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0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels

0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels

Titel: 0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Wasser, als wollten sie die Angler kurz in Augenschein nehmen. Schlanke Pappeln spendeten herrlichen Schatten. Eine wohltuende Stille lag über der Landschaft. Zamorra spickte Weißbrot auf den Haken und schleuderte den Köder dann weit in den Fluß. Nicole trat neben ihn und folgte seinem Beispiel.
    »Mal sehen, wer früher einen hat«, sagte Nicole. »Du oder ich.«
    Zamorra zuckte gleichmütig die Achseln. »Ist mir egal. Hauptsache, es entspannt mich.«
    »Darf ich dir etwas erzählen?« fragte Nicole mit gedämpfter Stimme.
    Zamorra behielt den Schwimmer im Auge.
    »Was denn?«
    »Du kennst doch diesen irren Amerikaner, der schon seit acht Wochen in unserem Hotel wohnt.«
    »Bruce Gabriel?«
    »Exakt«, bestätigte Nicole.
    »Was ist mit ihm?«
    »Er wollte doch immer zum Schloß hochsteigen.«
    »Und?«
    »Gestern hat er sich endlich dazu aufgerafft«, erzählte Nicole weiter. »Er vergaß heute morgen nicht, zu betonen, welche Meisterleistung er damit vollbracht hätte.«
    »Er war also oben«, sagte Zamorra wenig beeindruckt.
    »Ja, Gabriel war oben.«
    »Ist das so eine Sensation? Ich war auch schon oben.«
    »Eigentlich nicht. Ich würde auch nicht davon sprechen, wenn gestern nicht dieser seltsame Spuk auf dem Friedhof gewesen wäre.«
    »Was hat das Schloß mit dem Spuk zu tun?«
    »Bruce Gabriel war ziemlich fertig, als er die Bergbesteigung hinter sich hatte«, gab Nicole Duval zurück. »Deshalb suchte er den Schatten der Burgmauer auf. Er setzte sich auf den Boden, um zu verschnaufen.«
    Zamorra zog die Mundwinkel nach unten.
    »Ist immer noch keine Sensation.«
    »Das nicht. Aber vielleicht das: während Bruce Gabriel neue Kräfte für die Burgbesichtigung sammelte und still vor sich hindöste, da war ihm mit einemmal, als hörte er jemanden stöhnen.«
    Zamorra ließ seinen Schwimmer immer noch nicht aus den Augen. Ohne den Blick vom Wasser zu wenden, sagte er: »Gabriel ging dieser Sache doch sicher auf den Grund.«
    »Klar.«
    »Was kam dabei heraus?«
    »Nun, er betrat Dark Manor durch einen schmalen Torbogen. Er sagt, ihm wäre plötzlich fürchterlich kalt geworden zwischen den alten Mauern. Kalt, obwohl die Sonne vom Himmel brannte wie eine überstarke Heizlampe.«
    »Was war mit dem Stöhnen?« fragte Zamorra.
    »Sobald er das Schloß betreten hatte, verstummte es.«
    »Und die Person die gestöhnt hatte, konnte er nicht finden, wie?«
    »Es war niemand da, sagt Gabriel. Er hat natürlich sofort kehrtgemacht und ist abgehauen.«
    Zamorra nickte.
    »Nun, wir beide kennen den Amerikaner ja. Wir wissen, daß bei ihm nicht bloß eine Schraube locker ist. Deshalb würde ich seiner Geschichte keine allzu große Bedeutung beimessen.«
    »Jodys Geschichte glaubst du aber«, entgegnete Nicole hastig.
    »Hör mal, du kannst Jody doch nicht mit dem Amerikaner vergleichen.«
    »Weshalb nicht, Professor?«
    »Weil - weil…«
    »Na eben! Gabriel mag vielleicht einen Sprung in der Schüssel haben. Welcher Amerikaner hat den nicht. Aber ich würde seine Geschichte nicht so einfach abtun wie du. Es hat gestern auf dem Friedhof gespukt. Warum kann es nicht auch auf Dark Manor gespukt haben.« Zamorra drehte an der Kurbel und holte den Köder ein.
    »Okay, dann hat es eben auch dort oben gespukt.«
    »Hättest du nicht Lust, dir das Schloß noch einmal aus der Nähe anzusehen?« fragte Nicole Duval.
    Zamorra schürzte die Unterlippe.
    »Ich verspreche mir zwar nichts davon«, antwortete er. »Aber wir werden den Berg besteigen.«
    ***
    Oliver Kingsbury kam erschüttert aus dem Nachbardorf zurück. Er hatte Jody gesehen. Seine Schwester hatte ihn nicht wiedererkannt. Sie hatte mit ihm gesprochen wie mit einem Fremden. Und was sie gesagt hatte, hatte keinen Sinn ergeben.
    Das ist seine Rache, dachte Oliver verbittert. Wenn ich geahnt hätte, wie sehr er mit dem Teufel im Bunde ist, hätte ich ihn nicht getötet.
    Von Roberta hatte er vor seiner Abfahrt erfahren, welch grauenvolles Erlebnis sie in der vergangenen Nacht gehabt hatte. Roberta tat ihm schrecklich leid. Sie war nur noch ein Schatten ihrer selbst. Er befürchtete, daß sie diese furchtbare Belastung nicht mehr lange durchstehen würde. Trotzdem hatte er sie gebeten, durchzuhalten. Für sie gab es nur die Flucht nach vorn. Wenn sie zur Polizei gingen, um den Mord zu gestehen, war alles verloren.
    »Wir werden den Spuk vernichten«, hatte Oliver zu Roberta gesagt.
    »Wie, Oliver?« hatte Roberta verzweifelt gefragt. »Wie denn?«
    »Ich bin sicher, daß

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