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0149 - Wir jagten die Ratten

0149 - Wir jagten die Ratten

Titel: 0149 - Wir jagten die Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Theodor Horschelt
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tanken.
    .Inzwischen hatte ich Newark erreicht. Rechts und links der Straße lagen schmutzige Fabrikgebäude und Lagerschuppen. Dazwischen gähnten Durchblässe nach Hinterhöfen. Kaum ein Wagen kam mir entgegen.
    Nach ein paar hundert Yard fing dann der Motor plötzlich zu stottern an. Ich trat den Gashebel durch, versuchte, den letzten Tropfen Sprit aus dem Tank zu pumpen. Der Motor sprang tatsächlich wieder an, aber nur, um nach einigen Sekunden endgültig zu verstummen. Der Wagen rollte langsam aus.
    Weit und breit war keine Menschenseele zu sehen. Nur der Verfolger rückte, wie ich deutlich im Rückspiegel erkennen konnte, näher.
    Links lag ein Fabrikgebäude mit verdunkelten Fenstern und einer hohen, Stacheldrahtbewehrten Mauer. Auf der anderen Straßenseite waren vier oder fünf Lastzüge ohne Licht abgestellt.
    Ich trat abrupt auf die Bremse, so daß der Lincoln zum Stehen kam, sprang heraus und rannte zu dem mir zunächst stehenden Sattelschlepper, um mich zwischen seinen Achsen zu verbergen.
    Mein Verfolger war herangekommen. Der Wagen überholte langsam den Lincoln und hielt an. Jemand stieg aus und rief:
    »Hallo, ist hier jemand? Kann ich Ihnen helfen?«
    Dann vernahm ich eine zweite Stimme, deren Träger ich nicht sehen konnte.
    »Der Bursche muß sich hier versteckt halten. Er fuhr doch die ganze Zeit vor uns. Vermutlich hat er kein Benzin mehr.«
    Ich blieb unter dem Wagen liegen, während die beiden die Umgebung absuchten. Außer den Schatten und den Beinen konnte ich von ihnen nichts sehen.
    Jetzt hörte ich wieder den ersten Mann mit seiner etwas gezierten Stimme.
    »Verdammt, José, das verstehe ein anderer. Der Kerl kann doch nicht davongeflogen sein?«
    »Vielleicht ist er zu einer Tankstelle gegangen, um einen Kanister Benzin zu holen.«
    »Quatsch! Siehst du hier weit und breit eine Tankstelle?«
    »Vielleicht hat er den Braten gerochen und sich bei den Lastwagen versteckt.«
    Ein Wagen fuhr vorbei. Im Lichtkegel der Scheinwerfer konnte ich mir einen Moment die beiden Burschen näher ansehen. Der eine war ein riesiger, breitgebauter Bursche, der andere schmal und hager. Beide hatten Revolver in den Fäusten.
    Wenig später standen beide dicht vor dem Truck, unter dem ich midi verbarg. Der Große rüttelte an der Tür und brüllte:
    »Ist hier jemand?«
    Die Antwort, die er von dem im Führerhaus schlafenden Fahrer erhielt, läßt sich nicht wiedergeben. Aber sie hatte sich gewaschen.
    Jetzt hatte ich meine große Chance. Ich wartete noch, bis sich die beiden bis zum nächsten Lkw entfernt hatten, kroch unter dem Sattelschlepper hervor und hetzte in großen Sprüngen zum Chevrolet der Gangster.
    Ein Blick auf das Armaturenbrett überzeugte mich, daß der Zündschlüssel steckte. Ich startete und raste mit aufheulendem Motor davon. Hundert Yard hatte ich etwa zurückgelegt, als ich im Rückspiegel plötzlich zuckende Flämmchen sah. Im nächsten Augenblick zerplatzten bereits die Rück- und Frontscheiben unter dem Stakkato einer MP-Salve.
    Ich zog den Kopf ein, trat das Gaspedal vollends durch und raste in Richtung New York weiter.
    Vor der erstbesten Apotheke hielt ich an, sprang aus dem Wagen und läutete Sturm. Nach endlosen Minuten öffnete eine junge Dame eine Klappe in der Tür und fragte, was ich wünsche.
    »Erstens ein Medikament und zweitens zu telefonieren«, sagte ich lächelnd.
    Mein derangierter Aufzug schien der jungen Dame zu mißfallen, denn sie wollte die Klappe einfach zuschlagen. Ich zog blitzschnell meinen Ausweis hervor und sagte barsch:
    »Haben Sie bitte keine Angst. Es ist eilig!«
    Sie studierte den Ausweis, entschuldigte sich und ließ mich eintreten. Während sie die Arznei heraussuchte, ging ich ins Hinterzimmer und rief unseren Bereitschaftsdienst an. Ich berichtete, wo ich steckte, und bat, den den Gangstern entwendeten Wagen vor der Apotheke abzuholen und festzustellen, wem er gehörte. »Meldung an mich über Phil«, schloß ich.
    Bis ich meinen zweiten Anruf getätigt und ein Taxi bestellt hatte, war auch das Apotheken-Mädchen fertig.
    Fünf Minuten später hielt das Taxi vor der Apotheke. Ich mußte dem Fahrer eine gehörige Anzahlung leisten, bevor er sich entschloß, mich nach Cobham zu bringen. Auch er hielt mich offenbar für einen Landstreicher.
    Als ich endlich in Red House anlangte, war der Arzt noch da. Ich gab ihm das Medikament und wollte wieder gehen, aber Drobb hielt mich zurück.
    »Fahren Sie Miß Crest nach Hause«, befahl er.
    Ich erzählte

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