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0139 - Im Land des Vampirs

0139 - Im Land des Vampirs

Titel: 0139 - Im Land des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich mich der Plane näherte, um so intensiver wurde der Knoblauchgeruch. Der alte Marek hatte die Stauden rings um den Wagen gehängt. Sie verströmten den üblichen Duft.
    Ich schob am hinteren Ende die Plane zur Seite. Schemenhaft nur waren die beiden Menschen zu erkennen. Sie schliefen nebeneinander unter Decken.
    Ich zog mich vorsichtig zurück. Im Wilden Westen hatten die Siedler oft unter ihren Wagen geschlafen. Das wollte ich auch versuchen. Da ich keine Decke fand, breitete ich meinen Mantel aus und legte mich darauf.
    Schlaf wollte nicht kommen. Zuviel war in der letzten Zeit geschehen. Ich dachte über die vergangenen Stunden nach und konnte nur den Kopf schütteln.
    Wirre Traumbilder verfolgten mich. Ich sah mich von Vampiren eingekreist und schlich auf einsamen Friedhöfen umher, leuchtete in tiefe Grüfte und sah die Blutsauger aus ihren Särgen steigen.
    Über allem aber thronte Fariac und wollte sich ausschütten vor Lachen.
    Dieses Lachen war es, das mich auch in den Schlummer begleitete…
    ***
    Irgendwann in der Nacht wurde ich wach. Was mich geweckt hatte, wußte ich auch nicht. Zumindest war es kühler geworden, und ich fror, obwohl ich mich in meinen Mantel eingewickelt hatte.
    Ich kroch unter dem Wagen hervor. Die Schlaftrunkenheit war mit einem Schlaf verflogen, ich war hellwach.
    Die Lichtung lag im Dunkeln. Es war ungewöhnlich still. Selbst die Tiere der Nacht waren verstummt. Nichts rührte sich mehr.
    Sämtliche Geräusche waren eingeschlafen.
    Ich stand auf.
    Der Mond war längst weitergewandert. Kein Lichtstrahl berührte die freie Fläche inmitten des Waldes. Ich schaute hoch zum Himmel, sah aber nur einen kleinen dunklengrauen Ausschnitt.
    Nicht ein Stern funkelte.
    Ich ging ein paar Schritte, um die Steifheit aus meinen Beinen zu vertreiben.
    Auf dem Wagen war alles ruhig. Ich vernahm ein leises Schnarchen. Die Mareks vertrauten voll der Wirkung des Knoblauchs.
    Ich drehte meine Runden. Dabei rechnete ich damit, von irgendwelchen Tieren angegriffen zu werden. Die Rechnung ging nicht auf. Es blieb still.
    Um mich herum lag drohend und düster der Wald. Er kam mir irgendwie bedrückend vor. Gefährlich und unheimlich. In der Tiefe verborgen lauerte die Gefahr, das Unheimliche…
    Ich wußte genau, daß ich nicht ohne Grund wachgeworden war.
    Mein Sinn für Gefahr hatte mich aus dem Schlaf gerissen.
    Im Mittelpunkt der Lichtung blieb ich stehen. Sämtliche Sinne konzentrierte ich auf meine unmittelbare Umgebung, und trotzdem wurde ich überrascht.
    Der Vampir mußte irgendwo in den Bäumen gelauert haben. Urplötzlich ließ er sich fallen und schoß auf mich zu.
    Ich vernahm den gewaltigen Flügelschlag, hörte das Rauschen in der Luft und wirbelte herum.
    Der gewaltige Schatten war schon dicht vor mir. Er hatte seine Flügel ausgebreitet, als wollte er mich damit zudecken. Ich sah für den Bruchteil eines Augenblicks in das kleine häßliche Gesicht mit dem aufgerissenen übergroßen Mund und sah auch die langen Zähne, die an ihren Spitzen rötlich schimmerten, was bewies, daß der Vampir bereits ein Opfer gefunden hatte.
    Ich sollte das zweite sein.
    Blitzschnell riß ich den linken Arm hoch und ließ mich gleichzeitig zurückfallen. Den Eichenpflock hielt ich stoßbereit in der Rechten, hieb damit auch zu, aber ich verfehlte den Blutsauger. Ich war noch nicht schnell genug mit der neuen Waffe und mußte mich erst dran gewöhnen.
    Sofort wirbelte ich herum und kam wieder auf die Füße. Der Vampir machte bereits kehrt. Er flog einen engen Bogen, um mich abermals zu attackieren.
    Aber nicht nur vorn sah ich den Blutsauger, sondern auch rechts von mir, wie ich mit einem schnellen Seitenblick feststellte. Ein zweiter Vampir war mitgekommen.
    Er schwebte dicht über dem Wagen. An die Plane selbst traute er sich nicht heran, der Knoblauchgeruch hielt ihn davon ab.
    Um so besser.
    Breitbeinig erwartete ich den Angriff des Blutsaugers. Fest umschloß meine Faust den Griff des Eichenpflocks. Diese Bestie sollte sich wundern.
    Dann rauschte sie heran.
    Und sie war schnell.
    Zwei Flügelschläge, dann zog sie die Schwingen ein und wollte sich auf mich stürzen.
    Ich riß den rechten Arm hoch. Hell leuchtete die Spitze aus der Verschalung des Pflocks.
    Ich hieb zu.
    Es war ein verdammt harter Stoß, und ich hatte dabei gut gezielt.
    Der Eichenpflock drang der Fledermaus durch die lederartige Haut mitten in die Brust.
    Ich hörte einen fast menschlich klingenden Schrei. Der Vampir breitete wieder

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