Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0149 - Wir jagten die Ratten

0149 - Wir jagten die Ratten

Titel: 0149 - Wir jagten die Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Theodor Horschelt
Vom Netzwerk:
anderes übrig?« wandte Mr. Will ein.
    »Ashburne zahlt eine Million einhunderttausend. Mit der Million kann Abner seine Tochter auslösen und mit dem Rest wieder etwas aufbauen.«
    Wilma lachte verächtlich. »Das glauben Sie doch selber nicht! Mir tut nur Muriel leid.«
    »Noch ist es nicht soweit«, meinte der Prokurist.
    Wilma blickte zu Boden und seufzte. »In dieser einen Woche wird sich nichts mehr an den Tatsachen ändern. Ich werde mich sofort um einen neuen Job umtun. Bei der Firma bleibe ich dann nicht. So eine Gemeinheit, die Notlage eines Konkurrenten so schamlos auszunützen!«
    Interessant. Kaum zwölf Stunden nachdem sich Drobb in die Lage versetzt sah, eine Million Dollar aufbringen zu müssen, erschien Mr. Ashburne und zeigte ihm einen Weg, zu dieser Million zu gelangen!
    ***
    Als ich beim Abendessen saß, teilte mir Drobb mit, ich müsse diesmal ausnahmsweise schon morgen meinen nächsten freien Tag nehmen.
    Ich war natürlich damit einverstanden — wunderte mich aber über das sonderbare Verlangen. Ein Mann mit solchen Sorgen kümmert sich doch nicht um den freien Tag des Chauffeurs! Wollte man mich etwa aus ganz bestimmten Gründen aus Red House entfernen?
    Bis zum nächsten Morgen tat ich nichts Besonderes. Außer, daß ich durch Zufall dazukam, wie Mr. Corry Mary Easters hingebungsvoll küßte! Ich zog mich schleunigst zurück und entfernte mich ungesehen.
    Um acht befand ich mich bereits auf dem Wege nach New York. Ich wollte meinen sogenannten freien Tag in der Zentrale verbringen.
    Gegen zehn betrat ich Mr. Highs Office und traf dort auch Phil an.
    »Wieso sind Sie denn nicht, in Cobham, Jerry?« fragte der Chef erstaunt.
    Ich erklärte es ihm und wollte fragen, was es Neues gebe, mußte aber meinen Wissensdurst bezähmen, weil das Telefon klingelte.
    Mr. High nahm ab, hörte einen Moment zu und sagte: »Ja, er ist hier!«
    Er übergab Phil den Hörer. Mein Freund meldete sich und schaltete dann den Lautsprecher ein, damit wir alles vom Ferngespräch mithören konnten. »Snuffle-Jack!« sagte er erläuternd.
    »mit Decker?« quäkte es aus dem Lautsprecher.
    »Jawohl!« sagte Phil. »Was gibt es, Jack?«
    »Können wir ein Gentlemen agreement auf Zeit schließen?«
    Phil blickte Mr. High fragend an, und dieser nickte unmerklich.
    »Geht in Ordnung, Jack, sofern Sie nichts Unmögliches verlangen.«
    »Tu ich nicht. Ich bitte lediglich darum, daß ich meine Informanten nicht preisgeben muß, wenn ich Ihnen etwas singe!«
    »Okay, Jack, los mit dem ersten Liedchen.«
    »Aber doch nicht hier!« sagte Jack entsetzt. »Treffen wir uns um achtzehn Uhr. Ist Ihnen Dover in der Grafschaft Morris ein Begriff?«
    »Ja, kenne ich«, erwiderte Phil gedehnt.
    »Okay. Treffen Sie mich um achtzehn Uhr in der Jagdhütte. Ich beschreibe Ihnen den Weg. Sie fahren sieben Meilen von Dover aus nach Norden zu dem See. Dort liegt ein Birkenwäldchen, und in ihm finden Sie auch die Jagdhütte. Es handelt sich um ,B‘. Ende!«
    Er hatte aufgelegt.
    Wir erklärten Mr. High, was unter ,B‘ zu verstehen war — nämlich der Rauschgiftring New Jersey, und der Chef war schließlich mit dem Treffen einverstanden.
    »Was gibt es sonstwie Neues?« konnte ich jetzt endlich fragen.
    Mr. High wandte sich an Phil. »Berichten Sie!«
    Phil nahm sein Taschenbuch zu Hilfe. »Einen Daniel West gibt es nicht. Wieso ein nicht Existierender einen zugelassenen Wagen haben kann, weiß ich auch nicht. Dagegen gibt es im Haus 93 Gulf Street einen gewissen Nat Bloome.«
    »Bloome ist vielleicht mit West identisch«, unterbrach ich. »Wie kommst du auf Bloome?«
    Phil zuckte die Achseln und grinste. »Fingerspitzengefühl, Jerry; scheint aber in diesem Fall nicht versagt zu haben. Bloome ist Brauereivertreter und hat mehr Geld, als er es seinem Beruf zufolge haben dürfte. Bloome wurde am 5. 8. 13 in New Jersey geboren. Er ist unbescholten, hat aber undurchsichtige Geschäftspraktiken. Das ist alles. Halt, noch etwas: es existiert eine Schwester, geboren am 6. 11. 23. Sie verschwand vor etwa zehn Jahren spurlos.«
    »Das ist verdächtig genug. Wie heißt das Mädchen?«
    »Manuela Bloome.«
    Ich wurde in meinem Grübeln unterbrochen, weil Mr. High wieder das Wort ergriff. »Gut, fahrt heute abend nach Morris. Nehmt ein Walkie-Talkie mit. Eine Meile entfernt postieren wir Verstärkung. Falls es doch eine Falle gibt, könnte ihr die Verstärkung heranfunken.«
    ***
    Schon vor siebzehn Uhr verließen Phil und ich den nördlichen Ortsrand von

Weitere Kostenlose Bücher