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0145 - Armee der Gespenster

Titel: 0145 - Armee der Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zuerst müssen wir herausbekommen, woher sie stammen. Wohnen sie im Innern des Planetoiden? Unter der Oberfläche? Warum, wenn ihnen das Vakuum des Raumes nichts ausmacht und sie dort wenigstens die schwachen Energiestrahlungen der Milchstraße in sich aufnehmen können?
    Warum kamen sie erst an die Oberfläche, als sie die Impulse unserer Maschinen wahrnahmen - und uns selbst?"
    Die Luft in der Kommandozentrale flimmerte plötzlich, dann materialisierte Gucky. Er sah müde aus. Mit wenigen Schritten erreichte er die Liegecouch in der Ecke, kletterte an ihr empor und hockte sich gegen die Wand.
    „Perry, du stellst so viele Fragen - kein Mensch kann sie dir schon jetzt beantworten. Hörst du, wir müssen etwas unternehmen! Ich habe keine Lust, mich von diesen Bestien aussaugen zu lassen. Sie kleben an mir, in mir - sie sind überall, Die Unsichtbaren nur! Die Satten geben sich nicht mit uns ab, weil wir zu wenig Energien haben, aber die Hungrigen, die noch keinen Strahlschuß abbekommen haben, die den Antrieb nicht ausnutzen konnten, die fallen über uns her. Haufenweise, in Scharen! Wir müssen hier weg, Perry!"
    Das war eine der längsten Reden, die Gucky je gehalten hatte.
    Seine Stimme klang verzweifelt.
    Rhodan hatte ernst zugehört. Genau so ernst fragte er: „Was schlägst du vor, Gucky?"
    Vielleicht wäre es einem Fremden merkwürdig erschienen, daß Rhodan, einer der mächtigsten Männer des Universums, einen kleinen Mausbiber um Rat fragte. Ein Mensch bat ein Lebewesen, das wie ein Tier aussah, um Hilfe. Aber längst waren jene erbärmlichen Zeiten überwunden, in denen nach dem Aussehen geurteilt wurde. Heute, im kosmischen Zeitalter, galt der Charakter, die Seele, das Können und die echte Zuneigung, nicht aber die äußerliche Erscheinung. Mit Errichtung des Solaren Imperiums waren zuerst die Rassenschranken gefallen, die die Menschen getrennt hatte. Der Mensch wurde zum Terraner. Mit dem Auftreten außerirdischer Intelligenzen fand sich dann der Mensch damit ab, daß gleichwertige Individuen nicht auch gleich aussehen mußten. Mit dieser Erkenntnis wurde das bessere Verständnis für das Tier geboren, auch wenn es an Intelligenz dem Menschen unterlegen war, Verachtung wandelte sich in Mitgefühl und den Wunsch, zu helfen. Es gab auch Fälle, in denen es umgekehrt war, die Tierliebe war zuerst dagewesen und das Verständnis für die außerirdischen Rassen nichts als eine logische Folgerung daraus.
    Diese Art Menschen hatte es leicht gehabt, der rapiden Entwicklung zu folgen und mit ihr Schritt zu halten.
    Die gleichberechtigte Freundschaft zwischen Rhodan und Gucky, zwischen Mensch und Mausbiber, vor anderthalb Jahrhunderten eine Unmöglichkeit, war heute eine Selbstverständlichkeit und ein Zeichen von geistiger Reife.
    „Wenn ich einen Bach finde, dessen Wasser vergiftet ist, so würde ich so lange diesem Bach stromaufwärts folgen, bis ich die Giftquelle entdecke. Auch diese Energiegespenster sind ein Strom, der aus dem Planetoiden kommt. Um seine Quelle zu finden und vielleicht abzuriegeln, müssen wir in das Innere des Planetoiden vordringen. Ich habe den Verdacht, daß wir eine Überraschung erleben."
    Rhodan nickte.
    „Du meinst, der Planetoid ist hohl? Das würde seine geringe Masse erklären."
    „Zumindest gibt es gewaltige Hohlräume. Vielleicht sind sie natürlichen Ursprunges, vielleicht auch nicht."
    Rhodan sah Gucky aufmerksam an.
    „Es ist ein unvorstellbares Risiko, jetzt das Schiff zu verlassen.
    Die Gespenster ..."
    „Ich würde sie Luxiden nennen, weil sie so schön leuchten", sagte Bully.
    „Meinetwegen", stimmte Rhodan ohne besondere Begeisterung zu. „Ich fürchte also, diese Luxiden werden in Schwärmen auf uns stürzen, denn nicht nur unsere Körper, sondern auch die Anlagen unserer Raumanzüge enthalten eine Menge Energie. Und wenn unsere Aggregate draußen versagen, dann sind wir erledigt und haben nicht einmal die Kraft, allein ins Schiff zurückzukehren."
    Gucky schüttelte den Kopf.
    „Daran habe ich auch gedacht", sagte er dozierend. „Natürlich gehen nur Ras Tschubai und ich, weil wir Teleporter sind. Wir können uns jederzeit in Sicherheit bringen, wenn es gefährlich werden sollte."
    „Und wenn die Luxiden dir die Energie für den Sprung rauben, was dann?"
    „Oh ... das glaube ich nicht. In die fünfte Dimension werden sie uns nicht folgen können. Ich glaube, wir sollten es riskieren."
    Rhodan legte ihm die Hand auf die Schultern.
    „Nicht ohne mich,

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