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0151 - Der Rächer und sein Richter

0151 - Der Rächer und sein Richter

Titel: 0151 - Der Rächer und sein Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Rächer und sein Richter
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Gangster zu.
    Mortens zeigte auf ein Regal links von dem großen Milchglasfenster, durch das gelb das Sonnenlicht in die Lagerhalle fiel. Der Gangster lief hin und suchte in den verschiedenen Schachteln und Kästen, die in dem Regal standen. Mortens sah aus den Augenwinkeln, dass er auch Kupferdraht, eine Rolle Isolierband und einen Schraubenzieher aus der Werkzeugkiste mitnahm.
    Dann hatte er aus grauem, dickem Packpapier ein Paket hergestellt, in dem sich zweihundert Dynamitpatronen befanden.
    »Gib her!«, sagte einer der Gangster und nahm ihm das Paket ab. »Wo steht das Telefon?«
    »Da hinten«, sagte Mortens, noch immer zitternd vor Angst.
    Der dritte Gangster riss mit ein paar heftigen Griffen die Zuleitung aus der Anschlussdose. Dann kam er auf Mortens zu. Der Lagerleiter wurde kreidebleich.
    »Nicht umbringen!«, wimmerte er. »Bitte, Sir, bringen Sie mich nicht um! Ich habe drei Kinder! Bitte, Sie…«
    »Halt’s Maul!«, sagte der Gangster. »Wir haben kein Interesse daran, so einen Jammerlappen wie dich umzupusten! Wäre schade um die Patrone. Wir müssen dich nur für ein paar Minuten ausschalten, damit du uns die Bullen nicht nachjagen kannst. Klar?«
    Mortens nickte erlöst. Er hatte nur verstanden, dass sie ihn nicht umbringen wollten, und das war für ihn das Entscheidende.
    Die Gangster lachten, als er nickte.
    »Na also, er sieht es sogar ein!«, sagte einer und schlug Mortens den Lauf seiner Pistole quer über die Stirn.
    Lautlos brach Steve Mortens in die Knie. Die Männer verschwanden ebenso schnell, wie sie gekommen waren. In den Kisten und im Regal fehlten zweihundert Dynamitpatronen und neben einiger Kleinigkeiten auch noch drei Miniatur-Zeitzündergeräte einer besonderen Konstruktion.
    ***
    »Da oben von der Treppe her!«, rief Phil und deutete auf die Rückwand des lang gestreckten Gebäudes.
    Ich peilte vorsichtig über die Kühlerhaube meines Jaguars.
    Das Haus lag mit der Längsseite zur Straße. Wir befanden uns im Hof, also auf der Rückseite des Gebäudes. Von uns aus gesehen, lag links ein niedriger Schuppen, der keine Vorderfront hatte und vom Haus zu übersehen war. Darunter türmten sich Berge von Gerümpel und stinkendem Abfall. Weiter rechts von dem Schuppen begann eine steile steinerne Treppe, die über das Dach des Schuppens hinweg hinaufführte zu einer Metalltür, die mindestens sechs Yards hoch über dem Erdboden lag. Die Treppe hatte ein Rohrgeländer, das früher einmal mit roter Rostschutzfarbe bestrichen gewesen sein musste, denn man sah jetzt noch vereinzelte Stellen davon. Aber der Großteil des Geländers war bereits so verrostet, dass es garantiert keine Sicherheit mehr bot.
    Links und rechts von der Metalltür gab es zwei schmale Fenster aus Milchglas, die aber beide nur noch Scherben enthielten. Und aus diesen beiden schießschartenähnlichen Fensterhöhlen wurden wir beschossen.
    »Verdammt schwierig, da oben hineinzukommen!«, sagte ich und zog meinen Kopf wieder ein.
    »Wenn es nicht im Gebäude selbst einen Zugang gibt, können wir hier warten, bis die Burschen da oben vor Hunger freiwillig herunterkommen!«, meinte Phil knurrig. »Es wäre nackter Selbstmord, die Treppe zu stürmen.«
    Er hatte Recht. Und da es rechts und links vom Jaguar nur einige Yards freien Hof gab, konnten wir es noch nicht einmal wagen, hinter dem Wagen auszubrechen. Ungewollt hatten wir uns selbst in eine schöne Klemme gebracht.
    Phil angelte den Hörer des Sprechfunkgerätes aus dem Wagen und rief die Zentrale an. Als sie sich gemeldet hatte, sagte er: »Hier ist Decker. Ich bin zusammen mit Cotton einer Spur von Hunk Johnes nachgegangen. Die Spur führt in die Bronx, East 180. Straße, in der Gegend der Hausnummer 1100. Da gibt es ein ehemaliges Kino. Wir sitzen mit dem Wage auf den Hof fest und werden vom Vorführraum des ehemaligen Kinos aus beschossen. Ruft das zuständige Revier in dieser Gegend an und erbittet Verstärkung für uns. Vor allem soll man Gewehre mit Tränengaspatronen mitbringen.«
    Die Zentrale musste irgendetwas geantwortet habe, aber da der Lautsprecher im Wagen nicht eingeschaltet war, konnte nur Phil es in seinem Hörer verstehen. Er nickte jedenfalls und sagte: »Okay, so eilig ist es nicht. Wir können uns halten.«
    Er legte den Hörer in den Wagen, aber der Einfachheit halber nur auf den vorderen Sitz. Dann wandte er sich zu mir und grinste.
    »Die Zentrale fragte, ob sie uns G-men per Hubschrauber schicken sollte. Na, so eilig finde ich es nun

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