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0138 - Flucht in die Schädelwelt

0138 - Flucht in die Schädelwelt

Titel: 0138 - Flucht in die Schädelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kleidung auf der Haut.
    Ich gab nicht auf.
    Verbissen kämpfte ich mich Stück für Stück vor. Ich schaffte es, in die Nähe der Hand zu gelangen. Dann streckte ich meinen Arm aus und griff nach Sukos Fingern.
    Eisern hielt der Chinese fest.
    Er zog mich über den Boden. Wie ein Wurm kroch ich unter den Bentley und blieb neben Suko liegen.
    Ich grinste ihm zu.
    Wir hatten es gepackt.
    So rasch er gekommen war, flaute der Sandsturm auch wieder ab.
    Es wurde still. Wir warteten allerdings noch ab, denn die gewaltigen Staubschleier nahmen uns jegliche Sicht, und es dauerte seine Zeit, bis sie sich gesetzt hatten.
    Minuten vergingen.
    Wir rieten, in welch einer Dimension wir wohl gelandet waren.
    »Bestimmt bei Asmodina.«
    Der Meinung meines Partners schloß ich mich an. Es gab unzählige Dimensionen, und jedes Reich war anders. Man konnte sie nicht zählen oder mathematisch erfassen, man konnte nicht einmal raten. Das alles war zu unwahrscheinlich, zu unerklärlich.
    Und dabei hatten wir gedacht, in Sicherheit zu sein. Von wegen, die Teufelstochter hatte uns reingelegt.
    Wohin mochte sie und ihre fünf Vasallen wohl verschwunden sein? Sicherlich gab es in diesem Reich zahlreiche Verstecke, die wir nicht kannten und auch gar nicht kennenlernen würden, doch ich war darauf gefaßt, Asmodina irgendwann gegenüberzustehen.
    Ich lag halb auf der Seite. In dieser Stellung schaute ich nach, ob meine Waffen noch vorhanden waren.
    Kreuz ja, Beretta auch. Und der Bentley stand ebenfalls hier. Mit dem Einsatzkoffer.
    Langsam nur senkten sich die langen Staubfahnen dem Boden entgegen. Die Luft wurde klarer, wir konnten wieder besser atmen.
    Da der Wagen ziemlich dicht am Abgrund stand, konnte ich, wenn ich vorrutschte, einen Blick in den Canyon werfen.
    Sand war nicht mehr vorhanden.
    Dafür sah ich etwas anderes.
    Gebeine!
    Eine Unmenge von Schädeln und Knochen. Sie lagen wirr durcheinander, bildeten ein regelrechtes Dickicht aus Knochen.
    »O verdammt!« fluchte ich.
    »Was ist?« fragte Suko.
    »Sieh selbst.«
    Der Chinese rutschte vor und sah ebenfalls die Gebeine. Da sich der Staub gesetzt hatte, war die Sicht ziemlich klar. Suko schluckte.
    »Weißt du, wo die herkommen?«
    »Nein.«
    »Willst du in die Schlucht steigen?«
    »Werde mich hüten.«
    »Dann laß uns unter dem Wagen hervorkriechen«, schlug mein Partner vor.
    Ich war einverstanden.
    Suko und ich drehten uns. Gleichzeitig jedoch hielten wir inne.
    Wir schauten unter dem Wagen hindurch und sahen die Beine mit dem zottigen Fell.
    Vier Paar zählte ich.
    Man hatte uns eingekreist!
    ***
    Was tun?
    Diese Frage stellte ich nicht nur mir, ich sah sie auch in Sukos Augen.
    Doch der Chinese hatte bereits reagiert. Er hielt seine Beretta in der Hand.
    Ich zog meine Pistole ebenfalls. Dann fühlte ich an der Tasche und spürte durch den Stoff die Umrisse des Kreuzes.
    Wer mochten diese Wesen sein, die uns da eingekreist hatten?
    Menschen? Menschenähnliche Kreaturen?
    Wir würden es sehen.
    Zwei standen neben dem Bentley, die beiden anderen hielten Vorder- und Rückseite des Wagens in Schach.
    Dann schlug jemand auf die Kühlerhaube.
    Ich hörte das Dröhnen und verzog unwillkürlich mein Gesicht.
    Wenn der weitermachte, haute er mir noch den ganzen Wagen zu Schrott. Was mir natürlich überhaupt nicht behagte.
    Ich stieß Suko an und deutete mit dem Daumen einmal nach rechts und dann nach links.
    Mein Partner verstand.
    So gut es ging, rückten wir unter dem Wagen voneinander fort.
    Suko nahm sich den auf der Fahrerseite vor, ich den Unbekannten auf der anderen. Unser Überraschungsangriff sollte blitzschnell erfolgen, wir mußten schnell sein, denn vier gegen zwei ist ein verdammt ungleiches Verhältnis.
    Gleichzeitig packten wir zu.
    Ich umklammerte mit beiden Händen die fellbewachsenen Beine des Wesens und zog so fest, wie ich konnte.
    Ein quiekender Schrei, ein Aufprall, auch an der Seite wo Suko kämpfte. Noch war nichts gewonnen, denn wir mußten so rasch wie möglich unter dem Fahrzeug hervor.
    Ich bewegte mich wie eine Schlange, wühlte mit dem Gesicht im Staub, schluckte ihn auch, hustete und kroch weiter.
    Da sah ich meinen Gegner.
    Im ersten Augenblick erschrak ich fürchterlich, denn was da vor mir stand, war kein Mensch, sondern eine widerliche Mischung aus Mensch und Ratte.
    Erinnerungen wurden wach. Damals hatte ich den Rattenkönig gejagt und auch ein ähnliches Biest gesehen. Aber dieses hier war doch anders. Eine Ratte mit menschlichen Körperformen.

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