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0143 - Die Schöne aus dem Totenreich

0143 - Die Schöne aus dem Totenreich

Titel: 0143 - Die Schöne aus dem Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wohnblock.
    Auch ich hatte mit einer alten Hütte gerechnet, die irgendwo tief im Wald stand, war jedoch eines besseren belehrt worden. Nicht immer wird es dort gruselig, wo man es auch erwartet.
    »Und nun?« fragte Myxin.
    Haro hatte sich neben Kara gestellt und seine Hand auf ihre Schulter gelegt. Das Mädchen hielt noch immer ihr Schwert fest.
    Wir trugen auch die gleiche Kleidung, und wenn ich mir die Typen so anschaute, dann wurde es Zeit, daß sie etwas anderes bekamen.
    So konnten sie nicht herumlaufen.
    »Doch«, flüsterte Kara. »Es ist hier. Das hier ist das Haus der jammernden Seelen. Ich spüre es.«
    Eigentlich hätte ich lachen müssen. Da standen vier Personen auf einem langen Flur, und zumindest zwei davon sahen aus wie Märchenfiguren.
    Es hätte nur jemand die Tür zu öffnen brauchen und…
    Ich hatte den Gedanken kaum zu Ende gedacht, als dies geschah.
    Eine Wohnungstür wurde aufgestoßen. Es war die, hinter der wir die Weihnachtslieder gehört hatten.
    Ein kleines Mädchen erschien.
    Wir alle drehten die Köpfe, doch die Kleine mit den blonden Wuschelhaaren hatte nur Augen für Kara.
    »Bist du das Christkind?« fragte es staunend.
    Ich glaub, mich streift ein Nashorn, dachte ich und zischte: »Weg hier, bevor die Kleine noch die ganze Bude rebellisch macht.«
    Doch Kara reagierte anders. Sie kniete sich nieder und lächelte die Kleine an. Das Mädchen drehte sich um und schloß die Tür.
    Staunend standen wir da.
    »Was hast du dem Kind gesagt?« fragte ich.
    Kara erhob sich lächelnd. »Ich habe ihr für wenige Sekunden das Gedächtnis genommen. Sie wird sich an nichts mehr erinnern.«
    Das Mädchen wurde mir langsam unheimlich. Na ja, ich war gespannt, welche Überraschungen es jetzt noch auf Lager hatte.
    Aber wir mußten weg! Das blieb, und davon biß keine Maus den Faden ab.
    Die anderen waren einverstanden. Haro schaute sich mißtrauisch und suchend um. Ihm war alles unheimlich. Er stammte aus Atlantis und mußte sich erst an die neue Zeit gewöhnen. Ob er das schaffte, stand in den Sternen.
    Wir gingen den Flur entlang und passierten auch die beiden Aufzugstüren.
    Ich dachte daran, mit dem Lift nach unten zu gondeln, ließ es aber bleiben. Die Gefahr, jemanden zu begegnen, war einfach zu groß. Wir konnten auch über die Treppe, die es in jedem Hochhaus geben mußte, nach unten gelangen.
    Ich entdeckte sie am Ende des Ganges. Die Treppe lag hinter einer weiß lackierten Tür versteckt. Ich zog die Tür auf und schaute in das Treppenhaus.
    Es war leer.
    Den anderen bedeutete ich, nachzukommen, und auf dem Absatz blieben wir erst einmal stehen. Eine auf die Wand gemalte fünf zeigte an, in welchem Stockwerk wir uns befanden.
    Aber damit wußte ich nicht, wo wir überhaupt gelandet waren.
    In welcher Stadt? War es London? Glasgow, Leeds, Manchester? An den Namensschildern der Türen hatte ich gelesen, daß wir uns in England befanden. Ich erinnerte mich an Karas Worte. Das Mädchen hatte gesagt, das Haus der jammernden Seelen wäre nicht weit entfernt. Nur – was meinte sie mit weit? 100 Meilen waren vielleicht für sie sicherlich nur ein Katzensprung.
    Wir beratschlagten, was zu tun war.
    Zuerst fragte ich Kara noch einmal, ob sie sich auch ganz sicher war. Sie nickte heftig.
    »Weißt du denn, wie alt das Haus sein sollte?« erkundigte ich mich.
    »Sehr alt.«
    »Dann hat man es sicherlich abgerissen und ein neues Haus auf das Grundstück gebaut.«
    Der Meinung widersprach niemand.
    »Aber den Geist kann man nicht töten«, erklärte Kara. »Der bleibt immer hier.«
    »Du willst ihn finden?«
    Sie schaute mich an und nickte. »Nicht nur das. Ich werde ihn beschwören, der Druide soll mir Auskunft darüber geben, wo sich der Trank der Götter befindet.«
    Ich war ein wenig skeptisch. »Meinst du, daß dir das gelingt?«
    »Es muß!«
    »Ich bin gespannt.« Dann deutete ich auf Haro. »Er und du, ihr solltet euch neue Kleidung zulegen. Heute geht man nicht mehr so wie früher.« Ich lächelte.
    »Laß uns weitergehen«, drängte Myxin.
    »Warte.« Ich schaute Kara an. »Wo können wir unter Umständen diesen Geist finden?«
    »Überall.«
    »Was heißt das?«
    »Der Geist des Druiden wird in den Wänden und Mauern hausen. Im Fußboden, im Keller, im…«
    »Halt, halt!« rief ich. »Du vergißt, daß dieses Haus neu ist.«
    »Das spielt keine Rolle, John Sinclair. Der Druidengeist ist durch einen Abbruch nicht zu töten. Man muß ihn beschwören, wenn man ihn haben und fassen will. Das

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