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0148 - Die Stadt der Ungeheuer

0148 - Die Stadt der Ungeheuer

Titel: 0148 - Die Stadt der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Stirn. »Sie haben diesen Wahnsinnsplan immer noch nicht aufgegeben?«
    Der Professor schüttelte den Kopf. »Nein. Ich fühle, daß ich nur im Palast der Lösung eines großen Rätsels näherkomme und gleichzeitig die Möglichkeit zur Rückkehr schaffen kann.«
    Er hockte sich wieder an die Hauswand. Doch diesmal verzichtete er darauf, den magischen Schirm zu aktivieren. Befremdet sah ihn das Mädchen an.
    »In dieser Nacht gibt es für uns keine Gefahr mehr«, behauptete Zamorra. »Die getöteten Vampire werden jeden Gegner abschrecken.«
    Er behielt recht. In dieser Nacht wurden sie nicht mehr von den Geschöpfen der Finsternis gestört. Es schien, als machten diese Wesen einen gewaltigen Bogen um die drei Vampirtöter…
    Und noch einen anderen Vorteil hatte die Passivität des Amuletts…
    ***
    Nicole wurde totenblaß. Sie begriff sofort den Sinn der Worte, die Zamorra II murmelte, erfaßte, daß sie der Schwarzen Magie zugehörten. Eine finstere Wolke schwebte plötzlich über Bill und Manuela.
    »Zamorra…« stöhnte sie auf.
    Keine Reaktion bei den beiden Apathischen! Aber die Aura des Schreckens vergrößerte sich bei jedem Wort des falschen Parapsychologen, der jäh erkannte, einen Fehler begangen zu haben.
    Jetzt ließ dieser Fehler sich aber nicht mehr rückgängig machen!
    Und er mußte die Formel beenden, weil ihn sonst ungebändigte schwarze Energie vernichtete, die sich in der finsteren Wolke manifestiert hatte.
    Die Wirkung des dunklen Wortes war im Grunde harmlos. Zamorra II war nicht daran interessiert gewesen, den Zustand der beiden Geretteten in irgendeiner Weise zu ändern und hatte daher einen recht neutralen, harmlosen Spruch ausgewählt. Dennoch genügte er, die Kräfte der Hölle zu einem geringen Teil erwachen zu lassen.
    Nicole wich zurück.
    Konnte das Zamorra sein? Ein Zamorra, der sich in seinem Charakter so stark verändert hatte, daß er sich dem Bösen verschrieben hatte?
    Sie schrie ihm einen Abwehrzauber entgegen. Sein Gesicht zuckte unkontrolliert, als er die Weiße Magie einsteckte. Raffaels Gesicht drückte Nichtverstehen aus. Ratlos sah er von einem zum anderen. Er verstand nicht genug von Magie, um zu begreifen, was hier vor sich ging, aber er spürte, wie etwas Düsteres auf sein Bewußtsein drückte. Funken tanzten plötzlich zwischen den Fingern des Doppelgängers. Dann erloschen sie wieder.
    Aus drei Metern Abstand starrte die Sekretärin ihren Chef an. Sie konnte und wollte nicht glauben, was eben geschehen war. Aber es war dennoch unabänderliche Tatsache, daß sie Zamorra einen düsteren Zauber hatte murmeln hören.
    Und das Amulett hatte darauf nicht reagiert! Nach wie vor schimmerte es silbrig. Aber es war tot. Hätte noch ein winziges Fünkchen Zauberkraft in ihm gesteckt, es hätte reagieren müssen!
    Nicole bemühte sich, ihr Zittern zu unterdrücken. Sie hatte Angst, höllische Angst und wußte kaum noch weiter. Draußen die Hölle der Verdummungs-Pest, und hier im Château ein Zamorra, der sich dem Bösen zugewandt hatte!
    Was war der nächste Schlag?
    Zamorra II wandte sich von den beiden Apathischen ab. Sein Blick streifte Nicole. »Nichts«, sagte er, als sei nichts gewesen. »Keine Reaktion. Ich kann nicht helfen.«
    »Mit Schwarzer Magie!« stieß Nicole hervor. »Mit Dämonenzauber!« Sie wandte sich ab und verließ das Zimmer. Krachend schmetterte die Tür hinter ihr ins Schloß.
    Raffael sah Zamorra II ratlos an. Doch der Doppelgänger schenkte ihm keinen Blick und verließ den Raum ebenfalls. Er kehrte in sein Arbeitszimmer zurück. Innerlich war er noch ratloser als Nicole. Die Verwirrung wurde in ihm immer größer. Was hätte er tun sollen? Hatte sie endgültig Verdacht geschöpft?
    Der Befehl! Wann kam er endlich, damit die Zeit des Handelns beginnen konnte?
    Zamorra öffnete die Tür seines Zimmers.
    Nicole Duval, dachte er. Ich muß etwas tun. Muß verhindern, daß sie gegen mich aktiv wird. Sie hat Verdacht geschöpft!
    Er warf das kopierte Amulett achtlos auf den Tisch und trat ans Fenster. Draußen kräuselte sich nur noch eine schwache Rauchfahne in den Himmel, wo das Wrack des abgestürzten Hubschraubers langsam ausglühte.
    ***
    Es wurde heller. Die violette Sonne schob sich über den Horizont. Der neue Tag brach an.
    Zamorra spürte den Durst wieder stärker einsetzen. Er brauchte dringend Wasser. Aber es schien, als habe Peter Kirst das gespürt. Er winkte dem Professor zu, ihm zu folgen.
    Zamorra erhob sich aus seiner Sitzposition, in der

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