0143 - Die Schöne aus dem Totenreich
er am Anfang des Weges eine Gestalt.
Tokata!
Dieser verdammte Samurai des Satans gab einfach nicht auf. Er wollte sein Opfer.
Suko knüppelte den Wagen in den vierten Gang und drückte das Gaspedal fest nach unten. Das war ein Fehler, der alte Wagen machte einen Bocksprung, er kam auch über die querliegende Schiene, schleuderte aber dann nach links und raste in einen Schrotthaufen.
Aus!
Da kam Suko nicht mehr weg.
Der Motor heulte noch weiter, als Suko bereits die Tür aufriß und aus dem Wagen sprang.
Tokata hetzte heran.
Mit riesigen Sätzen überwand er die Distanz. Sein Schwert hielt er in der rechten Hand, und den Arm hatte er erhoben.
Eine wilde, mordlüsternde Kampfmaschine, ein Geschöpf der Hölle, das Sukos Tod wollte.
Der Chinese zog seine Waffe.
Genau zielte er, wobei er die Hand auf den Kotflügel legte, um sie abzustützen.
Denn drückte er ab.
Zwei Kugeln verschoß er.
Nur die zweite traf, während die erste vor den Füßen des Samurais Dreck hochschleuderte.
Tokata bekam einen regelrechten Schlag, doch die Kugel selbst stoppte ihn nicht. In seinem Brustpanzer war sie steckengeblieben, wie schon so oft.
Dann wurde es auch für Suko Zeit. Er mußte weg, bevor Tokata ihn erreichte.
Nicht weit entfernt befand sich ein schmaler Stichkanal, der in die Themse mündete. Und auch der Schrottplatz hörte dort auf, wo der Kanal begann.
Suko mußte sich sputen, wenn er dem Samurai entkommen wollte. Geschmeidig sprang er über einen umgestürzten Prellbock und verschwand in einem schmalen Weg, der zwischen zwei Schrotthügeln herführte. Rechts und links war der Weg durch Drahtzäune gesichert, damit die beiden Schrottberge nicht ineinanderrutschten.
Suko und der Samurai waren ungefähr gleich schnell. Der Chinese wollte Tokata in die Irre führen, vielleicht fand er nicht so schnell aus dem Schrottplatz heraus, so daß Suko eine Chance bekam, ihn auf irgendeine Weise zu besiegen.
Der Weg mündete auf einem Platz. Hier war das Zentrum des Schrottplatzes. Suko sah auch ein barackenähnliches Gebäude, das dem Chef der Firma sicherlich als Büro und Unterkunft diente.
In den Räumen war alles dunkel. Man hatte längst Feierabend gemacht.
Hinter dem Gebäude türmten sich zahllose Autowracks zu einem gewaltigen Blechberg, daneben stand ein Kran und ganz in der Nähe auch eine Presse, die das schluckte, was der Kran alles hineinfallen ließ.
Suko sah die mächtigen Greifzangen des Krans. Gern hätte er Tokata dazwischen gesehen, aber der Chinese kam nicht in den Kran hinein. Er hatte auch keinen Schlüssel und wußte nicht, wie er ihn in Bewegung setzen sollte.
Mit eiligen Schritten lief er über den Platz vor der Baracke.
Regenpfützen schillerten dort wie große, dunkle Augen, von den weiter entfernten Piers sah er den schwachen Widerschein der Halogenlampen hinüberschimmern.
An der Schmalseite der Baracke blieb Suko stehen, preßte sich eng gegen die Wand und peilte um die Ecke.
Soeben lief Tokata über den Platz. Er hatte ihn zur Hälfte überquert, als er stehenblieb und sich suchend im Kreis drehte. Düster hob sich seine Gestalt von dem Untergrund ab, das Schwert mit der langen Klinge warf blitzende Reflexe.
Dieser Samurai sah ungeheuer gefährlich aus. Hinter seiner Maske war das Gesicht nur zu ahnen.
Suko zog sich zurück. Als er die Rückseite der Baracke erreichte, sah er, daß er einen Fehler gemacht hatte. Dort gab es keinen Weg, der durch die Halde schnitt. Wenn er hier weg wollte, mußte er entweder die gleiche Strecke nehmen oder aber über die Halde klettern. Die zweite Möglichkeit erschien ihm als die chancenreichere, denn sonst wäre er Tokata in die Arme gelaufen. Suko wollte unbedingt ein Telefon erreichen, um die verantwortlichen Polizeikräfte zu mobilisieren. Dann bestand durchaus die Chance, Tokata zu fangen. Beim Yard existierten inzwischen Alarmpläne für solche Notfälle.
Aber ein Telefon war weiter entfernt als der Mond. Suko hätte auch in die Baracke einbrechen können, was wiederum nicht ohne Geräusche gegangen wäre, und der Chinese wollte Tokata nicht unnötig auf sich aufmerksam machen.
Deshalb nahm er den anderen Weg. Es würde zwar auch Geräusche verursachen, aber hinter diesem Autohügel würde Suko bestimmt eine Chance finden, zu verschwinden.
Er machte sich an den Aufstieg.
Die Fahrzeuge waren wahllos übereinandergeworfen worden, standen kreuz und quer. Manche sogar hochkant, mit der Kühlerschnauze auf einem Autodach. Zahlreiche Räder
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