht unbedingt nötig, aber ich wollte meinen Anordnungen den nötigen Nachdruck verleihen.
    Die Zeit drängte.
    Die Menschen gehorchten auch. Sie drängten sich an der Treppe zusammen, wobei Lionel Barry als letzter ging. Bevor er die unterste Stufe berührte, drehte er sich noch einmal um.
    »Das letzte Wort ist nicht gesprochen, Sinclair!« sagte er. »Noch hast du Asmodina nicht besiegt.«
    Das wußte ich selbst.
    Ich machte wieder einen Fehler, indem ich dem Kreis den Rücken zuwandte. Deshalb sah ich nicht, daß sich die Totenschädel wieder materialisierten und sich langsam vom Boden erhoben.
    Aber nicht nur sie, auch die bleich schimmernden Gebeine wurden mit hochgetragen. Sie und die Schädel bildeten eine makabre schwebende Kette.
    Und die hatte ein Ziel.
    Mich!
    Lionel Barry war bereits drei Stufen hochgegangen. Er drehte sich noch einmal um. Dabei grinste er.
    Und dieses Grinsen machte

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